KdiH

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43.1.60a. Freiburg i. Br., Adelhausenstiftung, A 1221/(11739)

Begonnen von Regina Cermann, fortgeführt von Isabel von Bredow-Klaus

Ergänzung zum gedruckten KdiH

Datum der Veröffentlichung: 23.3.2018

Datierung:

2. Hälfte 15. Jahrhundert.

Lokalisierung:

Wohl Freiburg, St. Klara (oder Straßburg, St. Klara auf dem Wörth).

Besitzgeschichte:

Neukloster Adelhausen in Freiburg (Inv.-Nr. 324), seit Aufhebung des Klosters 1867 im Besitz der Adelhausenstiftung Freiburg (bis 1978 Schulfonds Adelhausen), aufbewahrt im Augustinermuseum.

Inhalt: Gebete LXXVII manungen in denen der heilig nam xpi gelobt vnd geeret wirt

Eine Zusammenstellung der Texte existiert nicht. Das Gebetbuch befindet sich aufgrund von starkem Tintenfraß in einem nicht mehr benutzbaren Zustand. Auch eine Anfertigung von Aufnahmen ist nicht mehr möglich. Daher kann keine Inhaltsangabe erfolgen.

I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament und Papier, 327 Blätter, 105 × 80 mm, Kursive, Randverzierungen (Vögel, Hirsch, Eichhörnchen, Hasen, Löwe).

II. Bildausstattung:

Drei Miniaturen, davon eine auf Pergament aufgeklebt (3v), zwei auf Papier eingeheftet (105r und 202v). Sibylla von Bondorf und Nachfolge.

Bildaufbau und -ausführung:

Die Miniatur 3v mit der eucharistischen Darstellung stammt von Sibylla von Bondorf, die anderen beiden Miniaturen laut von Heusinger (1953, S. 165) von der Hand aus ihrem Umkreis, die auch Cod. Donaueschingen 437 (Nr. 43.1.79.) ausgestattet hat. Zu Sibylla und ihrer Nachfolge in Freiburg siehe dort auch Verweise auf andere Handschriften (u. a. Nr. 43.1.170., Nr. 51.9.2., Nr. 51.11.2., Nr. 51.11.4.), die auf Sibylla und ihr Umfeld im Kloster St. Klara in Freiburg zurückgehen.

In dieser eucharistischen Miniatur 3v feiert die hl. Dreifaltigkeit das Abendmahl. Maria und Johannes stehen hinter dem Altar, Maria hält eine riesige Hostie über einen ebenso großen Kelch. Vor dieser Hostie kniet das Jesuskind auf dem Altar und hält sein Kreuz im Arm, verweist also auf sein Leid und seinen Tod. Johannes hält einen zweiten Kelch in der Hand, ein Hinweis auf seinen Tod durch den Giftbecher. Eine Seele kniet auf dem Boden vor dem Altar und fängt das Blut des Jesuskindes in Form von großen, jeweils mit einem Kreuz gekennzeichneten Hostien in einem Kelch auf. Ein langes unleserliches Spruchband (oder das Gift in Form einer Schlange?) windet sich einmal durch die gesamte Darstellung. Die flächenfüllende Komposition zeigt rundliche Personen mit kräftigen Konturen, die etwas flächig aber durchaus expressiv mit sicherem Strich angelegt sind. Die typischen volkstümlich-naiven Figuren Sibyllas haben einen lieblichen, gefühlsbetonten Gesichtsausdruck.

Die zwei weiteren Darstellungen lassen sich nicht mehr beurteilen.

Bildthemen:

Messfeier, Gebet am Ölberg, Kreuzigung. Da nicht bekannt ist, welche Texte die Miniaturen umgeben, lässt sich zum Text-Bildbezug keine Aussage treffen.

Die eucharistische Darstellung 3v ist sehr ungewöhnlich. Hamburger (2004, S. 10) zeigt eine verwandte Darstellung in einem Holzschnitt (nicht bei Schreiber, Handbuch), der ebenfalls die Dreifaltigkeit in eine Messdarstellung integriert. Auch hier fällt Christi Blut in Form von Hostien, hier jedoch in einen Brunnen (fons pietatis). Die Einbeziehung von Maria und Johannes dagegen bleibt ohne weiteres Beispiel.

Literatur:

von Heusinger (1953) S.165; von Heusinger (1959) S. 157f.; Kunstepochen (1970) S. 141, Nr. 149; Bock (1997) S. 108, 426f.; Hamburger (2002) S. 76f.; Hamburger (2004) S. 3, 8–12, Abb. I.8. (3v); Bodemann (2007) S. 203 Anm. 38, 206; Winston-Allen (2009) S. 142, 151.

Weitere Materialien im Internet:

Repertorium of manuscripts illuminated by women