KdiH

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43.1.11. Bamberg, Staatsbibliothek, Msc.Lit. 184 (ehem. Ed. VII. 54)

Bearbeitet von Regina Cermann

KdiH-Band 5

Datierung:

Um 1500. 131v–132v 1507 datiert (132v).

Lokalisierung:

Nürnberg (69r Sebald als vnser lieber haubtherre angesprochen).

Besitzgeschichte:

Auf 143r nennt sich eine Doratteh feuchnerinn. Nürnberg, Klarissenkloster St. Maria Magdalena (143rdas buchlein des ist den klaren …). Laut Jaeck (1831) aus der Bibliothek der Benediktinerabtei Michelsberg in Bamberg.

Inhalt: Gebetbuch

1r–15v

15 Ermahnungen zum Leiden Christi O lieber herr Jhu xpe Ich arme sunderin erman dich vnd danck dir der großsen vberflüssigen lieb miltigkeit vnd parmherczigkeit die du zu vns armen durstigen menschen hest

15v–33v

Heinrich Seuse, 100 Betrachtungen aus dem ›Büchlein der Ewigen Weisheit‹ (Bihlmeyer [1907] S. 315,1–322,20)

33v–45r

Tagzeiten zur Passion O lieber herr ihu xpe Ich arme sünderin erman dich deiner vnschuldigen gefencknuß jn der du zu metten zeyt felschlich gefangenn

45r–61v

Betrachtungen zum Leiden Christi, auf die Wochentage verteilt Das erst ist das der mensch bedencken sol wie die wirdig sel vnsers lieben herren ihu xpi erkant von dem ersten anfang als sie got erschuf alles leyden

62r–65r

Tägliche Ermahnung an den Kreuzestod Christi, mindestens jedoch am Freitag zu beten O herr ihu xpe ich arme sunderin erman dich des pidemps das dein heilige menscheit enpfieng do du vervrteilt warst zu dem tod

65v–70v

Heiligensuffragium bzw. -gebet: Anna, Sebald

71r–84v

›Goldenes Krongebet‹ (zehn Freuden Mariens)

84v–109r

Sechs Mariengebete: Ich pit dich edle Junckfraw maria aller betrübten herczenn ein trösterin …, 89r Ich pit dich reyne keusche magt maria durch die grosse vberflüssigen frewd …, 91r Ich pit dich edle fraw sancta maria durch die grossen vberflussigen er vnd wird …, 92v O Du muter aller eren O du kunigin aller freuden …, 93r O Du süsse vnd parmherczige muter maria Ich arme sunderin erman dich … (bricht 94v ab … jn allem meinem leyden vnd an mei), 95r ›Sancta Maria‹, deutsch, 103r O Du aller süste vnd hochgesegente ewige Junckfraw maria Ich arme sunderin falle diemütigklich zu den füssen

109v–126v

Dominikus von Preußen, ›Rosenkranz‹ (50 Klauseln)

127r–127v

leer

128r–129r

Lateinisches Gründonnerstagsgebet Djscubuit ihus et discipuli eius cum eo et ait desiderio

129v–131r

Deutsche Übersetzung Ihesus ass das abentessen vnnd seine Jüngern mit Ime Vnd sprach …, mit Vers und Kollekte

131v–132v

Karfreitagsgebet Ess sind worden finsternuss als gecreuzigt haben dy Juden vnsern herren …, 132v 1507 Gedenckt des schreybers So Jr kumpt Jn ewer reich

133r–143r

Heiligengebete: Erasmus, Sebastian, Rochus, Barbara, Matthias

143r

Nachtrag: Doratteh feuchnerinn die hatt das geschriben vnnd das buchlein des ist den klaren Mein freuntliche grus zuuor ain liebe Clor do schik ich euer buchlein bitter ich be danch m [?]

143v

leer
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, 133 Blätter, moderne Bleistiftfoliierung, springt von Blatt 49 auf 60 (zählt daher 143 Blätter), fünf Vor-, sieben Nachsatzblätter aus Papier, 111 × 76 mm (beschnitten). Lagenformel: 2 V+1–120 (vor 1, 16), V30, V+1–140 (vor 34), V60 (Dekade übersprungen), 3 V+1–190 (vor 62, 71, 85), V+1–398 (vor 95), V108, 2 V+1–1128 (vor 110, 128), V138, V–5143 (nach 143). Haupthand: 1r–65r, 71r–109r professionelle Bastarda, einspaltig, 15 Zeilen, rote Strichel, Rubriken, ein- bis vierzeilige rote oder blaue Lombarden, 95r blaue Lombarde mit rotem Maiglöckchenfleuronnée. Zwei Abschnitte von anderen Schreibern: 65v–70v, 133r–143r Fraktur, rote Strichel, Rubriken, zwei- bis dreizeilige Lombarden; 109v–126v Bastarda, rote Strichel, Unterstreichungen, Caputzeichen, ein- bis zweizeilige Lombarden. Kleinere Einschübe von verschiedenen Händen: 128r–129r Bastarda, rote Strichel, zweizeilige Lombarden; 129v–131r Bastarda, Rubrik, zweizeilige Lombarden; 131v–132v Bastarda, Rubriken, zweizeilige Lombarde, datiert 1507; 143r Kursive.

Schreibsprache:

nordbairisch.

II. Bildausstattung:

Neun ursprünglich als Einzelblätter eingebundene Miniaturen herausgeschnitten (vor 1, 16, 34, 62, 71, 85, 95, 110, 128). Nurmehr zwei vierseitige Akanthusranken und zwei vierzeilige Buchmalerinitialen zeugen von der Art des einstigen Buchschmucks (1r, 71r). Trotz schlechter Erhaltung (Seiten stark beschnitten und abgegriffen) läßt die weiche, schmiegsame Form des Akanthus auf Nürnberger Herkunft schließen. Beide Zierseiten fallen in den Arbeitsbereich der Haupthand, wobei die erste den Passions- (1r–65r), die zweite den Marienteil (71r–109r) eröffnet. Die Miniaturen waren auf die Bereiche von vier Schreiberhänden verteilt (sechs entfielen auf die Haupthand, je eine auf drei nachfolgende): Vor den Blättern 1, 16, 34, 61, 128 werden Motive der Passion, vor 71, 85, 95, 110 Marienbildnisse gestanden haben (die Texte lassen eine genauere Bestimmung der Bildthemen nicht zu; vager Hinweis 84v ein gut gepet von vnser lieben frawen das sol man knyent peten vor vnnser lieben frawen pild).

Farben:

Rosa, Rot, Blau. Hellblau, Grün, Gelb, Weiß, Violett, Braun, Ocker. Blattgold (roter Bolus).

Literatur:

Jaeck (1831) S. 109, Nr. 855; Leitschuh (1895) S. 334. – Kist (1929) S. 121; Roth (1980) S. 45, 56; Hilg (1981) S. 428.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 31: 71r. Textseite mit Buchmalerinitiale, Ranke.

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Abb. 31.