43.1.20. Berlin, Staatliche Museen – Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 446-1
Bearbeitet von Regina Cermann
KdiH-Band 5
Um 1450–1470 (
Köln (Goldrispen).
1835 mit der Sammlung Carl Ferdinand Friedrich von Naglers (1770–1846) erworben (
446–1r |
Acht Zeilen Text (Schluß) | |
446–1v |
Kupferstich: Meister des Dutuitschen Ölbergs, Sitzende Madonna mit dem Apfel ( |
Pergament, ein Blatt, 115 × 80 mm, Textura, eine Spalte, acht Zeilen Text. Das Blatt wurde mit deckendem Papier auf der Textseite verstärkt, so daß die Schrift nur spiegelbildlich von der verso-Seite aus zu erkennen ist.
Ein Kupferstich, 60 × 40 mm, umrahmt von einer vierseitigen Goldrispenbordüre.
Der Kupferstich ist direkt auf das Pergament gedruckt. Die ursprüngliche Kolorierung wurde weitgehend entfernt: Die heute freigelegte Figurengruppe wird nurmehr von einem Blattgoldgrund umschlossen, der zum Teil abgeplatzt oder so stark abgerieben ist, daß die weiße Grundierung hervortritt. Farbspuren finden sich noch in der Umrandung (Grün), den Blüten (Violett, Rot, Grün) und Rispen (Blattgold) der Bordüre. Trotz der rohen Behandlung ist die einstige Feinheit der Goldrispenbordüre noch erkennbar; die symmetrisch verzweigten, doppelläufigen Rispen stehen entwicklungsmäßig denen auf einer Seite im ›Anholter Gebetbuch‹ am nächsten (Nr. 43.1.78., 87v), doch sind sie insgesamt starrer und nicht so verspielt. Das Motiv des Kupferstichs wiederholt seitenverkehrt ein Holzschnitt, der in ein Kölner Gebetbuch aus der Zeit um 1510 eingebunden ist (Darmstadt, Landesbibliothek, Hs. 1843, 284v).
MAI Microfiche 10026, Feld G11 (446–1v; irrtümlich unter Dresden, Kupferstichkabinett);
Abb. 37: 446–1v. Madonna mit Apfel (Kupferstich).