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103. Predigten

Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 10

Predigten gehören »nicht nur zu den ältesten überhaupt überlieferten deutschsprachigen Texten […], sondern bilden am Beginn der Entwicklung deutscher Prosa im 12. und 13. Jahrhundert auch die quantitativ bedeutendste Textgruppe. Zwischen 1150 und 1250 dürften weit mehr als 1000 deutschsprachige Predigten verschriftlicht worden sein« (Aderlaß und Seelentrost [2003] S. 248). Doch anders als erzählende, wissenschaftlich erklärende oder auch katechetische Texte scheinen Predigten nicht zur Illustrierung angeregt zu haben. Nur siebzehn Handschriften sind in dieser Stoffgruppe enthalten, eine sehr geringe Anzahl im Verhältnis zur Gesamtüberlieferung.

Die Formen der Illustrierung dieser wenigen Predigthandschriften fallen unterschiedlich aus. Das Spektrum reicht von Bildprogrammen (Nr. 103.1.1., Nr. 103.2.1., Nr. 103.4.2. [unausgeführt]) über Autorbilder (Nr. 103.3.2., Nr. 103.6.1.) bis zu historisierten Initialen (Nr. 103.4.1., Nr. 103.6.1. [Autorbild in Initiale]) und vorangestellten oder eingefügten Einzelbildern, die sich aus dem Predigttext ableiten (Nr. 103.3.1., Nr. 103.5.1., Nr. 103.7.1., Nr. 103.8.1., Nr. 103.10.1., Nr. 103.12.1.). In einer Handschrift (Nr. 103.9.1.) sind in Vorder- und Rückendeckel thematisch passende Holzschnitte beigefügt, die den Text rahmen. In der Überlieferung der Predigten des Balthasar Boehm (Nr. 103.11.1.Nr. 103.11.2., Nr. 103.11.3., Nr. 103.11.4.) treten neben die wenigen in den Text inserierten figürlichen Illustrationen schematische Formen, die als mnemotechnische Elemente in den Grenzbereich des Text-Bild-Verhältnisses und damit in den Grenzbereich der im KdiH erfassten Handschriften reichen.

In zwei Codices wird durch die Illustrierung die Verbindung zu anderen Textgattungen hergestellt. In den ›Mitteldeutschen Predigten‹ (Nr. 103.1.1.) sind nicht nur die Texte an ein Legendar angepasst, auch die Illustrationen der Heiligenpredigten zeigen in der für Legendare gängigen Weise die Heiligen mit ihren jeweiligen Attributen bzw. in einer für sie typischen Szene (siehe auch Stoffgruppe 74. Legendare). In der Frankfurter Handschrift Ms. germ. qu. 3 (Nr. 103.5.1.), die die ›Postille‹ Hartwigs von Erfurt überliefert, nimmt die einzige Illustration innerhalb des umfangreichen Textes ein Exemplum aus den ›Vitaspatrum‹ (siehe künftig Stoffgruppe 132a.) auf und beweist damit, dass das erzählerische Element innerhalb der Predigt die Illustration initiiert.

Der performative Akt des Predigens – meist der Prediger auf der Kanzel, der zu der Zuhörerschaft spricht – wird nicht nur in Predigten illustriert, sondern auch in einer Vielzahl weiterer Texte. Eine Häufung lässt sich naheliegend in geistlichem Schrifttum nachweisen, aber auch in weltlichen Texten wie beispielsweise zur Astrologie/Astronomie (Stoffgruppe 11.) oder auch in den Schachzabelbüchern (vgl. künftig Stoffgruppe 114.) wird die Ikonografie des Predigers verwendet. In den Schachzabelbüchern hat die Darstellung von Jacobus als Mönch, der das Schachspiel predigt, Tradition und gehört zum erweiterten Illustrationszyklus (Plessow [2007] S. 188–190).

Die nachfolgende Liste bietet eine Zusammenstellung von KdiH-Handschriften mit Predigtszenen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Für den Eintrag Nr. 103.8.1. danke ich Ulrike Carvajal, Bamberg.

Literatur zu den Illustrationen:

Siehe jeweils bei den Untergruppen.

Siehe auch:
  • Nr. 44. Geistliche Lehren und Erbauungsbücher
  • Nr. 63. Jüngstes Gericht
  • Nr. 67. Katechetische Literatur
  • Nr. 73. Leben Jesu und Passion
  • Nr. 74. Legendare