KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

103.11.3. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 4337

Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 10

Datierung:

1520.

Besitzgeschichte:

Auch wenn die Handschrift keinen Herkunftsvermerk trägt, ist die Entstehung in Rebdorf »aus dem Schreiber, Nennung in pred. 1 und dem Autor zu erschließen« (Schneider [1996] S. 67). Die Handschrift gelangte nach der Säkularisation mit weiteren Rebdorfer Handschriften an die Münchner Hofbibliothek, heute Bayerische Staatsbibliothek.

Inhalt:
1r –71r Balthasar Boehm, Predigten
Walburg (1r–26v), Sebald (27r–32v), Mariä Empfängnis (33r–37r), Weihnachten (37v–40v), Neujahr (41r–48v), Barbara (49r–58v), Lucia (59r–64v), Mariä Heimsuchung (65r–71r)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 71 Blätter (ursprüngliche Reihenfolge: Bl. 1–32, 49–64, 33–48, 65–71; ein Blatt fehlt nach Bl. 71), 206 × 152 mm, Bastarda, Hand des Balthasar Boehm, vgl. Nr. 103.11.2., einspaltig, 31–32 Zeilen, dreifarbige Eingangsinitiale (1r), Fleuronné-Initialen in Schwarz, Rot, Grün und Violett.

Schreibsprache:

ostfränkisch.

II. Bildausstattung:

Eine Federzeichnung (59r), ein Kreisschema (7v), vier Mal drei Medaillons (8v, 11v, 13v, 15v).

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Die Federzeichnung ist mittig platziert, sie nimmt die obere Hälfte der Seite ein. Der siebenarmige Leuchter ist sorgfältig mit geübter Hand ausgeführt, er besteht aus Gliedern verschiedener Formen (Kreise, Dreiecke, tütenähnliche Formen), die aneinander gesetzt sind. Das Brennen der Kerzen ist durch schlangenförmige Linien angedeutet. Die Glieder des Leuchterfußes sind mit gelb-brauner Farbe flächig gefüllt, ebenso einzelne verdickte Elemente der Leuchterarme. Jeder Arm trägt neben der Kerze eine schwarze Beschriftung mit einer der sieben Gaben des Heiligen Geistes (weisheit, verstentniß, rode [Rat], sterch [Stärke], kunst, gutikeit, fforcht). An beiden Blatträndern weisen Zeigehände auf kurze erklärende Texte hin, die die Verbindung zur nachfolgenden Lucia-Predigt formulieren.

Auch das Kreisschema (Sphäre mit Darstellung der Winde, 7v) und die Medaillons (jeweils drei, mit den Namen der Winde, 8v, 11v, 13v, 15v) stammen von der Hand des Schreibers und sind in den Text eingebettet. Sie illustrieren den Exkurs über die vier Hauptwinde (7v–16v). »Mit der Beschreibung der Winde und ihrer geistlichen Bedeutung erläutert Boehm nicht nur die Perikope, sondern vermittelt auch Wissen über die Ordnung der Welt und das Wirken Gottes in seiner Schöpfung« (Falch [2018] S. 282).

Farben:

Schwarz, Gelb-Braun, Rot (nur 7v).

Literatur:

Schneider (1996) S. 66–69. – Falch (2018) S. 9, 13, 273–284 u. ö.

Abb. 36: 59r. Siebenarmiger Leuchter.

103.11.3._Abb._36.jpg
Abb. 36.