103.8. Heinrich Vigilis von Weißenburg
Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt
KdiH-Band 10
Der Franziskanerobservant Heinrich Vigilis von Weißenburg († 16.7.1499) war wohl Guardian in Leonberg bei Stuttgart (1474–1477) und »begleitete den Generalvikar Johannes Philippi zusammen mit dem Mainzer Guardian Simon von Gouda bei der Visitation der Franziskaner und Klarissen in Heilbronn« (
Illustriert im Sinne des KdiH ist nur die Bamberger Handschrift aus der Bibliothek des Metropolitankapitels, Ma. 29 (Nr. 103.8.1.), die einen konkreten Text-Bild-Bezug aufweist. Nicht berücksichtigt sind zwei Münchner Handschriften (Cgm 4338, Cgm 4339) mit jeweils Teilüberlieferungen der 95 Adventspredigten über die sieben Gaben des Hl. Geistes (Cgm 4338: Predigt 1–43; Cgm 4339: Predigt 48–95; nicht zusammengehörig), weil den Illustrationen der Textbezug fehlt.
Cgm 4338 ist mit zwei eingeklebten kolorierten Holzschnitten ausgestattet (im Vorderdeckel: Christus nimmt Abschied von seiner Mutter [155 × 115 mm]; im Rückendeckel: die zwölf Apostel in einer Landschaft [148 × 118 mm]), Cgm 4339 zeigt zwei historisierte Initialen in sehr einfacher Ausführung (620r: stehendes Jesuskind, das in der linken Hand ein Zepter [Kruzifix?] hält, in der Rechten eine rote Kugel [Reichsapfel?]; 668r: blutender Kopf Christi mit Corona radiata [?]).
Auch der wohl aus Tegernsee stammende Cgm 3870 mit 72 Predigten über die acht Seligkeiten ist nicht erfasst, weil er zwar zwei ganzseitige Illustrationen enthält (178r gemarterter Christus stehend, 414v Christus auf dem Marterbrett [?]), aber mit seiner Entstehung um 1544 zeitlich nach dem im KdiH erfassten Zeitraum liegt.