Das Werk des Franziskaners Marquard von Lindau (ca. 1320–1392) umfasst insgesamt 29 deutsche und lateinische Werke, er gehört damit zu den »produktivsten Autoren geistlicher Literatur in der zweiten Jahrhunderthälfte« (Schiewer/Schiewer [2009] S. 742). Die Überlieferung ist breit (vgl. hierzu die Untergruppen 67.3. und 93.4. mit Literatur). Illustriert wurden die überlieferten deutschsprachigen Handschriften jedoch nur selten. Die 41 Predigten, die in einer Predigtsammlung zusammengestellt sind, entstanden »relativ spät im Rahmen seines literarischen Schaffens« (Schiewer/Schiewer [2009] S. 743) und auch hier sind Illustrationen die Ausnahme: Der Augsburger Codex (Nr. 103.4.1.) aus der Predigtsammlung wird durch eine sehr einfache historisierte Initiale eingeleitet, die Baseler Handschrift (Nr. 103.4.2.) mit der Predigt ›De corpore Christi‹, deutsch enthält Bildlücken, die durch vier Bildunterschriften Apostelbildnisse ankündigen. Die Platzierung der Bildlücken lässt keine Rückschlüsse auf den Text-Bild-Zusammenhang zu.