KdiH

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103.5.1. Frankfurt a. M., Universitätsbibliothek, Ms. germ. qu. 3

Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 10

Datierung:

1. Viertel 15. Jahrhundert (Weimann [1980] S. 13).

Lokalisierung:

Nordbayern.

Besitzgeschichte:

1598 im Besitz von Philipp Ludwig Gremp von Freudenstein (2r), vor 1728 an die Stadtbibliothek gekommen, alte Signatur II 30 (Lucius [1728] S. 448). Auf den Nürnberger Raum weisen zwei im Spiegel der Handschrift verwendete Urkundenfragmente vom Anfang des 15. Jahrhunderts, in denen Neustadt a. d. Aisch und Nürnberg genannt werden (Rückendeckel; Fragm. germ. IV 10), sowie Steffan, Peter, Anthony und Michel Behaim (Vorderdeckel; Fragm. germ. IV 11).

Inhalt:
2r–393v Hartwig von Erfurt, ›Postille‹
Register (2r–8v), Winterteil (14r–163v), Sommerteil (163v–393v)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 434 Blätter, 310 × 220 mm, Bastarda, eine Hand (außer 190r–v), einspaltig, 30 Zeilen, rubrizierte Überschriften und zweizeilige Lombarden, fünfzeilige Fleuronné-Initiale M am Textbeginn (14r).

Schreibsprache:

nordbairisch (Weimann [1980] S. 13).

II. Bildausstattung:

Eine später aufgeklebte unkolorierte Federzeichnung (1v), eine kolorierte Federzeichnung (165v), zwei Maler.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen, Farben:

Die aufgeklebte unkolorierte Federzeichnung (1v) stammt »wohl aus den 60–70er Jahren des XV. Jahrhunderts« (Weimann [1980] S. 13 mit Bezug auf Schilling [1929] S. 190). Sie leitet die Handschrift ein und ist wohl in seitenverkehrter Ansicht angelehnt an einen Kupferstich des Meisters E. S., der eine Dame mit Lanze und Bindenschild zeigt (Lehrs 2 [1910] Nr. 222, Tafelbd., Taf. 76, Nr. 192). Ein Bezug zum Text lässt sich nicht herstellen.

Die zweite, ganzseitige Federzeichnung (165v) ist eine grobe Zeichnung von ungeübter Hand, die das Exempel des Mörders, der zum Eremiten wird, illustriert. Im Zentrum befindet sich der Eremit, der auf den im gemauerten Brunnen befindlichen Mörder blickt, von dem nur der Kopf zu sehen ist, und zu ihm spricht: Aus der grub lazz ich dich niht du wolest denn rew vnd peihte tan vnd von der morderey lan. Umgeben ist diese Szene von Bäumen, Blumen und der als Kirche gezeichneten Klause des Eremiten. Die Federzeichnung ist wohl nicht fertig koloriert, denn nur wenige Farben sind eingesetzt: Braun für einige Baumstämme, Rot für einzelne Teile der Kirche (Dach, Turm, Türbeschläge, Umrandung der Ziegel) und verschiedene Schraffuren, Gelb für die Haare des Mörders. Perspektivische Erfassung kann nur bei der Klause festgestellt werden, alle weiteren Elemente sind eindimensional aufs Papier gesetzt. Der Zeichner malt Bäume in verschiedenen Größen. Die Zeichnung illustriert eine in den Text eingebaute Episode aus dem Altväterbuch: Man liset auch in der veter búch daz ein morder waz in dem wald (165r). Diese ist aufgenommen in die Predigt: vber daz ewangelista Marcus auf den oster tag an dem ende. Man beget heut die grozzen hochzeit das die drey Marian súchten vnsern herren an dem ostertag (163v).

Farben:

Schwarz, Rot, Gelb, Braun.

Literatur:

Weimann (1980) S. 13f. – Schilling (1929) S. 190.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 26: 165v. Der Eremit und der Mörder.

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Abb. 26.