KdiH

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103.9. Gabriel Biel

Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 10

Der Spätscholastiker Gabriel Biel (1418–1495) war einflussreicher Theologe und Prediger seiner Zeit. Nach gründlicher theologischer Ausbildung in Heidelberg, Mainz, Köln und Erfurt wirkte er von 1457 bis um 1464/66 als Domprediger in Mainz. Biel schloss sich den Brüdern vom gemeinsamen Leben an und trug maßgeblich durch Neugründung diverser Bruderhäuser zur Verbreitung des Gedankenguts der Devotio moderna im mittelrheinischen und württembergischen Raum bei. 1468 war er Propst des Brüderhauses in Butzbach, 1479 lässt er sich in Urach und 1492 zu Einsiedel bei Tübingen nachweisen. Er ist Mitbegründer der Universität Tübingen und wirkte dort von 1484 bis 1492.

Biel hat seine Predigten in lateinischer Sprache verfasst, hat sie aber »in der Regel vor dem Kirchenvolk in dt. Sprache gehalten« (Bubenheimer [1978] Sp. 854). Für den KdiH ist nur Cod. st 451 in Eichstätt (Nr. 103.9.1.) relevant, der eine deutsche Übersetzung des ›Sermo historialis passionis dominicae‹ enthält, dessen Echtheit als Biels Werk durch Elze (1970) nachgewiesen wurde. Die Identität des Übersetzers Florianus Federer (110r) ist nicht geklärt. Keller (2004, S. 265) stellt die Möglichkeit in den Raum, dass sich hinter Florianus Federer der Übersetzer Florian Lang verbirgt. Gegen diese Annahme spricht eventuell, dass in einem Wolfenbüttler Exemplar eines Luther-Drucks (Augsburg: Melchior Ramminger, 1523, VD16 L 4308, Nachweis in der Datenbank Katalog der Wolfenbütteler Luther-Drucke [2006]) Florianus Federer ein zweites Mal begegnet. Am Ende des Exemplars heißt es: Florianus Federer subscripsit. Zur Klärung der Frage könnte möglicherweise der Vergleich der Biel-Übersetzung mit der Übersetzung des ›Panis quotidianus de tempore et sanctis‹ des Hieronymus von Rebdorf beitragen, für die Florian Lang nachgewiesen ist (überliefert im Druck Hagenau: Heinrich Gran, 1522, VD16 H 3477). In der Handschrift Eichstätt, Cod. st 451 ist die Predigt-Übersetzung selbst unillustriert, jedoch greifen die beiden der Handschrift beigefügten Holzschnitte das Predigtthema auf.