KdiH, Bd.1 mit älteren Datierungsvoschlägen: »um 1482/83« (Sack), »Ende 1477/Anfang 1478« (Ziesche/Schnitger). Neuere Datierung aufgrund von Wasserzeichenbestimmung.
154 ungezählte Blätter, 26 Holzschnitte von vier Stöcken, die beiden Einzelbilder der Alten zehn- und 14mal wiederholt, 5r Überschrift in Rotdruck, ungerahmte S-Initiale mit Masken und Buchstaben P·A vor der Vorrede, Winkelrankenleiste, oben die Buchstaben S(traßburg) und P(rüss) eingefügt, darunter das Straßburger Wappen und das Signet des Druckers (wie Schramm 20 [1937] Abb. 1610 zu ›Melusine‹).
Bildausstattung:
4r (ganzseitiger Titelholzschnitt, 183 × 125 mm, Christus und die vierundzwanzig Alten), 4v (ganzseitiger Titelholzschnitt, 183 × 125 mm, Johannes mit Adler), 6r, 8v, 11r, 15r, 18r, 21v, 25r, 28v, 34r, 38r, 41v, 53r, 75v, 79r, 85r, 89v, 96v, 101v, 107v, 112v, 127v, 133v, 140v, 147v (zwei verschiedene Einzelbilder der Alten im Dialog mit der minnenden Seele, 140 × 125 mm).
Die beiden Titelholzschnitte hat auch Martin Schott verwendet (Nr. 4.0.d. = Schramm 19 [1936] Abb. 772. 773). Der Formschneider ist wohl der der Kopien zur Prüßschen ›Melusine‹ (von Arnim S. 524).
Hain (1831) Nr. 12127; Muther (1884) Nr. 6 u. Taf. 2 (Sebastian Pfister, Bamberg, ca. 1470 zugeschrieben); Kristeller (1888) Nr. 34; Schreiber (1911) Nr. 4879; Schramm 20 (1937) S. 15. 28, Abb. 1610 (Titelleiste mit S-Initiale). 1684 (Titelholzschnitt Christus; Schramm verzeichnet nur drei Holzstöcke, Abb. 1682 und 1683 entsprechen nicht den Holzschnitten des Drucks); Schmidt (1938) Drucke Nr. 4; Hubay (1966) Nr. 1592, Abb. 14; Hubay (1974) Nr. 1544; von Arnim (1984) Nr. 259 m. Abb. (25r); Sack (1985) Nr. 2628; Eva Ziesche/Dierk Schnitger: Datierung des Heldenbuchs aus der Untersuchung seiner Papiere. In: Heldenbuch. Nach dem ältesten Druck in Abbildung hrsg. von Joachim Heinzle. Kommentarband. Göppingen 1987 (Litterae 75/II), S. 173–204, hier S. 173f., 183f.
Anmerkungen:
Anmerkung: Als Entstehungszeit der bislang »um 1483« datierten Gruppe der sog. frühen Prüß-Drucke geben Ziesche und Schnitger die Jahre 1478 und 1479 an; die aus typographischen Gründen ebenfalls dieser Gruppe zugerechnete Otto-von-Passau-Inkunabel wäre demnach als früheste der Reihe »Ende 1477/Anfang 1478« (Ziesche/Schnitger S. 174) entstanden. Diese Frühdatierung, die sich auf die Untersuchung der in der Offizin verwendeten Papiere stützt, berührt jedoch – sollte sie zutreffen – nicht die oben S. 128f. getroffene Feststellung, daß die mit nur zwei Stöcken für die 24 Porträts der Alten auskommende Holzschnittfolge der Straßburger und Kölner Drucke (Nr. 4.0.c. – 4.0.f.) eine Reduktionsform der – mit 24 Holzschnitten von 7 Stöcken – variationsreicheren Augsburger Folge Sorgs (Nr. 4.0.a., 4.0.b.) darstellt.