KdiH

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4.0.36. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 278

Bearbeitet von Gisela Fischer-Heetfeld

KdiH-Band 1

Datierung:

Mitte 15. Jahrhundert.

Lokalisierung:

Schwaben.

Inhalt:
1ra–243rb Otto von Passau, ›Die vierundzwanzig Alten‹
Register, Vorrede, 24 Reden
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, I + 245 Blätter (neuere Blattzählung 1–244, zählt Bl. 22 doppelt), 310 × 220 mm, Bastarda, eine Hand, zweispaltig, 29–35 Zeilen, rote Initialen, z. T. mit ausgesparten Ornamenten oder einfachen Verzierungen, Fleuronnéewerk, rote Cadellen, rote Überschriften, Strichelung.

Schreibsprache:

schwäbisch.

II. Bildausstattung:

23 kolorierte Federzeichnungen (5va, 9rb, 13ra, 20ra, 24ra, 30va, 36ra, 41va, 49vb, 55ra, 78rb, 114va, 121ra, 130rb, 138rb, 148vb, 157vb, 167rb, 174rb, 200vb, 209vb, 221rb, 233rb), ein Zeichner.

Format und Anordnung:

Vor jedem Kapitel (zum 11. Alten keine Illustration) 1/2–2/3 Spalte hohe, mehr als spaltenbreite Miniaturen (ca. 80–95 × 95–111 mm), meist zwischen Kapitelüberschriften und Initialen.

Bildaufbau und -ausführung:

Einfache Federstrichrahmung, nur das Bild des 1. Alten nach oben durch einen Kielbogen mit Krabben begrenzt. Grüner Bodenstreifen, roter oder blauer Hintergrund. Die Alten sind meist auf einer Bank mit vorgelagerter Stufe sitzend dargestellt (gelegentlich auch stehend, dann fehlt die Bank); einfarbige Gewänder; stets ungekrönt, doch das Haupt meist mit Kapuze, Kappe oder Turban bedeckt. Gedrungene, plumpe Gestalten mit zu großen Köpfen und Händen, Knopfaugen, stereotype Zeige- und Redegesten, einfache Faltengebung, die Figuren kaum modelliert. Ungewöhnlich ist die Darstellung der minnenden Seele in Gestalt eines kleinen Knaben, der ungekrönt, nur mit einem Hemd bekleidet, mit zum Gebet gefalteten oder ausgestreckten Händen vor den Alten kniet oder steht.

Kunstlose, flüchtig ausgeführte Zeichnungen; Konturen mit grobem schwarzem Pinselstrich gezogen, summarische Inkarnatangabe durch rote Tupfer und Strichel.

Bildthemen:

Einzelbilder der vierundzwanzig Alten im Dialog mit der minnenden Seele.

Farben:

Deckendes dunkles Orangerot, Blau, Grau, Graubraun, Dunkelgrün, Hellocker, Schwarz.

Literatur:

Schneider (1970) S. 228. – Schmidt (1938) Nr. 40; Ott (1987) S. 131, Abb. 27 (233r).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 100: 233r. Der vierundzwanzigste Alte spricht zur minnenden Seele.

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Abb. 100.