4.0.58. Trier, Stadtbibliothek, Hs. 1119/1330 4º
Bearbeitet von Norbert H. Ott
KdiH-Band 1
2. Hälfte 15. Jahrhundert.
Pfalz.
Alter Besitzvermerk 1r: Dyß boch hort in onser lieber frauen cloister zo Eberhartz clusen regilleyrs ordens Treyrs bystomp.
2ra–197vb |
Otto von Passau, ›Die vierundzwanzig Alten‹
Register, Vorrede, 24 Reden, Dankbarkeit
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Papier, 198 Blätter (fehlerhafte alte Zählung), 290 × 205 mm, Bastarda, eine Hand, zweispaltig, 28–31 (gegen Ende bis 37) Zeilen, drei- bis sechszeilige rote Initialen, z. T. mit schwarzem Fleuronnée, Rubrizierung.
moselfränkisch.
Zwei Deckfarbenminiaturen (4v, 5r) von einer Hand.
Auf den ersten beiden Seiten nach dem Register, einander gegenüber und aufeinander bezogen, zwei ganzseitige Miniaturen: links Johannes (175 × 120 mm), rechts die Anbetung Gottes durch die vierundzwanzig Alten (210 × 150 mm).
Rote Rahmung, blauer, weiß ornamentierter Hintergrund (florales Rankenwerk). Links Johannes mit Nimbus in rotem Mantel über grünem Untergewand im Anbetungsgestus niederkniend und nach rechts aufschauend, wo in der Mandorla Gottvater auf dem doppelten Regenbogen thront, in der Rechten die Weltkugel, die Linke segnend erhoben. Die gekrönten, weiß gewandeten Alten umgeben ihn, über zwei Register verteilt (das untere noch einmal senkrecht halbiert).
Kompositionsschema und Farbgebung sind aufs engste verwandt mit den entsprechenden Darstellungen in der älteren elsässischen Handschrift Hamburg Cod. 9 in scrin. (Nr. 4.0.22.). Die Unterschiede sind so gering (in der Trierer Handschrift nimmt das Johannes-Bild die ganze Seite ein, ist nicht in die Textspalte integriert, der Evangelist hat die Arme ausgebreitet, Gottvater hält die Weltkugel in der Rechten), daß man um die Annahme direkter Abhängigkeit kaum herumkommt. Vielleicht war die Hamburger Handschrift auf ihrer Wanderung rheinabwärts vom Elsaß nach Köln, wo der Text abgeschrieben wurde (vgl.
Vision des Johannes (4v + 5r).
Rot, Blau, Grün, Ocker, Grau, Weiß.
Abb. 81: 4v/5r. Vision des Johannes von Gottvater im Kreis der vierundzwanzig Alten.