KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

11.4.11. Budapest, Országos Széchényi Könyvtár (Széchényi-Nationalbibliothek), Cod. germ. 56

Bearbeitet von Ulrike Bodemann und Gisela Fischer-Heetfeld

KdiH-Band 1

Datierung:

Um 1518.

Lokalisierung:

Salzburger Raum.

Besitzgeschichte:

Die Wappen beim Tierkreiszeichenmann 37v u. U. vom Auftraggeber oder Erstbesitzer. Besitzereintrag des 16. Jahrhundert im inneren Rückendeckel (Egydij[?] Murmelij) sowie des Jahres 1642 auf Bl. 1r, 51v und im inneren Rückendeckel (Georig Prechtl von Prespurg).

Inhalt:
1. 2r–14r Kalender für das Bistum Salzburg
2. 15r–34r Sphären und Tabellen mit nachfolgender Erklärung
3. 37r–49v Aderlaßregeln
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier (die drehbaren Scheiben der Sphären Pergament), 51 Blätter (ab Bl. 15 mit eigener römischer Zählung), 202 × 137 mm, ein lose einliegender Holzschnitt (Tierkreiszeichenmann) zwischen Bl. 29 und 30, Bastarda, zwei Hände, von der zweiten nur die Blätter 45v–49v, einspaltig, 35–36 Zeilen, rote, im Kalender 2r–14r auch blaue Initialen, rote Überschriften, Strichelung, Ziffern und Zeichen im Text.

Schreibsprache:

bairisch-österreichisch.

II. Bildausstattung:

Zu Text 1 zwölf Zeichnungen (3r, 4r, 5r, 6r, 7r, 8r, 9r, 10r, 11r, 12r, 13r, 14r), zu Text 2 19 Kreisdiagramme in kolorierter Federzeichnung (15r, 15v, 16r, 16v, 17r, 17v, 18r, 18v, 19r, 19v, 20r, 20v, 21r, 21v, 22r, 22v, 23r, 23v, 24r), ferner einige Tabellen, zu Text 3 zwei Zeichnungen (37v, 38r), ein Zeichner.

Format und Anordnung:

Die Zirkel in Schriftspiegelbreite (100–102 mm Dm) jeweils auf einer Seite mit roter Überschrift und unten auf der Seite folgender Beischrift, vor quadratischen Rahmen aus doppelten, farbig ausgefüllten Federlinien (100–102 × 100–102 mm). Die Beischriften verweisen auf Erklärungen, die ab Bl. 26r – jedoch nicht für alle Diagramme – folgen. Die Zirkel auf Bl. 16r, 16v, 18r, 18v mit drehbaren Scheiben, die Scheiben auf Bl. 15r, 17v, 19v, 20v–22r fehlen.

Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Die Kreisdiagramme z. T. mit figürlichen Darstellungen, in den von den Zirkeln nicht abgedeckten Quadratzwickeln leere, nur gelegentlich mit Zeichen beschriftete Wappenschilde. 16r ›von dem warn lauff Sunnen mon vnd des tracken‹: drei drehbare Scheiben für den Mond-, Sonnen- und Drachenlauf bewegen sich über einem auf dem Zirkelrand konzentrisch angelegten Kranz der 12 Tierkreiszeichen (Wassermann und Jungfrau als Hüftbilder, Wassermann mit Schwert und Wasserkrug, Jungfrau mit einer Blume in jeder Hand, Zwillinge stehend mit gekreuzten Armen, Schütze als Centaur, Stier als Halbfigur: hinterer Teil von Wolkenband abgeschnitten; bis auf Jungfrau identisch mit den Tierkreiszeichen im Kalender 2r–14r); die drei Scheiben sind mit Zeigern zu bewegen, darauf in kolorierter Federzeichnung ein Sonnen- und Mondgesicht sowie Drachenkopf; in der Mitte der oberen Scheibe ein aus dem Zentrum gerückter Strahlenkranz. – 16v ›Von dem rad mit den auff Steigendten Zaichenn‹: auf dem Zirkelrand Tierkreiszeichenkranz wie 16r (Jungfrau jedoch mit Flügeln wie im Kalender), darüber zwei Scheiben mit Sonnen- und Mondzeiger; in der Mitte der oberen Scheibe Strahlenkranz wie 16r. – 17r ›Von dem Radd mit den aufsteigendten Zaichen vnnd planneten‹: auf dem Zirkelrand ein Tierkreiszeichenkranz wie 16r (hier die Jungfrau wie im Kalender mit Flügeln). – 23r ›Von dem Rad Spera materialis mit dem lauf des himels‹: Schemazeichnung eines Sphärenglobus mit Standfuß (dieser außerhalb des quadratischen Rahmens), der von rechts von einer aus einem Wolkenband herausragenden Hand umgriffen wird, in der Mitte für die Erde eine Häuserzeile. – 23v ›Von dem Rad mit dem (!) iiij elementen vnd auftailung des erdtrichs‹: innen (für die Erde) ein durch eine Gebirgskette in zwei Hälften geteilter Kreis, unten Häuserkulisse mit Kirche im Vordergrund, oben Krieger vor Festungstor; umgeben von Fischkranz (für das Wasser), Wolkenkranz (für die Luft) und außen Flammenkranz (für das Feuer). – 24r ›Von den iiij ellementten vnd von den vier winden mit Irer nattur‹: anders als sonst statt des großen Kreisdiagramms Segmentierung des Rahmenquadrats in 8 gleichschenkelige Dreiecke (mit eingeschriebenem Kommentar), nur eine kleine viergeteilte Kreiszeichnung in der Mitte des Quadrats für Darstellung der vier Elemente (Wasser hier durch Wassermann verkörpert). In den Quadratzwickeln die vier Winde als blasende Profilfratzen.

Sehr einfache Federzeichnung, sparsam koloriert.

Farben:

Rot, Blau, Grün, Braun, Gold.

Zu den Illustrationen von Text 1 und 3 siehe Nr. 65: Kalender und Nr. 87: Medizin.

Literatur:

Vizkelety (1969) S. 131–133.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 229: 16r. Frei drehbare Scheiben für den Mond-, Sonnen- und Drachenlauf über einen Kranz der zwölf Tierkreiszeichen.

11.4.11._Abb._229.jpg
Abb. 229.