KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

26A.5. Bayern: Veit Arnpeck, ›Chronik der Bayern‹

Bearbeitet von Norbert H. Ott

KdiH-Band 3

Wie Andreas von Regensburg, dessen ›Chronik der Fürsten zu Bayern‹ er neben Hans Ebrans von Wildenberg ›Chronik von den Fürsten aus Bayern‹ und Ulrich Füetrers ›Bayerischer Chronik‹ als Hauptstofflieferanten für seine ›Chronica Baioariorum‹ benutzt und kompilatorisch mit weiterem Quellenmaterial verschränkt hat, verfaßte auch Veit Arnpeck (ca. 1435/40–1496) eine volkssprachliche Version seines lateinischen Textes. Während die nur sehr schmal in einem Autographen und zwei Abschriften (davon einer inzwischen verschollenen von 1721) überlieferte lateinische Fassung für die litterati vor allem seines Freisinger Umkreises geschrieben wurde, richtete sich die eher popularisierende deutsche ›Chronik der Bayern‹ an Laienkreise. Beide Versionen entstanden offensichtlich parallel; streckenweise hat Arnpeck seinen lateinischen Text wörtlich übersetzt, häufig stark gestrafft und mitunter auch aus vorwiegend deutschsprachigen Quellen ergänzt.

Von den zwölf Handschriften der deutschen Chronik, deren acht aus dem 16. Jahrhundert stammen, ist nur der Münchener Cgm 2817 illustriert bzw. zur Illustration vorgesehen gewesen, und dies wie fast alle bayerischen Chroniken auf sehr zurückgenommenem Anspruchsniveau. Viele der 144 vier- bis neunzeiligen Leerräume und der 139 aus dem Vorbild der graphischen Schemata seiner Hauptquelle Andreas von Regensburg abgeleiteten, sehr flüchtig gezeichneten Medaillonrahmen an den Blatträndern enthalten im ersten Drittel detailliertere, später nur noch aus dem lakonischen Hinweis mal bestehende Maleranweisungen, die den Schluß zulassen, daß die Medaillons mit Porträtfiguren gefüllt und die Leerräume mit szenischen Darstellungen ausgemalt werden sollten. In zwei Fällen ist dies, wenn auch nur in unkolorierter Federvorzeichnung, geschehen: Eines der drei Medaillons auf 1r enthält das Brustbild eines Herrschers mit geschultertem Zepter, der Leerraum 134r den Kampf mehrerer Gerüsteter vor einer Burg. In sieben weitere Leerräume sind grobe Federskizzen von etwas späterer Hand eingetragen.

Editionen:

Veit Arnpeck, Sämtliche Chroniken. Hrsg. von Georg Leidinger. München 1915. Neudruck Aalen 1969 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte, N.F. 3), S. LXV–CI. 445–705.

Literatur zu den Illustrationen:

Dieter Rödel: Veit Arnpeck: Publikumsbezogene Zweisprachigkeit bei ›Chronica Baioariorum‹ und ›Bayerischer Chronik‹. In: Zweisprachige Geschichtsschreibung im spätmittelalterlichen Deutschland. Hrsg. von Rolf Sprandel. Wiesbaden 1993 (Wissensliteratur im Mittelalter 14), S. 227–270.