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103a.1. Namenmantik

Bearbeitet von Marco Heiles

KdiH-Band 10

In der Namenmantik (Onomatomantie) des Mittelalters werden Prognosen auf Grundlage der Taufnamen von Personen getroffen. Bei dem dabei häufig angewandten gematrisch-onomatomantischen Verfahren werden den Buchstaben des Alphabets spezifische Zahlenwerte zugeordnet und mit diesen Zahlenwerten vom Text vorgegebene Berechnungen angestellt. Neben den Buchstaben des Namens können auch weitere Berechnungsgrößen (z. B. Wochentage, Planetenstunden, Farben von Pferden) einbezogen werden. Alternativ können Buchstaben auch abgezählt oder Namen bestimmten Gruppen zugeordnet werden.

Anleitungen zu namenmantischen Praktiken gibt es seit dem 14. Jahrhundert in deutscher Sprache (›Der weise Meister von Toledo‹ in Berlin, Ms. germ. quart. 649, 1r–v; Budapest, Cod. lat. 59, 30r–32v, 44v und Kremsmünster, CC 69, 101r–102r). Die deutschsprachigen namenmantischen Texte sind bislang nur unzureichend erfasst und nur in Ausnahmefällen ediert (vgl. neben den unten genannten Eis [1956]; Eis [1957]; Telle [1968] S. 139–141; Brévart [1989] S. 241, 245f.; Cermann [2013] S. 80). Einen knappen Überblick über die Forschungsliteratur bietet Heiles (2018, S. 89f.). Die Texte gehen auf eine seit dem Frühmittelalter greifbare lateinische Tradition zurück, die wiederum unter dem Einfluss anderer mediterraner Literaturen stand (Edge [2015] S. 60–76). Traditionsbildend für die deutsche Literatur waren vor allem vier Texte bzw. Textkorpora: 1. Die seit ca. 800 überlieferte ›Spera de vita et morte‹ (auch als ›Pythagoras Onomatomantia‹ bekannt) kann verwendet werden, um binäre Entscheidungsfragen zu beantworten, zumeist, ob eine Person eine Krankheit überlebt oder nicht (Liuzza [2005], Edge [2014], Edge [2015]). 2. Die unter dem englischen Forschungstitel bekannte namenmantische Kompilation ›The Victorious and Vanquished‹ wurde im 12. Jahrhundert aus der arabischen Version des pseudo-aristotelischen ›Secretum Secretorum‹ ins Lateinische übertragen und eignet sich besonders gut zur Voraussage von Zweikämpfen und anderen Entscheidungen zwischen zwei Opponenten (Edge [2015] S. 32–34, Burnett [1988]). 3. Das astrologisch-divinatorischen Alchandreana-Corpus, das im 10. und 11. Jahrhundert aus dem Arabischen ins Lateinische gelangte, verbindet hingegen astrologische und onomatomantische Prognostiken. Die Namenmantik wird hier genutzt, um herauszufinden unter welcher Mondstation, welchem Tierkreiszeichen und welchem Planeten jemand geboren wurde, sodass die entsprechenden Prognostiken aus den astrologischen Traktaten für diese Person ausgewählt werden können. Die Onomatomantie dieser Texte erlaubt es, auch für solche Personen Nativitätsprognostiken zu erstellen, deren exakter Geburtstermin nicht bestimmt und festgehalten worden ist (Edge [2015] S. 34, Juste [2007] S. 141–156, passim). 4. Die nach ihrem Incipit ›Si vis scire‹ genannten Onomatomantien sind teilweise ebenfalls im Alchandreana-Corpus enthalten, sie beantworten die Fragen, ob eine Frau einen Sohn oder eine Tochter gebiert, ob von einem Ehepaar der Mann oder die Frau zuerst stirbt und auf welcher Körperseite jemand erblindet ist. Entscheidend ist dabei, ob das Endergebnis der vorgegebenen Rechnung gerade oder ungerade ist (Edge [2015] S. 35–37; Juste [2007] S. 206–217). Alle diese Onomatomantien sind unfeste Texte und wurden in zahlreichen Varianten überliefert und auch die deutsche Tradition zeichnet sich durch eine Vielzahl an unabhängigen Übersetzungen und Bearbeitungen aus.

Die deutschsprachigen Namenmantiken des Mittelalters lassen sich nach ihren lateinischen Vorlagen differenzieren, wobei einzelne Kompilationen sich auch mehrerer Traditionen bedienen können. Die Texte aus der Alchandreana-Tradition geben Geburtsprognostiken nach den Mondstationen, Tierkreiszeichen, Monaten und Planeten. Entscheidend für die Prognostik ist, anders als in der Astrologie, nicht der Geburtszeitpunkt, sondern der Name des Klienten (und der seiner Mutter). Dabei wird ein gematrisches Verfahren genutzt, in dem jedem Buchstaben ein spezifischer Zahlenwert zugeordnet ist. Der bekannteste deutschsprachige Text dieser Tradition ist Johannes Hartliebs ›Mondwahrsagebuch‹ (vgl. zu Überlieferung und Autorschaft Heiles [2021] S. 344f., 367).

Zu mantischen Texten – im modernen Sinne – werden diese Texte allein durch die Verwendung der Namenmantik zur Bestimmung der für den Klienten relevanten Himmelszeichen. Mondwahrsagebücher nach den 28 Mondstationen, darunter auch Hartliebs ›Mondwahrsagebuch‹, können mit oder ohne namenmantische Elemente überliefert werden. Da sie aber eindeutig derselben Texttradition angehören, werden hier auch die illustrierten Texte behandelt, denen diese namenmantischen Elemente fehlen. Eine solche nicht-onomatomantische Geburtsprognose nach den 28 Mondstationen ist auch Teil der Kompilation von den zwölf Zodiakalhäusern und vom Einfluss der Tierkreiszeichen auf die Menschen der Handschriften Nr. 103a.1.7. und Nr. 103a.1.10.; das Bildprogramm dieser Texte bezieht sich aber nicht auf die Abschnitte zu den 28 Mondstationen.

Insgesamt sind zehn illustrierte deutschsprachige Texte der astrologisch-onomatomantischen oder Alchandreana-Tradition erhalten, die sich in fünf Gruppen aufteilen lassen:

1. Gematrisch-onomatomantische Geburtsprognostik nach den Mondstationen

2. Geburtsprognostik nach den Mondstationen ohne Namenmantik

  • Mondwahrsagebuch nach den 28 Mondstationen, Inc. Nu wil ich euch die 28 mansio oder wonung aus legen (Nr. 103a.1.8.)

3. Gematrisch-onomatomantische Geburtsprognostik nach den Tierkreiszeichen

4. Gematrisch-onomatomantische Geburtsprognostik nach den Monaten

  • Gematrisch-onomatomantische Geburtsprognostik nach den Monaten (Nr. 103a.1.1.)

5. Gematrisch-onomatomantische Geburtsprognostik nach den Planeten

Die letztgenannte Kompilation der Handschrift Nr. 103a.1.7. verbindet die Alchandreana-Tradition mit der ›The Victorious and Vanquished‹-Tradition. Die ›Namenmantik‹ des Johannes Hartlieb (illustriert in Nr. 103a.1.6., Nr. 103a.1.11.) wiederum verbinden die ›The Victorious and Vanquished‹-Tradition mit der der ›Spera de vita et morte‹ und einer Zuordnung der Namen zu Maria und dem hl. Georg. Die gleiche Zusammenstellung findet sich unter Nr. 103a.1.3. Hier wird die aus der ›The Victorious and Vanquished‹-Tradition stammende gereimte Namenmantik ›Der weise Meister von Toledo‹ mit der Liste der Marien- und St. Georgsbrüder der Hartliebschen ›Namenmantik‹ und einer deutschen ›Spera de vita et morte‹ zusammengestellt. Eine bebilderte deutsche Fassung der ›Spera de vita et morte‹ (›Sphaera Pythagorae‹, deutsch) findet sich zudem in Nr. 103a.1.4.

Aus dieser vielfältigen Tradition gelangten nur wenige Texte in den Druck. Die unter Nr. 87.1. aufgenommenen und als ›Iatromathematisches Hausbuch‹ bekannten Kompilationen enthalten seit dem Erstdruck durch Johann Blaubirer in Augsburg 1481 (GW M16008, Nr. 87.1.a.) eine Anleitung zur gematrisch-onomatomantischen Bestimmung des Lebensplaneten. Diese ist in der ersten Fassung (j5r–v) noch nicht in den Planetentraktat mit seinen Planetenkinderversen (d8v–f6v) integriert. Die Namenmantik ist somit noch nicht unmittelbar auf das Bildprogramm des Planeten bezogen. Auch zu dem direkt auf die namenmantische Anleitung folgenden Traktat über die Planetentage und -stunden (j5v–k5v) und zu dessen zodiakalem Bildprogramm gibt es keinen unmittelbaren Bezug, da dessen Prognostiken über ein anderes, kalendarisch-astrologisches System gewonnen werden. Erst in der zweiten Druckfassung, die Blaubirer erstmals 1483 druckte (GW M16016, Nr. 87.1.b.), ist die gematrisch-onomatomantische Anleitung (39r–v) direkt in den Planetentraktat integriert (38v–50r) (vgl. Brévart [1988] S. 76, 79; Rehse [2012] S. 43, 49–54). Sie wird hier auch unmittelbar mit dessen Planetenkinderversen und den Planeten-Holzschnitten wahrgenommen. Der Erfurter Drucker Matthes Maler hat seine Ausgaben des ›Iatromathematischen Hausbuchs‹ (Nr. 103a.1.a.) zudem um zwei Namenmantiken aus der ›The Victorious and Vanquished‹-Tradition über den Tod von Eheleuten und den Ausgang von Zweikämpfen ergänzt. Dieser letzte Abschnitt ist mit einer Reiterkampfszene bebildert. Umfangreiche namenmantische Kompilationen und Prognostiken werden erst 1531 von Jakob Cammerlander in Straßburg (VD16 G 1317) sowie 1532 und 1534 von Peter Jordan in Mainz (VD16 G 1314, VD16 G 1315, VD16 C 4450, VD16 C 4670) gedruckt und fallen daher nicht in den hier betrachteten Zeitrahmen.

Die Onomatomantien sind weder im Lateinischen noch im Deutschen durch eine übergreifende etablierte Bildtradition verbunden. Die nicht-astrologischen Onomatomantien sind diagrammatische Texte. Charakteristisch ist für sie vor allem die Gestaltung der Informationen als Sphäre, d. h. als kreisförmiges Diagramm. Diese bilden – besonders bei den ›Spera de vita et morte‹ ein so starkes pattern der visuellen Organisation, dass diese Texte schon auf den ersten Blick als Onomatomantien erkannt werden können, ohne dass eine Lektüre des Wortlautes notwendig wäre. Dieser ist hier auch ansonsten dem Diagramm untergeordnet, erklärt er doch nur, wie dieses zu lesen ist. Die kreisrunde, sphärische Gestaltung erleichtert zum einen das Verständnis des Diagramms und dessen Memorierbarkeit (Láng [2008] S. 136, Edge [2015] S. 56), zum anderen konnte Edge anhand von Beischriften in lateinischen Handschriften zeigen, dass die ›Spera de vita et morte‹ auch mit den Himmelssphären und dem Erdenrund assoziiert wurde, sodass Sphärendarstellungen entstanden, die das Universum und die onomatomantischen Informationen zugleich darstellen (Edge [2015] S. 56–58).

Figürliche Illustrationen finden sich innerhalb der lateinischen Tradition nur vereinzelt. Zwei englische Handschriften des 10. bis 11. Jahrhunderts der ›Spera de vita et morte‹ zeigen eine Christus- und Teufelsdarstellung, die vita und mors repräsentieren (Edge [2015] S. 73f., Abb. 10a, 10b, 14a). ›The Victorious and Vanquished‹ wiederum wurde in Oxford, Bodleian Library, MS. Ashmole 304, 1v (nur fragmentarisch erhalten) von Matthäus Paris mit einem kämpfenden Mönch bebildert (Iafrate [2015] S. 100). Die Christus-Teufel-Bildtradition scheint aber spätestens im 12. Jahrhundert abzubrechen und auch Matthäus’ Paris Darstellung bleibt eine Ausnahme.

Die deutschsprachigen Handschriften mit namenmantischen Texten lassen sich in zwei Gruppen unterteilen, die unterschiedlichen Wissens- und Gebrauchsräumen zugehören und die auch unterschiedliche Bildprogramme entwickelt haben. Dies sind zum einen die Fecht- oder Kampfbücher und zum anderen die astrologisch-mantischen Sammelhandschriften. Erst der Druck Nr. 103a.1.a. verbindet beide Bildprogramme in einem Buch.

Innerhalb der Kampfbücher werden Namenmantiken zur Prognostik von (gerichtlichen) Zweikämpfen genutzt. Darstellungen von Waffen (Nr. 103a.1.3.) und Kampfszenen (Nr. 103a.1.6., Nr. 103a.1.11., Nr. 103a.1.a.) verdeutlichen diesen Zweck. Mit Johannes Hartliebs ›Namenmantik‹ kann zudem nicht nur der Ausgang des Zweikampfs prognostiziert werden, sondern sie bietet auch Anweisungen für die Kampfvorbereitung. In Hans Talhoffers Fechtbuch (Nr. 103a.1.6.) bilden die ›Namenmantik‹ und Talhoffers Bildkatalog zum gerichtlichen Zweikampf deshalb konsequenterweise eine Einheit. Die Zuordnung der Kämpfer zu Maria oder Georg, die die Namenmantik vornimmt, wird auch im Bildkatalog wiederholt aufgegriffen. Die bebilderten Gebetsaufrufe zu Maria und Georg des Bildkatalogs ergänzen dabei den Text der ›Namenmantik‹ auch inhaltlich.

Aus der Gruppe der Kampfbücher hier nicht aufgenommen wurde die Handschrift Wien, Cod. 5278 (Nr. 38.9.12.). In dieser um 1418–1420 entstanden kriegs- und kampftechnischen Handschrift mit Konrad Kyesers ›Bellifortis‹ und einer Bearbeitung der ›Flos duellatorum‹ des Fiore Furlan dei Liberi da Premariacco wurden von einer späteren Hand zwei namenmantische Texte nachgetragen (27r; 202v–201v [!]), die auch zur Prognostik von Zweikämpfen genutzt werden können (vgl. Cermann [2013] S. 80f.; Müller [in Vorb.]). Auf 203r–201v, also in der zum Bildprogramm verkehrten Blätterrichtung, die der hebräischkundige Nachtragsschreiber (vgl. Loewe [1988]) mit seinem Eintrag vorgibt, entsteht zwar ein enges Nebeneinander von Zweikampfabbildungen und Namenmantik, dieses lässt sich aber auch durch den gemeinsamen Gebrauchsaspekt der Zweikampfvorbereitung erklären.

Innerhalb der astrologisch-mantischen Sammelhandschrift werden namenmantische Texte vor allem dann illustriert, wenn sie als Geburtsprognostik Auskunft über die das Leben des Menschen beeinflussenden Himmelszeichen und deren Wirkungen bieten. Bei der Darstellung dieser Himmelszeichen, der Tierkreiszeichen (Nr. 103a.1.1., Text 7; Nr. 103a.1.2.; Nr. 103a.1.a.) und Planetengötter (Nr. 103a.1.1., Text 7; Nr. 103a.1.a.), können die Texte auf etablierte Bildtraditionen zurückgreifen. Diese Illustrationen bieten dadurch nicht nur eine leichtere Orientierung im Text, sondern vermitteln auch die Autorität der etablierten astronomisch-astrologischen Methode. Gleiches gilt für die Darstellung der Namenmantik-Autoren als Gelehrte und Astrologen mit den bekannten Attributen (Bücher, astronomische Instrumente). Dargestellt wurde hier Pythagoras sowohl allein (Nr. 103a.1.4., Text 8) als auch zusammen mit König Ptolemäus (Nr. 103a.1.7., Text 1; Nr. 103a.1.10., Text 19). Im ›Mondwahrsagebuch‹ Johannes Hartliebs, das keinen Autoritätennamen überliefert, variiert das Autor-/Autoritätenbild in drei Handschriften. Gezeigt wird ein buchgelehrter König alleine (Nr. 103a.1.7.), als Teil der hl. Drei Könige (Nr. 103a.1.12.) oder ein buchgelehrter Astrologe ohne Königsattribute (Nr. 103a.1.9.).

Hartliebs ›Mondwahrsagebuch‹ zeichnet sich daneben durch ein besonders ausgefeiltes und innovatives Bildprogramm aus, in dem die Geburtsprognosen selbst verbildlicht werden (Nr. 103a.1.4., Nr. 103a.1.7., Nr. 103a.1.9. und Nr. 103a.1.12.). Die 28 Mondstationensöhne werden mit für ihr Leben bedeutsamen Attributen abgebildet und können häufig auch als Szene aus dem Leben eines Mondstationensohnes gelesen werden. Gleichzeitig markieren rote Striche diejenigen Körperstellen, an dem dieser Mann im Laufe seines Lebens verletzt wird, und der über der Person stehende Stern verdeutlich den himmlischen Einfluss der Mondstation. In diesen Handschriften können die Bilder selbst (und eigenständig) prognostisch gelesen werden. Die Gestaltung der namenmantischen Geburtsprognosen der Handschrift Nr. 103a.1.1. zeigt, dass die Entwicklung eines solchen Bildprogramms nicht immer gelang. Auch hier werden in Text 4 die unter einem bestimmten Tierkreiszeichen geborenen Jungfrauen selbst abgebildet. Diesen fehlen aber jegliche individualisierenden Merkmale. Die Jungfrauen sind ununterscheidbar, widersprechen somit der Textaussage und werden zur reinen Dekoration (ähnlich auch Freiburg i. Br., Hs. 458, 201r–220v, siehe Nr. 103a.1.4. und Nr. 11.4.16.). Ebenso rein dekorativ sind die zwölf Sonnendarstellungen des Textes 5 dieser Handschrift, in dem ebenfalls Prognosen nach dem Sonnenstand im Tierkreis zum Zeitpunkt der Geburt gegeben werden. Die einheitlich gestalteten Darstellungen der Sonnen bieten weder Orientierung im Text (wie es Tierkreiszeichendarstellungen getan hätten) noch zusätzliche Informationen, wie die Darstellungen der Monatsarbeiten in Text 6 der Handschrift. Erst in Text 7, wo der Kompilator/Illustrator auf die etablierte Bildtradition der Planetengötter und Planetenkinder zurückgreifen konnte, gelingt die Bild-Text-Integration in dieser Handschrift.

Editionen:

›Berliner Nativitätsprognostik‹: Palmer (1994) S. 253–290. Johannes Hartlieb, ›Mondwahrsagebuch‹: Weidemann (1964) S. 180–193. Johannes Hartlieb, ›Namenmantik‹: Schmitt (1962) S. 293–309.

Literatur zu den Illustrationen:

Edge (2015) S. 56–58 (nur zur lateinischen Tradition).