KdiH

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103a.1.6. Gotha, Forschungsbibliothek, Chart. A 558

Bearbeitet von Marco Heiles

KdiH-Band 10

Datierung:

1443 (1r).

Lokalisierung:

Süddeutschland.

Besitzgeschichte:

Erstbesitzer Hans Talhoffer (Besitzereintrag 1r, Wappen 28r).

Ausführliche Beschreibung der Handschrift siehe Nr. 38.3.3.

Inhalt: Kampf- und kriegstechnische Sammelhandschrift, darin u. a.:
3. 7r–17r Johannes Hartlieb, ›Namenmantik‹
4. 18r–104v Hans Talhoffer, ›Fechtbuch‹
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 151 Blätter, 290 × 215 mm, Bastarda, vier Schreiber (I: 7r–17r, II: 18r–20v, 21av–23r, 48v, 109v–114v, III: Bildbeischriften 116v–132v, IV: Bildbeischriften 141r–148r), Textura (von einer oder zwei weiteren Händen nur in den Spruchbändern 2r, 28r, 48r, 49r, 72v), einspaltig (8v–9r dreispaltige Tabelle, 22v–23r zweispaltig), 18–33 Zeilen, rubriziert nur 7r, 11v–17r, 18r–20v, rote Überschriften 21av–23r, sechs- und zweizeilige Lombarden nur 7r.

Schreibsprache:

ostfränkisch-nordbairisch.

II. Bildausstattung:

165 aquarellierte und lavierte und 15 nicht kolorierte Federzeichnungen von mehreren, teilweise schwer zu unterscheidenden Zeichnern, nach dem Vorschlag von Eisermann (2022, 117f.) insgesamt elf Haupthände und zwei Nachtragshände, siehe Nr. 38.3.3.; sechs nicht kolorierte Scheibendiagramme zu Text 3 (11v, 12r, 13r, 13v, 14v, 16r).

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung:

siehe Nr. 38.3.3.

Bildthemen:

Text 3 ist selbst nicht illustriert, steht aber in engem Zusammenhang zu zwei Bilderfolgen des Textes 4 zum gerichtlichen Zweikampf (Ordal): 25v–48r Bilderfolge Vorbereitung und Ausführung eines Kampfordals nach fränkischem Recht mit Stechschild und Kolben (Gebetsszenen und Kampfpositionen von Zeichenhand III, Ergänzungen zur Beauftragung und zum Alltagsleben des Fechtmeisters von Hand IV und V), 49r–72r Bilderfolge Kampfordal in voller Rüstung mit ritterlichen Waffen (Gebetsszenen von Hand III, Kampfpositionen von Hand V und VI). Text 3 gibt im ersten Teil (7r–9r) Hinweise zur Beeinflussung des Ausgangs eines Gerichtskampfes unter anderem durch die Wahl des Anklagetages, des Boten und des Kampftages in Abhängigkeit von der Zugehörigkeit des Kämpfers (und dessen Boten etc.) zu zwei Namenslisten (8v–9r), derjenigen der Brüder der hl. Jungfrau Maria (vnser frawen bruder) oder der der Brüder des hl. Georg (sant jorgen bruder). Im Unterschied zu den anderen Handschriften Talhoffers (Nr. 38.3.2., Nr. 38.3.4., Nr. 38.3.5., Nr. 38.3.6.), die die Namenmantik nicht enthalten, wird der Kämpfer nicht nur im Gebet zu Gott/Christus (hier 2r, 28r) gezeigt, sondern auch kniend beim Bittgebet zu Maria und/oder Georg (28v, Hand IV), zu Georg (49r, Hand III) und im Dankgebet zu Gott und Maria (72r, Hand III). Die Heiligen erscheinen jeweils im oberen Bildbereich in Laubkränzen oder Wolken. Maria wird mit dem Jesuskind, Georg mit Georgskreuz dargestellt. Das Georgskreuz findet sich auch auf 38r (Hand III) in der Darstellung des leeren, umzäunten Kampfplatzes mit zwei Stühlen auf der Fahne am linken Stuhl, während die rechte Fahne eine rot-weiß-rote Trikolore (Bindenschild?) zeigt.

Faksimile:

siehe Nr. 38.3.3.

Literatur:

Eisermann (2022) S. 116–123. – Burkart (2014) S. 276–279; weitere Literatur siehe Nr. 38.3.3.

Abb. 41: 72r. Kämpfer im Dankgebet zu Maria.

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Abb. 41.