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26A.14.26. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. n. 3344

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Datierung:

1431–1466.

Lokalisierung:

Hainburg/Niederösterreich (100rb).

Besitzgeschichte:

Besitzer, z.T. Auftraggeber: Georg (Jörg) Schratt, bis 1481 als Pfarrer zu St. Peter in Wien nachgewiesen (Blatt 2r Schratts Wappen mit Besitzvermerk von 1457, weitere Eigentumsvermerke 19vb, 100rb [1457], 116r, 126r, 131v, 239v [1457]). – Ankauf durch die Wiener Hofbibliothek 1883 von Josef Rettl in Steyregg.

Inhalt:

1.

1ra–95ra

1r Computistische Tabelle für 1457 bis 1500

2.

1v–8r

Österreichische Wappensammlung

3.

9ra–100rb

Leopold von Wien, ›Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften‹

4.

100va–115rb

Liedersammlung, deutsch

5.

117va–122rb

Briefsteller, deutsch

6.

126r–131r

Bericht über die Verhandlungen der Herzöge Albrecht II., Leopold und Ernst 1410–11, deutsch

7.

132r–134r

Bericht über das Erdbeben von Neapel 1456, deutsch

8.

141ra–149ra

Salomon et Marcolfus, lateinisch

9.

149rb–152rb

Kräuterbuch, lateinisch Cinciber est calidus et humidus …

10.

152va–158va

Medizinische Abhandlungen, lateinisch

darunter 156vb–157rb Alexander Hispanus, De dispositione hominis

11.

158vb–160va

Bannbrief Kaiser Sigismunds 1434 über Herzog Ludwig von Ingolstadt, deutsch (mit Nachsatz über einen Fechtkampf 1434)

12.

161r–202v

Briefe von und an Johannes de Capistrano, lateinisch

13.

202v–237v

Chronikalische Berichte, Briefe und andere Schriften, lateinisch und deutsch

darunter 207v–210v Jodocus Weiler von Heilbronn, Predigt zu Wien (1453), 212v–221v Leonhard von Chios, Historia Constantinopolitanae urbis (1453)

14.

238r–239v

Kreuzzugsgedicht gegen die Türken (1453) Belliger ausonia decus et victor addite genti …

15.

239v–241r

Bericht über den Kometen von 1456, deutsch

16.

241v–259v

Schriften, Urkunden und Briefe zur zeitgenössischen Geschichte, v. a. zu Vorgängen in Ungarn und Böhmen um 1456 bis 1466.

I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, I + 267 + I Blätter (Foliierung von moderner Hand; 115v–116v, 122v–125v, 134v–140v, 243v–244v, 260r–267v leer, Blatt 9 bis auf einen schmalen Streifen zerstört), 293 × 213 mm, der Grundbestand der Handschrift (Blatt 9–122, 141–160) von sieben Schreibern; I: 9ra–19rb, 19vb–63rb, 64va–b, II (Liebhard Eghenvelder, 1431–35 Schulmeister in Hainburg, 1442–55 Stadtschreiber von Preßburg; Kolophon 100rb [1431] und 160va [1434]): 19va (Rubrum), 63vb–64rb (von Schreiber I versehentlich übergangen, Text von Schreiber II ergänzt, dieser streicht wegen Überschneidung den Text auf 64v von Schreiber I und fährt nun selbst fort:) 65ra–100rb, 100va–114rb, 117va–121ra, 121va–122rb, 141ra–b oben (Verse), 158vb–160va, III: 114va–115rb, IV: 121ra–121rb, V: 126r–131r, VI: 132r–134r, VII (Nikolaus von Streinck, Kolophon 158va [1431]): 141ra–158va. Die Texte 1–2, 6–7 und 12–17 auf vor-, zwischen- und nachgebundenen Lagen von mindestens fünf weiteren Schreibern (Meinhardt S. 1494), z.T. auf Veranlassung des Besitzers Georg Schratt ergänzt. – Text 3 zweispaltig, ca. 40–42 (Schreiber I) bzw. ca. 48–50 Zeilen (Schreiber II), Rubrizierung von Schreiber II: rote Überschriften, Lombarden über zwei bis drei Zeilen, Strichel, 9ra S-Initiale über acht Zeilen in filigraner Federzeichnung, wegen des Blattdefekts fast zerstört (Rot mit Federwerk in brauner Schreibtusche). Randkorrekturen und -notizen von mehreren Händen.

Schreibsprache:

bairisch-österreichisch.

II. Bildausstattung:

Text 2: 43 Wappen (1v [6], 2r [4], 2v [4], 3r [4], 3v [4], 4r [4], 4v [4], 5r [4], 5v [4], 6r [4], 6v [1]); kolorierte Federzeichnung, ein Zeichner. – Text 3: 17 Bildräume im Text (20ra, 22va, 23va, 25ra, 26rb, 26va, 27va, 28vb, 29va, 30va, 31ra, 31vb, 32ra, 32vb, 33rb, 33va, 46va).

Vorgesehen war in Text 3 die Eintragung der Wappenreihe der Redaktion V: 14 Landeswappen der Redaktion D, dazu Erbwappen Rettans (43. Herrschaft), Osannas (69. Herrschaft) und Heinrichs (70. Herrschaft). Die verbliebenen Freiräume, gelegentlich mit Bildhinweisen am Blattrand (22va: wappen), spaltenbreit, ca. ¼ bis ⅓ der Spaltenhöhe umfassend. 23va und 25ra nimmt der Bildraum nicht die gesamte Spaltenbreite ein, sondern läßt rechtsbündig noch eine schmale Textleiste stehen. Zur 87. Herrschaft ferner am äußeren Blattrand 46r von Benutzerhand Skizze des Bindenschilds Herzog Leopolds. 20ra im Bildraum vom Rubrikator Verweis auf das entsprechende Wappen im vorgeschalteten Faszikel. – Die Wappensammlung (Text 2) in kolorierter Federzeichnung, zunächst nur Wappenschilde (Friedrich III., Eleonore von Portugal, Ungarn, Böhmen, Alt Oesterreich, New osterreich, Alt wyenn, New wyenn sowie [Wiener] Newstat), diese Serie abschließend Georg Schratts Wappen mit Helmzier, danach 14 Landeswappen mit Helmzier; 4v–6r eine neue Serie von 16 Landeswappen mit Helmzier, nun mit Hinweis auf die entsprechende Herrschaft in den Beischriften, 6v als Einzelwappen das Phantasiewappen Abrahams. Auf die zweite Serie beziehen sich die Erläuterungen 7r–8r nicht schlüssig. Insgesamt lassen Anordnung, Auswahl der Bilder, Legenden wie Erläuterungen erkennen, daß die Vorlagen des Wappenfaszikels nicht in der Chroniküberlieferung, sondern im ›Österreichischen Wappenbuch‹ (1448 mit Ergänzung 1452) zu suchen sind. Demnach hat Schratt zwischen 1452 und 1457 die Wappen separat auf die Blätter einer nachträglich der Chronik vorgeschobenen Lage malen lassen. Zeichnung in kräftigen Konturlinien, Schilde, Stichhelme und Helmzier nach heraldisch rechts gewandt, Helmdecken als Ranken, Tücher oder Mischformen, aus denen gelegentlich die Helmzier hervorwächst; dabei weibliche Figuren als Rumpffiguren. – Farben: Schwarz, Gelb, Blau (abblätternd), Rot (mehrfach mit Ton-in-Ton-Damaszierung), Grün, Weiß als freistehender Papiergrund oder in Deckweiß; Helme weiß (freistehender Papiergrund) mit durchscheinend blauer oder grauer Schattierung.

Zu Text 2 siehe auch: Stoffgruppe 133a. Wappenbücher.

Literatur:

Menhardt 3 (1961) S. 1485–1494; Unterkircher (1971) S. 167 f., Abb. 268, 271 (Textseiten). – H. Von Zeissberg: Zur Geschichte der Minderjährigkeit Herzog Albrechts V. von Österreich (mit einer Beschreibung der Hs. Suppl. 3344 der k.k. Hofbibliothek in Wien). Archiv für österreichische Geschichte 86 (1899), S. 457–550, besonders S. 460 –464; Seemüller (1909/1974) S. XLI–XLIV, Nr. 30; Unterkircher (1957) S. 184; Mazal/Unterkircher 3 (1967) S. 67–84.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Cantusplanus: 100v-115r