26A.14.11. Linz, Oberösterreichisches Landesarchiv, Schlüsselberger Archiv, Hs. 102 (LAFR 754)
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 3
Ende 15./Anfang 16. Jahrhundert.
Österreich.
Im Vorderdeckel kolorierte Zeichnung des Wappens der Freiherrn von Karling/ Niederösterreich: blau und gold gespaltene Lilie in gold und blau gespaltenem Feld; innerhalb des Rahmens der Eintrag Wo[lf] 15.16 Karlinger (d. i. Wolfgang von Karling, Rat Kaiser Maximilians I., Pfleger zu Stein), darüber ein nach
1r–169v |
Leopold von Wien, ›Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften‹ |
Papier, 177 Blätter, ab Blatt 6 wohl vom Besitzer Streun von Schwarzenau foliiert 1–169 (zwischen 14 und 15 ein ungezähltes Blatt, Zählung springt von 160 auf 162), 280 × 210 mm, saubere junge Bastarda mit Frakturelementen, ein Schreiber, einspaltig, 24–28 Zeilen, rote Strichel, Caput-Zeichen, ornamentierte Kapitelinitialen über drei bis sieben Zeilen, mehrfach Ranken als Zeilenfüller, mit langen Überschriften in Rot markiert der Schreiber den auszug der Edlenn Landts kroniken zwe Österreich (14av) als Beginn des ersten und die Reihe der christlichen Fürsten ab St. Amann (38v, 66. Herrschaft) als zweiten Teil; gelegentlich Überschriften in Rot. Entgegen
bairisch-österreichisch.
17Wappen (15v, 16v, 18r, 19v, 21v, 22v, 23r, 24v, 25v, 26v, 27v, 29r, 30r, 32r, 32v, 33r, 52v); kolorierte Federzeichnung, ein Zeichner. Wohl von demselben die Zeichnung des Besitzerwappens im Vorderdeckel.
Stets linksbündig, querrechteckig bis quadratisch ausgesparte, ca. ⅗ der Schriftspiegelbreite einnehmende Bildräume zwischen dem Text, der Wappenbeschreibung zugeordnet; durch Doppellinie eingefaßt (ca. 65–95 × 85–90 mm).
Schilde aus der halbrunden Grundform entwikkelt, z.T. mit Spitze unten, z.T. gewölbt und mit abgestumpfter oberer Ecke, Stechhelme, Helmdecke als Bündel von beidseitig des Schildes spiralförmig oder rund geschwungenen, ausladenden Akanthusranken, Schilde nach heraldisch rechts geneigt, in dieselbe Richtung sind Helmzier, Helm und Wappenbild gewandt (in Gegenrichtung nur 15v, 18r, 21v); Konturzeichnung in kräftigen, geschwungenen Linien, Binnenzeichnung in Stricheln und Schraffen, charakteristisch die Aderung der voluminösen Ranken durch Doppellinien, die sich am Blattrand aufteilen und als Innenrandung an der Konturlinie entlanggeführt werden. Menschliche Figuren in der Helmzier in Rumpfform, in die Helmdecke übergehend. Flächige Kolorierung mit viel freistehendem Papiergrund. Auffallend: Helme sind golden (bzw. gelb).
Wappenreihe der Redaktion H (
Schmale, ungemischte Palette: Rot, Schwarz, Blau, Gelb (für Gold), Hellgrün; das Besitzerwappen im Vorderdeckel etwas differenzierter mit Violett, Grau, Orangerot.
Taf. XVII: Vorderer Innendeckel. Wappen der Freiherren von Karling/Niederösterreich.
Taf. XVIIIa: 16v.
Abb. 134: 29r. Wappen der 4. Herrschaft (Laptan).