26A.14.13. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 1134
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 3
2. Hälfte 15. Jahrhundert (Text 5: 1465).
Österreich.
Aus der Stadtbibliothek Regensburg. – Als ältester Besitzer ist durch Eintrag von 1505 im Vorderdeckel Peter Straͤczinger, wohl Geistlicher in Steyr, nachzuweisen. Von diesem bekam 1506 der Steyrer Bürger Wolfgang Humpel die Handschrift nebst weiteren Büchern (Eintrag ebenda).
1. |
S. 1–236 |
Leopold von Wien, ›Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften‹ |
2. |
S. 237–266 |
Brief des Rabbi Samuel, deutsch von Irmhart Öser |
3. |
S. 267–271 |
Ps.-Heinrich von Langenstein, Vision |
4. |
S. 271–273 |
Konrad von Megenberg, Buch der Natur, Auszug (Von dem cometen) |
5. |
S. 279–399 |
›Visiones Georgii et Patricii‹, deutsch |
Papier, VI + 204 Blätter (paginiert 1–410; S. 23 doppelt gezählt, auf S. 166 folgt 170; I–VI und die Seiten 274–278, 280, 284, 400–410 sind leer; zwischen S. 61 und 62 fehlen drei Blätter), 290 × 215 mm, zwei Schreiber, I (S. 1–273): Bastarda, einspaltig, 34–41 Zeilen, II (S. 279–399): Kanzleibastarda, einspaltig, 23 Zeilen; im Bereich beider Schreiber rubriziert, Schreiber I: rote Strichel, Lombarden über zwei bis fünf Zeilen, Überschriften, Caput-Zeichen; S. 1 rote S-Initiale über sechs Zeilen, S. 224 rot-schwarze Initiale über neun Zeilen mit Fleuronnée. Zahlreiche Randnachträge von jüngeren Händen.
bairisch-österreichisch.
In Text 1 elf von ehemals 15 Wappen (Blattverlust s. o.; S. 23, 27, 29, 32, 35 [2], 37, 40, 42, 61, 98); Deckfarbenmalerei, ein Maler. – In Text 5 Bildfreiräume für 39 geplante Illustrationen.
(Text 1): Die Wappen in hochrechteckigen Kastenrahmen (104–145 × 55–75 mm), zwischen dem Text, stets linksbündig in den Schriftspiegel eingelassen.
(Text 1): Wappen in Deckfarbenmalerei auf meist Ton-in-Ton gehaltenem Rautengrund (nur S. 37 einfarbig blau ohne Rauten), die Kastenrahmen in Kontrastfarbe, sie erhalten durch andersfarbige schmale Absatzstreifen Plastizität. Schilde halbrund, unten leicht spitz zulaufend, meist nach heraldisch rechts geneigt (ab S. 42 nach links, ab S. 98 wieder nach rechts); ebendorthin wenden sich Wappenbild, Stechhelm und Helmzier; Helmdecke als gezaddeltes, zuweilen auch glattes (S. 42) Tuch, Figuren der Helmzier wachsen nicht aus der Helmdecke hervor, Menschen sind als Ganzfiguren gezeichnet. In leuchtenden Deckfarben koloriert, modelliert wird durch Farbabtönung und Deckweißhöhung, besonders bei den Helmdecken sind Schatten durch mit der Feder aufgesetzte zarte Strichelpartien angegeben. Blattgold ist großzügig aufgetragen und dann, wo nötig, mit Farbauftrag überdeckt, der z.T. abblättert. Umrisse nach der Kolorierung schwarz nachgezogen. Charakteristisch die vielfach eingeklappten Flügel der Adler in der Helmzier (wie Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2919: Nr. 26A.14.22.).
(Text 1): Die Wappenreihe gehört zur Redaktion C, die das ursprüngliche Bildprogramm am getreusten reproduziert. Die Bilder von der 67. bis zur 75. Herrschaft fehlen wegen Blattverlusts. Zu Text 5 siehe Stoffgruppe 51.
Blau (abblätternd), Gelb, Rot, Schwarz, Deckweiß, Hell- und Dunkelgrün, Ocker, blasses Violett, Blattgold.
Abb. 136: S. 35. Wappen der 43. und 44. Herrschaft (Rettan; Manton).