26A.14.9. Klosterneuburg, Stiftsbibliothek, Cod. 690
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 3
1499/1. Hälfte 16. Jahrhundert (1525, 1526)/15. Jahrhundert/1425.
Österreich.
1. | 1r–103r | Leopold von Wien, ›Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften‹ |
2. | 106v–107r (quer) | Habsburger Genealogie (Schemazeichnung, bis Karl V./ 1526) |
3. | 108ra–128rb | Pelzbuch nach Gottfried von Franken, deutsch |
4. | 129ra–220rb | Gesta Romanorum, deutsch |
Papier, 222 Blätter (neuere Foliierung), 292 × 220 mm; die Handschrift besteht aus drei Teilen. Teil 1: Blatt 1–107, ein Hauptschreiber, kursive Bastarda: Hans Tunckel (103r: Die gegenbuͤrtig kroniken vollendt durch herr hannsen Tůnckhl Die zeit Cappellan zw Sirmingkch Nach cristi gepuͦrdt So man het zalt vierzechen hůndert vnnd Inn dem Newn vnnd newnczigisten Jar Am pfincztag vor vnnser lieben frawn der gepůrdt. Salve. vera. Iustitia), einspaltig, 36–39 Zeilen, Eingangsinitiale S über zehn Zeilen, weitere Initialen und Lombarden über zwei bis fünf Zeilen, mit langer Überschrift in Rot markiert der Schreiber denauszug der Edlenn Landts kroniken zwe Österreich (12ra) als Beginn des ersten Teils und die Reihe der christlichen Fürsten ab St. Amman (66. Herrschaft) als zweiten Teil; Randnotate (Namen, Jahreszahlen, auch Wappenskizzen [82r–v, 92r, 99r]) von mindestens einer Hand des 16. Jahrhunderts, die auch die Genealogie 106v–107r ergänzt (
bairisch-österreichisch.
Text 1 mit 16 Wappen (13r, 13v, 15r, 15v, 17r, 17v, 18r, 19r, 20r, 21r, 22r, 23r, 24r, 25v, 26r, 26v); kolorierte Federzeichnung, ein Zeichner.
Größe der Wappen nimmt in Höhe und Breite gut die Hälfte des Schriftspiegels ein, Format nicht ganz einheitlich, mal schmales Hochrechteck (18r: ca. 125 × 73 mm), mal nahezu quadratisch (26r: ca. 137 × 110 mm). Zwischen dem Text, der Wappenbeschreibung zugeordnet.
Wappen in profilierten Kastenrahmen, Binnenfeld z.T. farbig gefüllt, z.T. als freibleibender Papiergrund. Wappenschilde halbrund, Stechhelme, Helmdecke als Akanthusranke, Helmzier häufig in die Helmdecke übergehend, menschliche Figuren in der Helmzier in Rumpfform, ebenfalls in die Helmdecke übergehend; Schilde kaum geneigt, Wappenbilder, Helme und Helmzier meist nach heraldisch links gewandt. Sichere und wohlproportionierte Figurengestaltung. Zeichnungen sehr ausführlich mit Farbangaben angelegt (nur 17v ist die Vorzeichnung des Wappens, das zunächst versehentlich auf dem Kopf stehend eingetragen worden war, noch zu sehen), in deckenden Farben koloriert, Konturen und Binnenzeichnung wurden nachträglich mit Schwarz verstärkt. Helme graublau, mit Deckweiß gehöht und mit schwarzen Schraffen versehen, auch Ranken sind mit Parallelschraffen modelliert, auffallend die flächig und umgekehrt aufgetragenen Häkchen, die das Federkleid der Flügel bilden. In den Wappen kein freistehender Papiergrund, Weiß stets durch Deckweiß wiedergegeben, Gold durch Pinselgold.
Es handelt sich um die für die Redaktion H (
Milchiges Hell- und Dunkelgrün, Rot, Blaugrau, Deckweiß (auch in Grauschattierungen), Pinselgold, Gelb, milchiges und blasses Rotviolett (nur für Rahmen und Hintergrund), Blau.
Abb. 131: 18r. Wappen der 42. Herrschaft (Rantanaiz).