26A.14.15. Praha, Národní Knihovna České republiky (Nationalbibliothek der Tschechischen Republik), XVI.F.16
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 3
Ende 15., Anfang 16.
Jahrhundert, Österreich.
1r oben Schenkungseintrag des späten 16. Jahrhunderts: Caesarei Collegij Societatis IESV Pragae. Ex liberalitate D.[?] Maria Manrique Senioris de Pernstein (gemeint ist nach
1ra–151ra |
Leopold von Wien, ›Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften‹ |
Papier, 152 Blätter (moderne Foliierung 1–151 mit Zählfehler: 120 doppelt gezählt), dazu neue Papiervorsatzblätter, 280 × 200 mm, Kanzleibastarda, ein Schreiber, zweispaltig, 26–28 Zeilen, rubriziert bis 71v: rote Überschriften und Kapitellombarden über drei Zeilen.
bairisch-österreichisch.
82 Wappen (20va, 21rb, 21va, 22ra, 22rb, 23ra, 23va, 24ra, 24va, 25rb, 25va, 26ra, 26va, 26vb, 27ra, 27rb, 27vb, 28ra, 28va, 28vb, 29rb, 29va, 29vb, 30rb, 30vb, 31rb, 31vb, 32rb, 33va, 33vb, 34rb, 34vb, 35rb, 35vb, 36ra, 36va, 36vb, 37rb [2], 37vb, 38rb, 38va, 39ra, 39rb, 39vb, 40ra, 40rb, 40vb, 41rb, 42ra, 42va, 43ra, 43rb, 43va, 44ra, 44va, 45ra [2], 45va, 45vb, 46ra, 46va, 47ra [2], 47rb, 48rb [2], 48vb, 49rb, 50ra, 50rb, 50vb [2], 51rb, 51va, 51vb, 52ra, 52va, 53ra, 53rb, 53vb, 54rb); kolorierte Federzeichnung, ein Zeichner; 47va unbegründeter Freiraum, 53va unkolorierte Vorzeichnung, 72ra Freiraum für das Wappen der 87. Herrschaft (Bindenschild Leopolds).
Ungerahmt in spaltenbreit ausgesparten Freiräumen (ca. 70–75 × 75–95 mm) zwischen dem Text, der Wappenbeschreibung zugeordnet.
Halbrunde Schilde, geschlossene Stechhelme, auffällig deren stets an der äußersten Ecke des Schildes angesetzte Position; Helmdecke als einfache Blattranke (39vb als Tuch) gelegentlich aus der Helmzier entwickelt; menschliche Figuren in der Helmzier meist in Rumpfform, in die Helmdecke übergehend. Schilde in unregelmäßigem Wechsel nach heraldisch rechts oder links geneigt, in dieselbe Richtung sind Helm, Helmzier und Wappenbild gewandt. Ebenmäßige, wenig anspruchsvolle Zeichnung in geschlossener Linienführung, gelegentlich wird mit konturbetonenden Pinselstrichen und wenigen Schraffen schattiert, insgesamt sehr geringes Bemühen um Plastizität der Figuren.
Der Zeichner strebt an, nicht nur die Landeswappen, sondern alle beschriebenen Wappen darzustellen. Wegen einer Textlücke nach Blatt 50 sind allerdings drei Wappen entfallen; bei der zusätzlichen Skizze 53va dürfte es sich um eine aufgrund der mißverständlich vorgesehenen Freiräume (53rb unten und 53va oben) irrtümlich eingefügte Doublette des Erbwappens der Herzogin Elsbeth (78. Herrschaft) handeln. Fehler im Text an Stellen, wo die Zeichnung »korrekt« ist, zeigen an, daß bereits die Vorlage der Prager Handschrift die vollständige Wappenreihe besessen haben muß (
Tingierung wie vorgeschrieben, Metalle als Gelb und Weiß.
Abb. 137: 26v. Frauenwappen der 18. und Wappen der 19. Herrschaft (Lenna, Gattin des Aucz; Nonas).