26A.14.16. Stockholm, Kungliga Biblioteket, D 1331
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 3
15. Jahrhundert.
Österreich.
S. 1 oberer Randsteg alte Signatur N. 26. Vor S. 1 eingelegter Zettel mit der Notiz: Sparwenfeldt, Legat. T. Ant. Arch. 1705. Nº 8. / Ant. Arch. t. k. Bibl. 1742. Folº Nº 15. Im rückwärtigen Deckel lateinischer Eintrag (Lc. 19,5).
S. 1a–305a |
Leopold von Wien, ›Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften‹ |
Papier, 161 Blätter (paginiert sind im beschriebenen Teil jeweils die Rectoseiten 1–305, Zählfehler: nach 195 und 196 je eine ungezählte Seite), ca. 295 × 210–215 mm, Bastarda, ein Schreiber, zweispaltig, 27–34 Zeilen, rote Überschriften und Strichel, im Wechsel rote, blaue, grüne und gelbe Kapitellombarden über zwei bis drei Zeilen. Vor Beginn der auszüg der kroniken des Edln landes Osterreich ausführliche Titelschrift in Rot (S. 36a–b), die auszüg selbst anfänglich mit eigener alter Blattzählung ab 1 (S. 37), die jedoch nach 27 (S. 89) nicht fortgeführt wird. Wenige Randnotizen von mindestens zwei Händen des 17. und 18. Jahrhunderts.
bairisch-österreichisch.
Eine Deckfarbeninitiale (S. 1a); 17Wappen (S. 38b, 48a, 51a, 56b, 61a, 61b, 64b, 68b, 71a, 73b, 75b, 77a, 78a, 81a, 81b, 82b, 126a); Deckfarbenmalerei, ein Maler.
Wappen in Kolumnenbreite zwischen dem Text, der Wappenbeschreibung nachgeordnet, in profilierte Kastenrahmen quadratisch bis leicht hochrechteckig eingefaßt (57–75 × 63–65 mm), mehrfach mit Beischrift Nota.
Initiale S. 1a: geschlossenes S, Binnenfeld in Rautenmuster, vom Buchstabenkörper mit Blattdekor gehen Akanthusranken aus; wenig kunstvoll, jedoch mit Spuren von Gold sorgfältig ausgeführt. – Wappen: Schilde halbrund, gelegentlich mit leichter Einwölbung und abgestumpfter oberer Ecke, geschlossene Stechhelme, Helmdecke als Mischform zwischen gezaddeltem Tuch und Akanthusranke; mit Ausnahme des ersten Wappens sind die Schilde stets nach heraldisch rechts geneigt, ebendorthin wenden sich stets auch Wappenbild, Helm und Helmzier. Die Helmzier geht gelegentlich in die Helmdecke über, nicht jedoch bei menschlichen Figuren, die immer als Ganzfiguren dargestellt sind. Hintergrund einfarbig gefüllt, Rahmen farbig profiliert, gelegentlich mit Wellen- oder Dreipunktmuster; die Wappen ragen stets in die Rahmen hinein bzw. über sie hinaus. Schwungvolle Umrißzeichnung in an- und abschwellenden Linien, kaum Binnenzeichnung, nur Partien der Helmdeckenranken durch Kreuz- und Parallelschraffuren schattiert. Flächige Kolorierung in kräftigen Farben, der Bindenschild S. 126a ist durch Camaieu-Damaszierung der weißen Tingierung ausgezeichnet.
Die Wappenreihe der Handschriftengruppe V, d. h. die 14 Landeswappen der Redaktion D, dazu die Erbwappen Rettans (43. Herrschaft), Osannas (69. Herrschaft) und Heinrichs (70. Herrschaft).
Rot, Violettrot, Blau, Ockergelb, Hellgelb, Grün, Schwarz. Deckweiß, sparsame Pinselgold- und silberverwendung.
Taf. XIXb: S. 68b. Wappen der 57. Herrschaft (Rolant).
Abb. 135: S. 1a. Zierinitiale S mit Blattranken.