KdiH

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22.1.10. Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. germ. 311

Bearbeitet von Norbert H. Ott

KdiH-Band 3

Datierung:

Um 1460.

Lokalisierung:

Rheinfranken.

Besitzgeschichte:

Wegener (1927) S. 112 hält Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz († 1476) für den Besitzer der Handschrift; Fechter (1938) S. 132 sieht in ihm lediglich einen möglichen Vorbesitzer.

Inhalt:
1r–364r Konrad von Megenberg, ›Buch der Natur‹
1rv Prolog
Prologfassung. Teil V (237r–322r) ersetzt durch Johann Hartlieb, ›Kräuterbuch‹
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 374 Blätter, 287 × 217 mm, Bastarda, eine Hand, Anfangsverse des Prologs Textualis, einspaltig, 27–30 Zeilen, Rubrizierung, rote Überschriften und Caputzeichen, Strichelung, rote zwei- bis dreizeilige Lombarden, z. T. mit ausgespartem Ornament; sechs- bis siebenzeilige Lombarden zum Beginn der einzelnen Teile.

Schreibsprache:

rheinfränkisch.

II. Bildausstattung:

309 kolorierte Feder- und Pinselzeichnungen (73v, 74v, 75v, 76r [2], 76v, 77r, 79r, 79v, 80r, 80v, 81r, 81v, 83v [2], 84r [2], 84v, 85r [2], 85v, 86r, 88r, 88v, 89v [2], 90r, 90v [2], 91r [2], 91v [2], 92r, 92v, 94v, 95r, 95v, 96r [2], 97v, 98r [2], 98v, 99r, 99v [2], 100r, 100v, 101r, 101v, 102r, 102v [2], 104r [2], 105r [2], 105v, 106r, 106v, 107v [2], 108r, 108v, 109r, 110r, 113r, 114v, 115r, 115v, 116v [2], 117r, 117v, 118r, 118v [2], 119r, 120r [2], 121r, 121v, 122r, 122v, 123v [2], 125v, 126r, 126v, 127r, 128r, 129r, 130r, 130v [2], 131r, 131v, 132r, 133v, 134r, 136v, 137r, 138r, 138v, 139r, 139v, 140v, 141r, 141v [2], 142r, 142v, 143r, 143v, 144r [2], 144v, 145r, 146r, 146v, 147v, 148r, 149v, 150v, 151v, 152r, 152v, 153r, 154r [2], 155r, 155v, 156r, 156v, 157v [2], 158v, 160v, 168v, 177v, 189v, 202v, 224v, 237r, 237v, 238r, 238v, 239v, 240r, 241r, 242r, 242v, 243r, 243v, 244r, 244v, 245r, 245v, 246r, 246v, 247r, 247v, 248r, 248v, 249r, 249v, 250r, 250v, 251v, 252r, 252v, 253r, 253v, 254r, 254v, 255r, 255v, 256r, 257r, 257v, 258r, 258v, 259r, 259v, 260v, 261r, 261v, 262r, 262v, 263r, 263v, 264r, 264v, 266r, 266v, 267r, 267v, 268r, 268v, 269r, 269v, 270r, 270v, 271r, 271v, 272r, 272v, 273r, 273v, 274r, 274v, 275r, 275v, 276r, 276v, 277r, 277v, 278r, 278v, 279r, 279v, 280r, 280v, 281r, 281v, 282r, 283r, 283v, 284r, 284v, 285r, 285v, 286r, 286v, 287r, 287v, 288r, 288v, 289r, 289v, 290v, 291r, 291v, 292r, 292v, 293r, 293v, 294r, 294v, 295r, 295v, 296r, 296v, 297r, 297r, 298r, 298v, 299r, 299v, 300r, 300v, 301r, 301v, 302v, 303r, 303v, 304r, 304v, 305v, 306r, 306v, 307r, 307v, 308r, 308v [2], 309r, 309v, 310r, 310v, 311r, 311v, 312r, 312v, 313r, 313v, 314r, 314v, 315r, 315v, 316r, 316v, 317r, 317v, 318r, 318r, 319r [2], 319v, 320r, 320v, 321r, 321v, 322r, 323v, 349v, 355v), zwei Zeichner (A: 73v–224v, 323v, 349v, 355v, B: 237r–322r [Hartliebs ›Kräuterbuch‹]). 251r nur Rahmen ohne Bild; 96v Leerraum, dafür vorgesehene Illustration am Blattrand 96r; sechs ganzseitige Leerräume (33v, 111v, 168v, 177v, 236v, 343v, 358v). Eine Initiale (1r): Blaues Blattwerk auf rotem Grund, gelbe Federranken.

Format und Anordnung:

Mit schmaler Pinsellinie gerahmte, ganzseitige Titelbilder; schmale, ungerahmte, textspiegelbreite, ca. ⅕–⅓ des Texts (durchschnittlich sieben bis zehn Zeilen) hohe Kapitelillustrationen beim Zeichner A, von breitem Pinselrahmen in wechselnden Farben gerahmte Kapitelillustrationen gleicher Größe beim Zeichner B, am Kopf oder am Fuß der Seite und zwischen dem Text, darüber oder am Fuß der vorausgehenden Seite Kapitelüberschrift in der Funktion einer Bildbeischrift.

Bildaufbau und -ausführung:

Zeichner A: Titelillustrationen von dünner Pinsellinie gerahmt, darin nach hinten gestaffeltes Bodenstück aus flachen Felsplatten, auf dem die Bäume oder Tiere katalogartig aufgereiht verteilt sind; in der Titelillustration zu Teil III F zahlreiche Insekten, eine Schnecke und ein Wurm gegen den leeren Hintergrund gesetzt; die Meerwunder und Fische (Titel zu III C und D) linear mit Feder, darüber ein Muster von breiten, die Unterzeichnung nahezu verdeckenden Pinsel-Wellenlinien. Kapitelillustrationen stets mit flachem, durch eine Federlinie und breite Pinselstreifen markierten Bodenstück, das (meist) zu beiden Seiten durch einen Baum und/oder einen Felsen begrenzt ist, dazwischen steht, immer in Seitenansicht nach links gewandt, das maßstäblich zu den Bäumen zu große Tier. Auch die Vögel stets auf Bodenstück stehend, nur der Habicht 115v auf einer Stange, über der ein Falknerhandschuh hängt. Einfache, durchgezogene, kräftige Umrißlinien, nur wenige lange Parallelschraffen mit dünnerer Feder zur Modellierung der Tierkörper. Bäume stark stilisiert, meist kugelige Krone aus großen Blättern, in der ganzen Fläche mit flächiger Kolorierung übergangen. Geringe Modellierung durch ausgesparte Lichter, stellenweise Silberstiftvorzeichnung erkennbar. Zeichner B: Keine Federzeichnung, ausschließlich Pinselmalerei. Aus flachem, mit breitem Pinselstrich angegebenen Bodenstück wachsen die ornamental angelegten, mit breiteren und dünneren Pinseln gemalten Kräuter, deren Wurzeln stets sichtbar sind; Konturen zuweilen mit feinem Pinsel in dunklerer Farbe nachgezogen, kaum Modellierung.

Bildthemen:

Neun ganzseitige Titelbilder zu den Teilen III C–F (160v, 168v, 177v, 189v), IV A, B (202v, 224v), VI (323v), VII (349v) und VIII A (355v) als katalogartige Zusammenstellung verschiedener Vertreter ihrer Arten; Titel zu Teil VI felsige Landschaft mit zahlreichen herumliegenden Steinen, zu VIII drei Brunnenbecken in Landschaft, zu VII unvollendet (in unterer Bildhälfte Berglandschaft); die sechs ganzseitigen Leerräume ebenfalls für Titelbilder vorgesehen; zu den Teilen I und III A keine Leerräume für Titelbilder freigelassen. 68 Kapitelillustrationen zu Teil III A (73v–110r), 71 zu III B (113r–158v) und 161 zu V (237r–322r); keine Kapitelillustrationen in den Teilen I, II, III C–F, IV und VI–VIII. Rein zoologische bzw. botanische Illustrationen ohne Genreszenen oder Figuren.

Farben:

Deckgrün, Olivgrün, mattes Blau, Gelb, Karmin, Grau in gedämpftem Kolorit (Zeichner A). Bläuliches Deckgrün, Olivgrün, Kobaltblau, Ocker, stumpfes Karmin in hellen, kühlen Ausmischungen (Zeichner B).

Faksimile:

Farbmikrofiche: Hayer (1997).

Literatur:

Bartsch (1897) S. 146. – Kautzsch (1895) S. 107; Wegener (1927) S. 48f., Abb. 43 (88r). 44 (240r); Einhorn (1976) S. 284: Hayer (1988) S. 420; Ratisbona Sacra (1989) S. 170f. Nr. 90, Abb. S. 390 (108v + 109r); Hayer (1998) S. 171f. 414f., Abb. 12 (114v). 13 (252r). 14 (105r).

Anmerkungen:

Siehe auch Stoffgruppe 70. Kräuterbücher.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Taf. IVa: 177v. Schlangen.

Abb. 6: 76v. Tier Bomachus.

Abb. 7: 99r. Heuschrecke.

Abb. 8: 153r. Vogel Strauß.

Abb. 9: 115v. Habicht.

Abb. 10: 238r. Abrotanum/stalworcz (Eberraute).

Abb. 11: 248v. Barbajouis/hußwürcz (Jupiterbart).

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Taf. IVa.
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Abb. 6.
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Abb. 7.
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Abb. 10.
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Abb. 11.