KdiH

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9.1.2a. Basel, Universitätsbibliothek, E VI 2 (früher E III 39)

Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt

Ergänzung zum gedruckten KdiH

Lokalisierung:

Basel.

Besitzgeschichte:

Die Handschrift stammt aus der Kartause Basel.

Ausführliche Beschreibung der Handschrift künftig unter Nr. 121.0.1.

Inhalt: Geistliche Sammelhandschrift, darin:
1. 2v–71r Episteln und Evangelien durch das Jahr
2. 72r–109r Gerard van Vliederhoven, ›Cordiale de IV novissimis‹, deutsch
6. 149v–165r ›Spiegelbuch‹
I. Kodikologische Beschreibung:

siehe Nr. 121.0.1.

Schreibsprache:

alemannisch.

II. Bildausstattung:

Vier Federzeichnungen, eine kolorierte Federzeichnung zu Text 1 (51r), drei unkolorierte Federzeichnungen zu Text 2 (72v, 83v, 98r) und 29 (?) Bildlücken zu Text 6. Zwei Zeichner (?).

Bildthemen, Farben:

51r: Der durchgehend blau kolorierte Adler mit roten Augen und Schnabel, die Federn mit schwarzer Feder als Bögen aufgesetzt, ragt über dreizehn Zeilen in den Text (51r). Er steht möglicherweise als Symbol für göttlichen Schutz, da das Kapitel mit den Worten beginnt: Der segen des Herren ist v́ber des gerechten hoͮbet.

Die weitgehend unkolorierten Federzeichnungen zum ›Cordiale‹ sind ikonografisch den letzten Dingen und dem Weltgericht zuzuordnen:
72r (ganzseitig): Unter einem Bogen steht ein junger Geistlicher, der mit einem Weihwasserpinsel einen auf eine Bahre liegenden Leichnam besprengt. Der Leichnam ist bereits teilweise in Verwesung übergegangen (Totenkopf, Füße als Knochen).
83v: In brauner Federzeichnung ist das Jüngstes Gericht gezeigt. Auf dem Regenbogen thront Christus, beide Arme zum Zeigen der Wunden erhoben; von den Ohren aus gehen Lilie und Schwert. Bei den Ansätzen des Regenbogens knien Maria (links) und Johannes der Täufer (rechts). In den beiden oberen Ecken zwei Posaunenengel, in der unteren Bildhälfte in der Mitte die Auferstehung der Toten; links Petrus, welcher einem Häuflein nackter Seliger, ausschließlich Geistliche (erkennbar an den Kopfbedeckungen), das Himmelstor öffnet, rechts der offene Höllenrachen, in den ein Teufel, Verdammte in einer Kiepe tragend, weitere Verdammte (ausschließlich Geistliche) hineintreibt, die von einem zweiten Teufel, der sich im Höllenschlund befindet, mit einem Seil hineingeholt werden.
98r: Ein Teufel stürzt einen Verdammten kopfüber in den Höllenschlund. Die Zeichnung ist schwach mit roter Feder koloriert. Sie scheint unfertig, da der Höllenschlund das untere rechte Bildeck ausfüllt, der Rest des Blattes jedoch frei ist.

Literatur:

Siehe Nr. 121.0.1.