KdiH

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87.2.26. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. n. 39555

Bearbeitet von Pia Rudolph und Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 9

Datierung:

Um 1439.

Lokalisierung:

Bayern (?).

Besitzgeschichte:

Zur Herkunft der Handschrift ist nichts bekannt. Als ein Hinweis auf die Entstehung im Bamberger Raum könnte gewertet werden, dass im Kalender die Feiertage der Heiligen Kunigunde, Sebald und Lorenz (3. März, 9. September, 10. August, 19. August) rot hervorgehoben sind. Die Tabellen im Kalenderteil beginnen jeweils mit dem Jahr 1439, was den Entstehungszeitraum eingrenzt. Die Handschrift wurde 1995 von der Nationalbibliothek angekauft.

Inhalt:
1. 1v–24v Kalender
Berechnungen, Tabellen und Schemata, Monatskalender mit Heiligen und Daten zum Sonnenaufgang und -untergang, Mondkalender, Tierkreiszeichen, Monatssprüche, goldene Zahl, heilige Tage im Kirchenkalender (20v), Sternzeichen
2. 25r–29r Planetenlehre, deutsch
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, I + 29 + I Blätter, 190 × 145 mm, Textualis, eine Haupthand, zahlreiche jüngere Nachträge, besonders auf den ursprünglich leeren Blättern 1r, 2v, 3r, 29v, einspaltig, 35 Zeilen, astronomische, zum Teil bewegliche Kreisschemata (2r, 3v, 4v, 16v, 17r), Lombarden im Kalenderteil alternierend blau und rot.

Schreibsprache:

bairisch-österreichisch.

II. Bildausstattung:

Zwölf Medaillons in Deckfarbenmalerei. Ein Maler.

Format und Anordnung:

Die Kalenderseiten sind mit Bleistift stets gleich eingeteilt: Die sieben Zeilen hohen, rot gerahmten Medaillons mit den Tierkreiszeichen sind neben dem Heiligenkalender für den Monat jeweils auf der Rectoseite an den rechten Rand platziert.

Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

5r–16r Tierkreiszeichen je auf der Rectoseite: Die Figuren stehen auf einer Wiese, die etwa die untere Hälfte einnimmt, die obere Hälfte zeigt den Himmel. Auf der Wiese häufig Blumen oder Bäume. Ausnahmen sind die Medaillons zu den Monaten Februar, Juni und Oktober, wo jeweils Fische, Krebs und Skorpion auf weißblauem Untergrund gezeigt werden (6r, 10r, 14r). Der Illustrator legt Wert auf die Erfassung von Details (Fell der Tiere, Nasen), die Ausführung ist nicht immer geschickt. Die Kolorierung ist mit kräftigen Farben durchgeführt, die Farben teilweise verlaufen.

Im Einzelnen sind hervorzuheben: Wassermann (kniend, rechts und links neben der Figur eine große Blume), Widder (hier Fehler im Kalender, auf den ein späterer Kommentator am Rand [bis 7v oben] hinweist: Hic lapsus est huius Calenda...), Zwilling (zwei unbekleidete Frauen, die auf einer Wiese um einen Baum tanzen, der rote Früchte trägt), Schütze (junger Mann, nur der Schambereich verhüllt, kniend mit Pfeil und Bogen).

Farben:

Braun, Blau, Rot, Gelb, Grau, Schwarz.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus; manuscripta.at

Abb. 90: 9r. Zwilling.

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Abb. 90.