87.2.13. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs 795
Bearbeitet von Pia Rudolph und Kristina Freienhagen-Baumgardt
KdiH-Band 9
Mitte 15. Jahrhundert.
Nürnberg.
Die Handschrift stammt wohl aus Nürnberg, wie der Kalender mit der Auszeichnung der Heiligen der Diözese Bamberg bzw. Nürnberg Kunigunde (5r), Lorenz (10r) und Sebald (11r) nahelegt (so auch
1. | 1v–2r |
Quadranten
Quadrant der Sonne (1v, mit zwei beweglichen Drehscheiben), Quadrant des Mondes (2r, mit Ausführungen zum Gebrauch)
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2. | 2v–20r | Johannes von Gmunden, ›Kalender‹ 1439–1514 |
3. | 20v–34v |
Ausführungen und Erläuterungen zum Kalender
Tierkreiszeichen mit Lassvorschriften, Berechnung der Tageslänge, Planetendeutungen mit Kindsprognostik, Intervalltafeln (Sonntag nach Weihnachten bis Weißer Sonntag), Stundenregimen von Tierkreiszeichen und Planeten, Christnachtsprognose, Jahrestabelle zum Heiligenkalender (quer), Kalenderhilfstafel für 1462–1551, Monatsverse, Aufzählung von Quatember
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Pergament, 34 Blätter (ergänzt durch ein Vorsatzblatt und ein Nachsatzblatt aus Papier), 200 × 160 mm, Bastarda (1v Textura), zwei Hände, einspaltig, meist 33–34 Zeilen, Überschriften rot und blau, abwechselnd rote und blaue Lombarden.
nürnbergisch.
Zu 1.: Ein mehrteiliges astronomisches Drehbild in Deckfarbenmalerei (1v), zu Text 2: zwölf kolorierte Federzeichnungen (3r–14r). Zwei Illustratoren (?).
Eingeleitet wird die Handschrift durch ein aufwendig gestaltetes astronomisches Drehbild, das aus zwei Teilen besteht. Die obere Scheibe zeigt weiß konturierte Wolkenbänder und gelbe Sterne auf tiefblauem Grund, die untere Scheibe, sichtbar durch eine kreisförmige Aussparung von 30 mm, ist in zwei Hälften geteilt. Zum einen auf blauem Himmel die Sonnenscheibe in Mattgold, mit gelbem Strahlenkranz und einem schwarz aufgezeichneten Gesicht, zum anderen auf goldenem Grund ein ebenfalls schwarz gezeichnetes Mondgesicht (nach
Blau, Rot, Gelbbraun, Grau, Violett.
Abb. 79: 13r. Schütze.