KdiH

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87.2.4. Budapest, Országos Széchényi Könyvtár (Széchényi-Nationalbibliothek), Cod. germ. 56

Bearbeitet von Pia Rudolph

KdiH-Band 9

Datierung:

Um 1518.

Lokalisierung:

Salzburger Raum.

Ausführliche Beschreibung der Handschrift siehe Nr. 11.4.11.

Inhalt:
1. 2r–14v Kalender
2r Vorrede zum Kalender; 2v Tafel der Länder und Städte Europas; 3r–14r Kalender (immer über eine Doppelseite mit Darstellung der Tierkreiszeichen) mit Angaben zu Tageszahl, Sonntagsbuchstaben, Heiligenfesten (Bistum Salzburg), dem wahren Mondlauf, des Drachen wahren Lauf (Drachenpunkte: Schnittpunkte der Mondbahn mit der Ebene der Ekliptik, notwendig zur Berechnung von Sonnen- und Mondfinsternis, vgl. Glossar von Mütz [2003] S. 176), dem aufsteigenden Zeichen, Mittellauf, Tageslänge, Sonnenaufgang, maister Tag lenng (maximale Tageslänge), Sonnenuntergang, Nachtlänge; 14v Tabelle zur Berechnung der goldenen Zahl
2. 15r–34r Sphären
3. 37r–49v Aderlassregeln
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 51 Blätter, 202 × 137 mm, Bastarda, zwei Hände, einspaltig, 35–36 Zeilen, rote und blaue Initialen, ornamentale KL-Ligaturen.

Schreibsprache:

bairisch-österreichisch.

II. Bildausstattung:

Zwölf Federzeichnungen zu Text 1, zwei zu Text 3. Ein Zeichner.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen, Farben:

Die minutiösen Kalenderangaben erstrecken sich pro Monat über eine Doppelseite. Links oben auf jeder Rectoseite (3r–14r) wurde der kleine Raum oberhalb der ersten drei Spalten der Zahlenreihe genutzt, um die Tierkreiszeichen zu skizzieren (ohne Rahmung). Deren Anordnung ist hervorzuheben: der Januar beginnt nicht mit dem Wassermann, sondern mit dem Steinbock, was alle Tierkreiszeichen um einen Monat verschiebt. Der Schütze wird nach dem Sternbild als Kentaur dargestellt (14r). Man legte offenbar viel Wert auf eine mathematisch exakte Berechnung, die Kalenderillustrationen hingegen, die man mit schneller Hand und kleinteilig anbrachte, scheinen weniger künstlerische Relevanz gehabt zu haben. Die Darstellungen der Tierkreiszeichen kommen erneut in Kreisschemata (16r, 17r–v) und zwei Zodiakusmännern (37v, 38v) vor (zwischen Bl. 29 und 30: ein nachträglich eingefügter Holzschnitt von einem Zodiakusmann), zudem werden die ikonischen Kürzel der Tierkreiszeichen häufig verwendet. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden die Darstellungen im Kalenderteil vor allem angebracht, um eine einfachere Nutzung und schnellere Auffindbarkeit zwischen dem mathematischen Kalenderteil und der praktischen Anwendung der Berechnungen zu ermöglichen.

Farben:

Rot, Blau, Grün, Braun, Gold.

Literatur:

Vizkelety (1969) S. 131–133. – Weißer (1982) S. 45, 191–196 (34r–37r).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 72: 37v. Zodiakusmann.

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Abb. 72.