KdiH

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14.0.n. Lübeck: Steffen Arndes, 1494

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 2

Inhalt: Niederdeutsche Bibel mit Glossen v. a. nach der ›Postilla‹ des Nicolaus de Lyra AT, NT (Walther XXXVIII)
a1va–a3rb Register Gn–Apo
a3va–qq6rb Gn–Apo
Beschreibung:

2o, 492 Blätter (a6, b8–z8, τ8, ζ8, A8–E8, F6–G6, H8–J8, kR6, L6–M6, N8–O8, P6–Q6, rR8, S8–Z8, aa8–oo8, pp6–qq6), ungezählt; zweispaltig, 65–67 Zeilen.

Bildausstattung:

152 Holzschnitte (es gibt Druckexemplare mit unterschiedlicher Anzahl von Wiederholungen und Bildfreiräumen; die folgenden Angaben beziehen sich auf den unten genannten Münchener Druck); Eingangsbild 192 × 198 mm, Schöpfungsbild 192 × 194 mm, sonst ca. 110 × 193 mm, das viertelseitige Hieronymus-Bild 93 × 93 mm, Evangelistenbilder ca. 224 × 153 mm, Paulus-Bilder 59 × 65 mm. Die spaltenbreiten Bilder doppelt gerahmt, die schmaleren einfach. Unterschiedliche Initialen über fünf bis zehn Zeilen. Druckersignet qq6rb.

Epistola Hieronymi a3v; Gn: a7r, b2r, b3r, b3v, b5r, b5v, b6v, b8r, b8v, c2r, c4v, c5v, d1r, d2r, d2v, d3r, d3v, d5r, d5v, d6r, d8r; Ex: d8v, e1r, e1v, e3r, e4r, e4v, e5r, e6r, e7r, e7v, e8r [Freiraum Ex 16], f1r (2), f2r, f7v, f8v, g3r; Lv: g6r; Nm: h6v, i2v, i3v, i5r, i5v, i7r, i7v, i8r, k2r; Dt: k5v, m3r; Ios: m3va, m5v, m7r [Freiraum Ios 10]; Idc: n6v, o1v, o2v; I Sm: o7va, o8r, p2r, p4v, p7r, p7v, p8v, q4v, q6r; II Sm: q7v, q8v, r2v, r3r, r5v, r6v [Freiraum II Sm 20]; III Rg: r8v, s2v, s5v, s8v; IV Rg: t3v, t5r, t8r [Freiraum IV Rg 13], v1v [Freiraum IV Rg 16], v3r [Freiraum IV Rg 19]; I Par: v5vb, x2r [Freiraum I Par 11]; II Par: z2r; I Esr: z3rb, z5r; Tb: A1ra, A1v, A2v, A4r; Idt: A5ra, A8r; Est: B1va, B2r; Iob: B6ra, B7r, C6r; Ps: D1rb, D1r; Prv: H1r; Ec: J2ra; Sap: J8va; Sir: kR8rb; Is: N3va; Ier: Q2va; Bar: T2rb; Ez: T4vb; Dn: X8ra, Y1v, Y4r, Y4v, Y7v, Y8r; Os: Y8vb; Ioel: Z4va; Am: Z6ra; Abd: Z8va; Ion: aa1rb, aa1v; Mi: aa2rb; Na: aa4rb; Hab: aa5rb; So: aa6rb; Agg: aa8ra; Za: bb1ra; Mal: bb6ra; I Mcc: bb6va, bb8r, cc2r; Mt: dd8v, ee1r; Mc: ff4vb, ff5r; Lc: gg3rb, gg3v; Io: hh7ra, hh7v; Rm: kk1rb, kk2rb; I Cor: kk7rb; Gal: ll7rb; Eph: mm1ra; Phil: mm2va; Col: mm4vb; I Th: mm4vb; II Tim: mm7va; Tit: mm8rb; Hbr: nn1rb; Act: nn4va; Vorrede Iac: oo8ra; Vorrede Apo: pp5va.

Von zwei Meistern, die sich aber an die gleichen Bildvorlagen halten. Die erste Hand (Gn–Dt: 49 Holzschnitte) hat auch die Holzschnitte des Lübecker Totentanzes entworfen, die übrigen 103 Schnitte stammen vom Hauptmeister, für den Anzelewsky (1964) frankoflämische Herkunft vermutet. Die Evangelistenbilder sowie das Paulus-Bild wurden von Arndes bereits 1493 zur Illustrierung eines Plenars benutzt, die ›Salbung des Josua‹ (k2r) schon 1492 für die ›Revelationes S. Brigidae‹.

Bildthemen (vgl. Schramm [1928] ohne die Hieronymus-Bilder und die NT-Bilder): In der Wahl der Bildthemen wie auch in der Bildkonzeption ist der Lübecker Zyklus stark an den Kölner Schnitten orientiert (vgl. Nr. 14.0.f./14.0.g.), die fast durchwegs als seitenverkehrt nachgebildete Vorlagen zu erkennen sind. Gänzlich neu sind die Bilder a3v ›Hieronymus mit gekreuzigtem Jesus‹ (Epistola Hieronymi), b8v ›Lot flieht aus Sodom, Lots Frau wird zur Salzsäule‹ (Gn 19), d3r ›Erhöhung Josephs‹ (Gn 41), m3va ›Hieronymus‹, r3r ›Nathan bei David‹ (II Sm 12), C6r ›Ijob mit den drei Freunden‹ (Iob 32), aa1v ›Jona wird in den Walrachen geworfen, Jonas Erlösung‹ (Ion 1–2), cc2r ›Tod des Antiochus im Kampf‹ (I Mcc 6), kk2rb ›Briefübergabe‹ (Rm). Die Begleitfigur des Gekreuzigten, der kniende stigmatisierte Franziskus, im Hieronymus-Bild a3v deutet auf den franziskanischen Entstehungshintergrund des Bibeldrucks. Doppelverwendungen: b5v (Gn 11) wiederholt z5r (I Esr ›Tempelbau‹), d8r (Gn 50) wiederholt i7r (Nm 20 ›Bestattung Aarons‹), k5v (Dt) wiederholt g3r (Ex 40 ›Moses empfängt Anweisungen Gottes‹), o7va (I Sm Vorrede) wiederholt m3va (›Hieronymus‹), p7r (I Sm 16) wiederholt k2r (Nm 27 ›Salbung des Josua‹), r6v (II Sm 20) wiederholt q7v (II Sm 3 ›Joab ersticht Abner‹), D1r (Ps) wiederholt r3r (II Sm 12 ›Nathan bei David‹), bb8r (I Mcc 3) wiederholt q4v (I Sm 27 ›Kampfgetümmel‹), ff5r (Mc) wiederholt im Münchener Exemplar (!) gg3v (Lc); m3va (Ios: ›Hieronymus‹) ist 37mal als Vorredenillustration wiederholt zu I Sm, I Par, I Esr, Tb, Idt, Est, Iob, Ps, Ec, Sap, Sir, Is, Ier, Bar, Ez, Dn, Os, Ioel, Am, Abd, Ion, Mi, Na, Hab, So, Agg, Za, Mal, I Mcc, Mc, Lc, Io, Rm, I Cor, Act, Iac, Apo; a3v (Epistola Hieronymi: ›Hieronymus und gekreuzigter Jesus‹) ist als Vorredenillustration zweimal wiederholt zu Prv, Mt; kk2rb (Rm: ›Briefübergabe‹) ist achtmal wiederholt zu Gal, Eph, Phil, Col, I Th, II Tim, Tit, Hbr.

Literatur:

GW Nr. 4309. – Walther (1889–92/1966) Sp. 671–676; Adolf Tronnier: Der Meister der Lübecker Bibel von 1494. Straßburg 1904; Axel L. Romdahl: Die Illustrationen in Stephan Arndes Bibel 1494 und andere Lübecker Holzschnitte. Zeitschrift für Bücherfreunde 6 (1905/06), S. 391–398; Schreiber (1910–1911) Nr. 3467; Hans Wahl: Die 92 Holzschnitte der Lübecker Bibel aus dem Jahre 1494 von einem unbekannten Meister. Weimar 1917; Die Lübecker Bibel. Mit einer Einführung von Max J. Friedländer. München 21923 (Hauptwerke des Holzschnitts); Schramm 11 (1928) S. 10f., Abb. 933. 948–1047; Borchling/Claussen (1931) Nr. 241; Ising 1 (1961) S. XV; Axel L. Romdahl: Der A-Meister der Lübecker Bibel aus dem Jahre 1494. Göteborgs Högskolas Årsskrift 47 (1941), S. 3–47; Fedja Anzelewsky: Der Meister der Lübecker Bibel von 1494. Zeitschrift für Kunstgeschichte 27 (1964), S. 43–49; Olaf Schwencke: Ein Kreis spätmittelalterlicher Erbauungsschriftsteller in Lübeck. Nd. Jb. 88 (1965), S. 20–58; Olaf Schwencke: Die Glossierung alttestamentlicher Bücher in der Lübecker Bibel von 1494. Beiträge zur Frömmigkeitsgeschichte des Spätmittelalters und zur Verfasserfrage vorlutherischer Bibeln. Berlin 1967; Eichenberger/Wendland (1977) S. 119–134, Abb. 179–205; Biblia (1982) S. 168–172, Nr. 40, Abb. 88–93; Luther und die Reformation (1983) S. 287, Nr. 381.

Weitere Materialien im Internet:

GW

Abb. 105: München, Bayerische Staatsbibliothek, Rar 880, gg3v. Evangelist Lukas mit Szenen der Geburt Jesu.

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Abb. 105.