14.0.8. Leipzig, Universitätsbibliothek, Rep. V. 20
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 2
15. Jahrhundert.
Wohl aus einer Klosterbibliothek (ehemaliger Catenatus).
. 12ra (vor Kapitel Lv 13) Eintrag von der Hand des Rubrikators in blauer Tinte Frater petrus swarz.
1ra–211vb | Lv 6,18–27,19, Nm, Dt 1,1–34,8, Ios, Idc, Rt, Prologus galeatus (RB 323), I Sm, II Sm, III Rg, IV Rg 1,1–25–27 | |
212ra–215vb | Kapitelregister zu Gn bis IV Rg 2 |
Pergament, nach neuer Zählung 215 Blätter (alte Zählung in römischen Ziffern beginnt mit Lxxij), vor Blatt 1 fehlen neun Lagen (72 Blätter, Text: die zwei Epistolae Hieronymi, Gn bis Lv 6, 18), je ein Blatt fehlt vor 16 (alt Lxxxxvij, Text: Lv 27,19 bis Ende), vor 68 (alt Cxl, Text: Dt 34,8 bis Ende, Vorrede Ios), nach 211 (alt CClxxxv, Text: IV Rg 25,27 bis Ende) nach 215 (alt CCxl, Text: Register IV Rg 2 bis Ende); 415–417 × 310–315 mm, Bastarda, eine Hand, zweispaltig, 38 Zeilen, rote Strichel, Seitenüberschriften, an den Kapitelanfängen abwechselnd rote und blaue Initialen über drei Zeilen mit Fleuronnée, oftmals auch Profilfratzen in Federzeichnung in der Gegenfarbe.
(west-)mitteldeutsch.
Sechs von ursprünglich wohl elf kolorierten Federzeichnungen (Dt: 43v, Idc: 84v, I Sm: 106r, II Sm: 132vb, III Rg: 155v, IV Rg: 184v; die Illustrationen zu Gn, Ex, Lv, Nm, Ios fehlen wegen der Blattverluste). Dazu einige mehrfarbige Zierinitialen (Nm: 16ra, Dt: 44ra, Ios: 68ra, Idc: 85ra, Rt: 101ra, Prologus galeatus: 104va, I Sm: 106va, II Sm: 133ra, III Rg: 156ra, IV Rg: 185ra). Initialen und Illustrationen wohl von unterschiedlichen Händen.
Die Illustrationen stets auf der dem neuen Buch vorausgehenden Seite, ⅔- bis ganzseitig (132vb in Spaltenbreite), ohne Rahmen, Schriftspiegellinien werden als Bildgrenzen verwendet; die Initialen spaltenbreit, auf nahezu quadratischer Grundfläche (84–87 × 89–91 mm).
Die Illustrationen flüchtig und grob ausgeführt, Figuren auf olivgrünen oder braun getuschten Bodenstücken stehend, wenig zeichnerisch angelegt: keine Binnenzeichnung, Faltenbrüche u. ä., Haare ocker gestrichelt oder braun laviert, Gesichter ocker und rot gestrichelt oder in blassem Braunorange laviert; Kolorierung z. T. sehr sparsam (z. B. 155v nur wenige Pinselschraffen als Farbakzente); rote und schwarze Spruchbänder oder Beischriften in Latein oder Deutsch. Rote und blaue Rankenornamente als Hintergründe. Initialen mit Buchstabenkörpern aus durch andersfarbige Übermalung sowie Feder- und Pinselüberzeichnung modellierten Akanthusranken, dazu Ranken- und gelegentlich blaue Fleuronnéeausläufer, Füllung mit Rankendamaszierung; Punkte im Rankenwerk und Rahmenzwickel mit Blattgold belegt. 101ra und 104va ein anderer Initialtyp: Buchstabenkörper rot-blau mit ausgespartem Rankenmuster und braungrau angetuschten Tiergrotesken, reiches rotes und blaues Fleuronnée.
43v ›Moses thronend mit Gesetzesbuch und Söhne Israels‹ (Dt 1,1), 84v ›Juda mit erhobenem Schwert vor Gottvater‹ (Idc 1–2), 106r ›Samuel und Saul‹ (vgl. I Sm 9–10), 132vb ›König David mit Herrschaftsinsignien‹ (II Sm 2), 155v ›Der alte König David von Abischag von Schunem bedient‹ (III Rg 1, 1–4), 184v ›König Ahasja und Prophet Elija im Gespräch‹ (IV Rg 1,16).
Olivgrün, Braun, Karmin, Blau mit Deckweißausmischung, Helloliv, Ocker; Weiß als freistehender Papiergrund, gelegentlich Deckweißhöhung. Für die Initialen buntere Palette: Grün, Blau, Weiß, Zinnober, Rosa, Schwarz, mattes Gelb, Pinsel- und Blattgold.
Farbabbildung (
Abb. 82: 155v. König David mit Abischag von Schunem.