KdiH

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2.4.25. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs 16752

Bearbeitet von Norbert H. Ott

KdiH-Band 1

Datierung:

1578–1588.

Lokalisierung:

Straßburg.

Inhalt:

177

1. 3r Gebet in Versen, deutsch
2. 4v–18r ›Donum Dei‹, deutsch
3. 19r–21r Alchemistischer Traktat Aus einem alten Münchs Buche jn einem kloster jn Welschlandt abgeschriben
4. 21v Alchemistisches Gedicht, deutsch
5. 22r–38v Geber, ›Buch der Gottheit‹, deutsch
6. 39r–42r Geber, Testament, deutsch
Auszüge
7. 43r–50v Lacinius, ›Praefiguratio in lapidem philosophorum‹, deutsch
8. 51r–67r Lamspring, ›Tractatus de lapide philosophorum‹, deutsch
9. 67v Rezepte, deutsch
10. 68v–75r ›Donum Dei‹, lateinisch
11. 75v–76r Rezepte, deutsch
12. 76v Alchemistisches Gedicht, deutsch
13. 71r–114v Johann Sternhals, ›Ritterkrieg‹
14. 115r–118r Alchemistische Vorschriften und Rezepte, deutsch
15. 119r–168v Johann Albert Wimpineus, ›Lux lucens in tenebris‹, deutsch
16. 168v–171v Rezepte, deutsch
17. 172r–174v Tabellen mit alchemistischen Zeichen
18. 175r–176v Rezepte, deutsch
19. 176v–177r Alchemistische Gedichte, deutsch
20. 177v-179r Alchemistische Gedichte, lateinisch
21. 179r–182r Alchemistische Notizen, lateinisch und deutsch
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 183 Blätter, 200 × 157 mm, Kursive, zwei Haupthände (I: 1–114, II: 115–175) und mehrere Nachtragshände, einspaltig, 17–34 Zeilen, keine Rubrizierung.

II. Bildausstattung:

63 Federzeichnungen (1r, 2r, 4r, 6r, 7r, 8r, 9r, 10r, 11r, 12r, 13r, 14r, 15r, 16r, 17r, 18r, 21v, 43r, 43v, 44r, 44v, 45r, 45v, 46r, 46v, 47r, 47v, 48r, 48v, 49v, 50r, 50v, 51r, 52v, 53v, 54v, 55v, 56v, 57v, 58v, 59v, 60v, 61v, 62v, 63v, 64v, 65v, 66v, 68r, 68v, 69r, 69v, 70r, 70v, 71r, 71v, 72r, 72v, 73r, 73v, 74r, 74v, 75r), davon 13 zu Text 2 (6r–18r), 15 zu Text 7 (43r–50v), 16 zu Text 8 (51r–66v), 14 zu Text 10 (68v–75r), eine Hand.

Format und Anordnung:

Ganzseitige ungerahmte Illustrationen 1r–21v, 68v–75r; halbseitige ungerahmte Illustrationen auf der unteren Blatthälfte 43r–50v; mit einfacher Federlinie gerahmte, querrechteckige Bilder, ca. 1/2 Schriftraumhöhe (80 × 110 mm), 52v–66v. Lateinische und deutsche In- und Beischriften 6r–18r, 68v–75r; deutsche Tituli 43r–50v stets über der Darstellung; 52v–66v über der Illustration deutsches Verspaar und Bildzählung (z. B. Die Erste Figur52v), darunter lateinische Beischriften; 21v über das ganze Blatt verteilte, zusammengehörige Einzeldarstellungen mit dazwischengeschriebenen deutschen Versen.

Bildaufbau und -ausführung:

Lineare Vorzeichnung mit ziemlich dünner Feder; einfache, vielfach unterbrochene und neu ansetzende Umrißlinien, besonders feine Feder bei 1r. Keine Strichelung, nur die Felsen und das Bodenstück 6r–18r mit offenen, schrägen Parallellinien schraffiert. Augen, Nasen und Münder aus kurzen Linien, kurze Kringellöckchen. Modellierung durch verlaufenden Farbauftrag, meist laviert, ziemlich sparsame Farbverwendung, viel ausgesparter Papiergrund, die einzelnen Bilder meist nur mit zwei bis drei Grundfarben koloriert. Modellierung der Kolben 6r–18r durch an den Innenrändern dunklere, nach innen zu heller werdende Farbflächen, meist in Grau oder Blau, selten auch durch ineinander verlaufende, parallele Pinsellinien. Die Illustrationen 68v–75v in Grisaillemanier: Umrißlinien in dunklerem Grau, Modellierung durch verlaufendes, helleres Grau, viel ausgesparter Papiergrund. Nicht übermäßig sorgfältige, aber routinierte, lockere Hand.

Bildthemen:

In ummauertem Garten gekrönte Frau auf einem Baum, zwei Männer im Redegestus, im Vorhof des Gartens Sol und Luna, in den Bildecken oben Brustbilder zweier Männer (1r) [Vgl. auch Nr. 2.4.27.]. Alchemist am Ofen, umgeben von ovalem Kartuschenrahmen (2r). Hermes Trimegistos im Kreise seiner Schüler, Vögel mit Pfeilen und Bögen, ovaler Kartuschenrahmen mit Sol, Luna und Drachen in den Ecken (4r). Bilderzyklus zum ›Donum Dei‹, deutsch: jeweils von Felsen flankierte Kolben auf Bodenstück mit wechselnden Inhalten (nacktes Kind, nacktes gekröntes Paar stehend und liegend, Drache, nackter Mann, Drache und Schlange, Baum, Königin, König: 6r–18r). Illustration des alchemistischen Gedichts: drei Kinder auf Töpfen sitzend, ein liegender Ritter (Saturn) mit einem Schwert in der Seite, den eine Frau mit Wasser begießt, aus der Wunde des Ritters fließt Blut in einen Bottich, in dem ein von einem Engel gehaltener nackter Knabe steht, unten zwei Kinderpaare und ein Fuchs am Feuer (21v) [vgl. dazu auch Nr. 2.4.16., 73r]. Bilderzyklus zu Lacinius: in 15 Szenen wird die Tötung eines alten Königs durch seinen Sohn, die Grablegung, das Ausgraben des Skeletts, die Auferstehung des Königs dargestellt, als Schlußbild ein Baum mit den Planetenzeichen auf den sieben Ästen (43r–50v). Bilderzyklus zu Lamspring, eingeleitet mit Lamsprings Wappen (51r): Meerlandschaft mit zwei Fischen (52v), Drachenkampf (53v), Hirsch und Einhorn (54v), zwei kämpfende Löwen (55v), Wolf und Hund (56v), Drache (57v), zwei Vögel (58v), Kampf zweier Vögel (59v), König auf Thron (60v), Mann schiebt Vogel in Ofen (61v), König mit Sohn in Begleitung eines geflügelten Bärtigen (62v), der Bärtige mit Sohn auf einem Berg (63v), König frißt den Sohn (64v), König auf dem Bett (65v), König, Sohn und Bärtiger gemeinsam auf dem Thron (66v) [vgl. dazu auch Nr. 2.4.31.]. Lineare Darstellung der Planetenzeichen, der Metalle und ihrer Beziehungen, rot und schwarz (68r). Bilderzyklus zum ›Donum Dei‹, lateinisch: jeweils ein auf einem Rundofen stehender Kolben mit wechselnden allegorischen Inhalten (wie zum ›Donum Dei‹, deutsch, 6r–18r), nur die beiden Eingangsbilder von diesem Schema abweichend (68v: rechts und links des von einer Ringmauer umgebenen Ofens mit Kolben Sol und Luna; 69r: in den Ästen eines kahlen Baumes ein gekröntes nacktes Paar, am Baumstamm, sich umarmend, ebenfalls ein nacktes Paar, flankiert von zwei Gerippen) (69v–75r).

Farben:

Graublau und Violettgrau laviert, Dunkel- und Hellgrün, Ultramarin, Hellblau, Violettrosa, bräunliches Purpurrot, z. T. deckendes Zinnober, mit Weiß ausgemischtes blasses Gelb, warmes Braun, Deckweiß (1r–40r). Zinnober, Grau, Ocker, Olivgrün, Schwarz (18v). Deckendes Blaugrün, laviertes warmes Grün, Blau, Hellrot, bräunliches Purpurrot, rötliches Braun, Graurosa, Grau, blasses Gelb (6r–18r). Laviertes und deckendes Rotbraun, kreidiges Blaugrün, Oliv, bräunliches Hellrosa, Grau, Blaßocker (43r–50v). Olivgrün, Braunrot, Blaugrau, mit Weiß ausgemischtes leuchtendes Blau, Blaugrün, Purpurrosa, Hell- und Dunkelgrau (51v–66v). Helles und dunkles Grau, wenig Rot (68v–75r).

Literatur:

Hartlaub (1959) S. 50; Buntz (1968) S. 91–94. 109f.; Lennep (1966) Abb. 25 (54v). 26 (53v). 27 (4r); Ploss u. a. (1970) S. 212; Telle (1980) S. 14. 56. 124; Lotte Kurras: Die illuminierten Handschriften. In: Renaissance (1986) S. 464, Abb. S. 465 (53v).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 37: 9r. Alchemistische Vereinigung (nacktes Paar in Kolben).

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Abb. 37.