2.4.14. Kassel, Universitätsbibliothek – Landes- und Murhardsche Bibliothek, 4º Ms. chem. 35
Bearbeitet von Norbert H. Ott
KdiH-Band 1
1587.
Papier, 43 Blätter, 212 × 167 mm, humanistische Kursive, eine Hand, einspaltig, 17 Zeilen, rote Überschriften in Textura.
Die gesamte Handschrift umfaßt insgesamt acht Faszikel mit verschiedenen alchemistischen Texten: Rezepten, Operationen, Traktaten. Der jüngste Faszikel datiert 1621.
Zwölf kolorierte Federzeichnungen (14r, 15r, 17r, 18v, 20v, 22v, 23v, 25v, 26v, 27v, 29r, 31r), ein Zeichner.
Oben, unten und in der Mitte der Blätter freistehende Zeichnungen, zwischen dem Text, ca. 1/2–2/3 Seite hoch; darüber rote Beischriften (z. B. Die Ander Figur, 15r).
Stereotype, ungerahmte Zeichnungen von Kolben in lockeren Strichen mit feiner Feder; Umrißlinien durchbrochen und aus kurzen, je neu angesetzten Strichen; keine Federstrichelung. Verlaufende Blau-Grau-Töne entlang der Innenränder der Kolben; oft Höhung durch Deckweiß und -grau, aber auch Modellierung durch ausgesparte Lichter. Geschickte, sehr plastisch wirkende Zeichnungen.
Stets Kolben, die in der Regel Figuren enthalten (Königspaar 14r; nacktes Paar 15r, 17r, 18v; Königin 29r; König 37r; nacktes Kind 23v; drei Schlangen 22v, Drachen 25v, Blume 27v,); 20v und 26v flüssiger Kolbeninhalt.
Grau, Graublau, Hellgrün, bläuliches Dunkelgrün, bräunliches Rot, Braun, Gelb (meist deckend, z. T. auch lavierend ausgemischt), Deckweiß, laviertes Rosa für Inkarnat.
Abb. 27: 17r. Alchemistische Vereinigung (nacktes Paar in Destillierkolben).