KdiH

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87.1.8. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 730

Bearbeitet von Pia Rudolph

KdiH-Band 9

Datierung:

Letztes Viertel des 15. Jahrhunderts.

Lokalisierung:

Bayern.

Besitzgeschichte:

Der Auftraggeber der Handschrift ist unbekannt. Im 19. Jahrhundert war sie im Besitz des Botanikers Karl Friedrich Philipp von Martius (1794–1868). Noch zu lesen: Geschenke 1824 (hinterer Deckel, spiegelverkehrt, da es auf dem letzten Blatt stand, das an den Buchdeckel geklebt wurde). Er gab die Handschrift anscheinend weiter: Von Dr. von Martius der Bibl. gegeben den 25. April 1832 (1r). Bibliotheksstempel München, Rötelsignatur 6 und Bleistiftnummer 729 auf 1r.

Inhalt:
1. 1v–110v ›Iatromathematisches Hausbuch‹
2. 111r–152r Kräuterbuch, deutsch
133r–152r Register der Kräuter und Drogen, lateinisch und deutsch
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, I + 157 Blätter (elf leere Blätter zwischen Bl. 110 und 111), 215 × 155 mm, eine Hand, Bastarda, einspaltig, 20–32 Zeilen, rote Überschriften und Bildbeischriften, Lombarden, Rubrizierungen.

Schreibsprache:

mittelbairisch.

II. Bildausstattung:

31 Bildlücken, meist durch Kreise vormarkiert.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Vor allem leere, meist zwei oder drei ineinander liegende Kreise; rote Beischriften geben Auskunft, was dargestellt werden sollte (z. B. 19r Von dem Zaychen des Stiers merck wier hernach stet). Auch die Angaben im Kalender sind unvollständig: jeweils sechs leere Spalten links neben den Wochenbuchstaben. Eventuell waren Bilder der Tierkreiszeichen (und Monatsarbeiten) vorgesehen, allerdings gibt es hierzu keine Freiräume für Illustrationen (vgl. Nr. 87.1.1., Nr. 87.1.2.). Für die Planeten sind ganze Seiten freigelassen worden, unten am Seitenrand Bildlücken mit zwei (bzw. einem) Doppelkreisen für die jeweiligen Tierkreiszeichen. Ebenso waren für den Zodiakus- (77v) und den Aderlassmann (94r) ganze Seiten vorgesehen. Die restlichen Illustrationen sollten in großen Medaillons (mindestens halbseitig, 104v sogar ganzseitig) angebracht werden.

Wie die Überschrift auf 104v besagt (Der artzt mit dem scheysser), sollte statt der Urinschau ein Stuhlgang gezeigt werden. Dies ist noch in drei oder vier weiteren Handschriften dieser Untergruppe der Fall (München, Cgm 349, 95r [Nr. 87.1.7.], London, MS Germ. 1, 89r [Nr. 87.1.5.] und Stalden, 92r [Nr. 87.1.15.]; eventuell in Cod. Pal. germ. 557, 92v [Nr. 87.1.2.]; auch St. Gallen, Cod. 760, S. 120 [Nr. 87.1.14.] weicht mit der Darstellung eines Einlaufs von der Harnschau ab und Pürglitz, Cod. I e 7 [Nr. 87.1.3.] mit einer Lehrer-Schüler-Szene). Es ist daher anzunehmen, dass zwischen diesen Handschriften ein engerer Zusammenhang besteht.

Zu den Bildthemen siehe die Tabelle in der Untergruppeneinleitung 87.1.

Literatur:

Schneider (1984) S. 167–170. – Schönfeldt (1962) S. 107f.; Gross (1993) S. 266f.; Schnell (2019) S. 248.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus