KdiH

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39.19.11. Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs 28893

Bearbeitet von Rainer Leng

KdiH-Band 4/2

Datierung:

1558.

Lokalisierung:

Nürnberg.

Besitzgeschichte:

Aufgrund des testamentarischen Charakters wohl ursprünglich bis zum Aussterben der Linie Bertholds in Holzschuherschem Familienbesitz, dann erst wieder belegt im Privatbesitz des Münchener Historikers und Hofbibliothekars Nicolaus Gottfried Krenner (1759–1812; Besitzereintrag auf dem Vorsatz), von dort auf unbekanntem Weg in die Bibliothek des Nationalmuseums gelangt.

I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 2 + 42 Blätter (je ein nicht foliiertes Vor- und Nachsatzblatt, zeitgenössische Tintenfoliierung 1–9, dann modern mit Bleistift fortgeführt bis 42), 450 × 380 mm, Kursive, Überschriften in Textura von einer Hand (Autograph?), keine Initialen, nicht rubriziert.

Schreibsprache:

nordbairisch-fränkisch.

II. Bildausstattung:

43 mit hochwertigen Federzeichnungen versehene Seiten (teils mehrere Einzelzeichnungen auf einer Seite), nur sparsam mit Grautönen laviert, lediglich 20v–21r Mauern und Felsen in roter Farbe; 5r, 6r, 8v, 9v, 15r, 26r, 30r signiert mit AG, vermutlich Albrecht Glockendon d. Jüngere (Thieme/Becker [1907] 14, S. 258 f., Zuweisung bei Leng [siehe unten Literatur]).

Format und Anordnung:

Wechselnde Formate und Anordnungen von 105 × 105 mm großen Einzelzeichnungen unter dem Text (11v) bis zu 350 × 900 mm großen doppelseitigen und ausfaltbaren Tafeln (31v/32r) mit Überschrift und Legende; Zeichnungen einzelner Bauteile meist ungerahmt, Gesamtansichten von Wägen und Mühlen in einfachem rotem Rahmen; intensiver Textbezug durch durchgehend vorhandene Handlungsanweisungen zur Konstruktion und Ausführung der dargestellten Artefakte sowie durch durchgehende Buchstabenlegenden.

Bildaufbau und -ausführung:

Präzise und unter Angabe des jeweiligen Maßstabes (Zoll und Teile von Zoll auf Werkschuh gerechnet) exakt maßstabgetreue Federzeichnungen von höchstem Niveau technischer Zeichnungen; zahllose Hilfslinien, Vorzeichnungen, Blindlinien, Zirkeleinstichpunkte noch erkennbar; bei Gesamtdarstellungen strenge Komposition nach Zentralperspektive; schrittweise Darstellung von Einzelteilen, Baugruppen und gesamtem Gerät; horizontale und vertikale Schnitte.

Bildthemen:

1rv Testamentsabschrift mit Verfügung über die finanzielle Auswertung der folgenden Erfindungen, 1v–3v zusammenfassende Darstellung und Beschreibung des Inhalts, 4v Beschreibung des Abbildungsmaßstabes; 5r Ganzbild Holzschuhers, 5v–11r Kampfwagen Basilischco, 11v–17v Kriegswagen Elifannto, 18r–21v Zugmaschine Tiruno, 22r–27r repräsentatives Großfahrzeug Genet, 28rv Hebezeug, Aufzug, 29r–42r Mühle mit bis zu 16 gleichzeitig angetriebenen Steinen; alles jeweils in Einzelteilen und Gesamtdarstellung.

Farben:

Grau, Rot.

Literatur:

Kurras (1983) S. 65, Abb. 7 (25v/26r). – Franz M. Feldhaus: Die Technik. Ein Lexikon der Vorzeit, der geschichtlichen Zeit und der Naturvölker. Wiesbaden 1914 (Nachdruck München 1970), siehe bes. ›Wagen mit Menschenkraft‹, Sp. 1264–1268, hier Sp. 1265, ›Zahnrad‹, Sp. 1339–1347, hier Sp. 1345; August neuhaus: Der Kampfwagen des Berthold Holzschuher. Nürnberger Schau 1940, S. 187–191, Abb. 1 (5v/6r). 6 (28v/29r). 7 (5r); Max J. B. Rauck: Als die Automobile noch keine Motoren hatten. Das Schnauferl 12 (1964) Nr. 5, S. 6f. mit Abb. 24 (25v/26r), Abb. 25 (5v/6r), Abb. 26 (28v/29r); Leng (2002) Bd. 2, S. 269–271; Leng (2004a) S. 109f., Abb. 3.12 (32v/32r, 39v/40r, 41v/42r); Rainer Leng: Das Testament des Berthold Holzschuher. Antriebstechnik, Konstruktion und Erfinderschutz im 16. Jahrhundert. Mitteilungen des Vereins für die Geschichte der Stadt Nürnberg 92 (2005), S. 93–139.

Abb. 179: 14v/15r. Berthold Holzschuher, ›Buch der Erfindungen‹: Kampfwagen ›Elifanntto‹ in transparenter Darstellung.