KdiH

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74.9.4. Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. St. Peter pap. 27

KdiH-Band 8

Datierung:

Um 1460–63 (Wasserzeichenanalyse).

Lokalisierung:

Breisgau.

Ausführliche Beschreibung der Handschrift siehe Nr. 74.7.4.

Inhalt:
1. 1ra–4vb ›Der Heiligen Leben‹
K3 (Der Heiligen Leben [1996] S. XXI); Winterteil Nr. 14; Sommerteil Nr. 88
2. 5ra–138vb ›Elsässische Legenda aurea‹
siehe Nr. 74.7.4.
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 139 Blätter, 290 × 215 mm, Bastarda von drei Händen, zweispaltig, 34–47 Zeilen, zu Text 1 blau-rote Fleuronné-Initialen, 2r eine zweizeilige waagrechte rot-grüne Zierbordüre.

Schreibsprache:

südalemannisch.

II. Bildausstattung:

Zwei kolorierte Federzeichnungen zu Text 1 (1ra, 2rb), neun zum Großteil kolorierte Federzeichnungen zu Text 2, 64 Bildlücken zu Text 2, drei Illustratoren.

Format und Anordnung:

Beide Illustrationen spaltenbreit, etwa ein Drittel der Spalte hoch. Über der Überschrift bei Nr. 14 (Gallus), unter der Überschrift Von dem samstag bei Nr. 88.

Bildaufbau und -ausführung:

Die Illustrationen sind mit relativ ungeschickter Hand gefertigt, vor allem in Braun gemalte Passagen (Boden, Gewand) erscheinen verschmiert. Die Gesichter platt und ohne Mimik, die Nasen unförmig, Gallus’ Gesicht wirkt verschoben. Bei Gallus’ Kutte sind die Falten durch einfache schwarze Striche aufgemalt. Das Fell des Bären ohne Strichelung, flächig, auch hier die Konturen hart mit schwarzem Strich gezogen. Möglicherweise bot die Vorzeichnung eine differenziertere Ausführung an, die nicht umgesetzt wurde. Der Faltenwurf von Marias blauem Kleid erscheint gelungen (aufgrund von Farbabrieb scheint die feine Vorzeichnung durch). Maria steht auf braunem Bodenstück mit dem Kind auf dem Arm und wendet sich zwei proportional wesentlich kleiner gezeichneten Männern zu, die ihren Blick frontal auf den Betrachter richten. Der vordere in rotem, langem Mantel, auch hier der Faltenwurf mit wenigen Strichen angedeutet, ansonsten flächig. Der Himmel hier durch wenige blaue Lavierungen angedeutet.

Bildthemen:

Winterteil Nr. 14 (Gallus), Sommerteil Nr. 88 (Warum der Samstag Maria geweiht ist). Gallus in der braunen Mönchskutte zeigt mit der rechten Hand auf einen kleinen Bären, der sich an einem gekürzten Baumstamm aufrichtet. Identisches Motiv auch in St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 602 (Nr. 51.12.1.). Es zeigt die Szene in der Legende, in der Gallus dem Bären befiehlt (Zeigegestus der rechten Hand), im Namen Gottes ein Stück Holz ins Feuer zu werfen. Maria mit dem Kind auf dem Arm wendet sich zwei Männern zu. Möglicherweise ist damit Marias Rolle als Beschützerin und Gnadenmutter motivisch aufgenommen, die Legende selbst erwähnt keine entsprechende Szene (ganz ähnlich auch Cgm 840, 217r [Nr. 74.9.7.]).

Farben:

Braun, Rot, Blau, Grau, Gelb (mit Braun abgedunkelt).

Literatur:

Niebler (1969) S. 47f. – Kunze (1970a) S. 270f.; Williams-Krapp (1976) S. 284 (Nr. 121); Williams-Krapp (1986) S. 42f.; Der Heiligen Leben (1996) S. XXI; Rappl (2015) S. 130–133.

Abb. 86: 1ra. Gallus.

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Abb. 86.