81.0.6. München, Universitätsbibliothek, 2º Cod. ms. 688 (Cim. 102)
Bearbeitet von Pia Rudolph
KdiH-Band 8
3. Viertel des 15. Jahrhunderts.
Schwäbischer Raum.
Eintrag Michell hel (hal?) in einem Spruchband auf 260v,
Ausführliche Beschreibung der Handschrift siehe Nr. 51.6.2.
1. | 1ra–141rb | ›Buch der Könige alter ê und niuwer ê‹ |
2. | 142ra–230va | ›Historienbibel IV‹ |
3. | 230vb–260rb | ›Sankt Brandans Meerfahrt‹ |
4. | 260v–274vb, 287ra–321rb |
›Lucidarius‹
I.1–III.106
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5. | 322ra–392vb, 275ra–286vb, 393ra–396va | ›Gesta Romanorum‹, deutsch; darin ›Sieben weise Meister‹ |
6. | Beigebundener Druck |
Ulm: Konrad Dinckmut, 12.1.1486
Thomas Lirer, ›Schwäbische Chronik‹ und ›Gmünder Chronik‹
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Papier, 401 Blätter (Handschrift) + 64 Blätter (Inkunabel), 266 × 188 mm, Bastarda, wohl ein Schreiber, ioh a t (396v), zweispaltig, 23–35 Zeilen, Rubrizierungen, (z. T. ornamentale) Initialen (ausführlich bei
schwäbisch.
273 kolorierte Federzeichnungen, eine Werkstatt im Augsburger Raum (vermutlich die gleiche wie bei Nr. 13.0.17., Nr. 13.0.21.,
Die ganzseitige Darstellung, die den ›Lucidarius‹-Text einleitet, ist durch einen dünnen schwarzen Strich gerahmt. Gezeigt wird ein Gelehrter an einem hölzernen Lesepult, davor steht ein Jüngling, dessen erhobene Hand eine Redeszene andeutet. Platziert wurden die Figuren im Freien auf einem schmalen Grünstreifen mit angedeuteten gelben Pflanzen. Der Hintergrund ist sonst nicht weiter ausgeführt. Über dem Schüler schwebt ein rot bekleideter Engel, der aus einem Wolkenband herausragt. Mit der einen Hand deutet der Engel auf den Schüler, mit der anderen hält er ein Spruchband, in das nachträglich der Name Michell hel (hal?) eingetragen wurde. Dass der Engel auf den Lehrer blickt, aber auf den Schüler zeigt, scheint einer Aufforderung gleichzukommen, den Wissbegierigen zu unterweisen. Das Lesepult, auf dem der Gelehrte Platz genommen hat, ist eher als Schrank gestaltet, der sowohl eine Sitzgelegenheit bietet als auch Stauraum für zwei weitere Bücher und ein Uringlas, »d. h. der Meister, bekleidet mit einer Schaube mit Pelzkragen und Barett, ist als Mediziner dargestellt« (
Nur der Gelehrte am Lesepult wird ähnlich, in verkleinerter Form, zu Beginn der ›Gesta Romanorum‹ (322ra) wiederholt (siehe Stoffgruppe 119. ›Sieben weise Meister‹).
Übergreifend erklärt
Gelb, Rot, Braun, Grün (Text 4).