KdiH

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81.0.13. Zürich, Zentralbibliothek, Ms. A 161

Bearbeitet von Pia Rudolph

KdiH-Band 8

Datierung:

Zwischen 1485 (185r) und 1505 (85v).

Lokalisierung:

Nordschweiz.

Besitzgeschichte:

Die Herkunft der Handschrift ist unbekannt. Aufgrund der Zusammenstellung der Texte verweist Mohlberg auf weitere Handschriften, die der Mönch und Pfarrer Gallus Kemli († nach 1481) aus St. Gallen zusammengestellt hat (vgl. Mohlberg [1951/1952] S. 9). Auf 78v wird Conrad[us] Wolff genannt, in dessen Besitz die Handschrift Anfang des 16. Jahrhunderts eventuell war. Konrad Wolf ist u. a. 1501 als Dekan in Frauenfeld belegt (vgl. Ulmschneider [2011] S. 318).

Inhalt:
Sammelhandschrift (medizinische, religiöse und historische Texte, Lieder, Spruchdichtung, Rezepte), lateinisch und deutsch
Darin Federzeichnungen zu den Texten 18v–23r Vom Aderlassen; 131r–180r ›Lucidarius‹ (I.1–III.115, Druckabschrift, Augsburg: Anton Sorg, 16.6.1480; GW M09337). Eine ausführliche Auflistung des Inhalts bringt Ulmschneider (2011) S. 314–318.
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, I + 252 Blätter, 212 × 150 mm, Kursive, ein Hauptschreiber mit Nachträgen weiterer Schreiber, einspaltig, bis zu 30 Zeilen, rote Initialen.

Schreibsprache:

alemannisch.

II. Bildausstattung:

Zwei Federzeichnungen durch den Schreiber: Aderlassmännchen (21r; siehe Stoffgruppe 87. Medizin) und Mond (150v).

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

In einer dreizeiligen Textlücke (zu I.85) hat der Schreiber eine Zeichnung des Monds angebracht. Hier erklärt der Meister dem Schüler, dass der Mond also brait sie alz dz gantz ertrich welte (150v). Ulmschneider bemerkt, dass der Schreiber an seiner Vorlage sehr interessiert gewesen sein muss, was eine Gliederung am Rand und Unterstreichungen belegen, zudem habe er sich zu einer schlichten Zeichnung des Monds (mit Gesicht?) hinreißen lassen (vgl. Ulmschneider [2011] S. 320). Dass der Text die Schreiber häufiger zu einfachen und spontan wirkenden Zeichnungen am Rand oder wie hier im Verlauf des Textes anregte, zeigen weitere Beispiele in Basel (Nr. 81.0.1.), Chur (Nr. 81.0.2.) oder Providence (Nr. 81.0.8.). Die Darstellung des Monds findet sich sonst nur in einer weiteren, etwas früher entstandenen ›Lucidarius‹-Handschrift in Rom (Nr. 81.0.9.).

Farben:

schwarze Tinte.

Literatur:

Mohlberg (1951/1952) S. 8f., 346, Nr. 17. – Gottschall/Steer (1994) Bd. 1, S. 19*, Nr. 96; Ulmschneider (2011) S. 313–320, Abb. 33 (150v).

Weitere Materialien im Internet:

http://www.handschriftencensus.de/4006

Abb. 168: 150v. Mond.

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Abb. 168.