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86.8. Jagd- und Fischereibuch

Bearbeitet von Anja Eisenbeiß

KdiH-Band 9

Jagd- und Fischereibuch Maximilians I. sind Teil des nicht vollendeten Vorhabens, die habsburgischen Territorien mitsamt ihren Wild- und Fischbeständen zum Nutzen des Fürsten zu dokumentieren. Entsprechende Pläne werden mehrfach in den Gedenkbüchern erwähnt, Notizen Maximilians zum Verfassen eines nicht weiter verfolgten ›Geheimen Jagdbuchs‹ finden sich in einer Sammelhandschrift der Österreichischen Nationalbibliothek (Cod. 2834, 178r–190r). Die Texte des 1500 datierten Jagdbuchs (Nr. 86.8.1.) und des 1504 datierten Fischereibuchs (Nr. 86.8.2.) hat Maximilians Innsbrucker Sekretär Wolfgang Hohenleiter mit Hilfe des Forstmeisters Karl von Spaur bzw. des Fischmeisters Martin Fritz verfasst. Beide hatten zuvor im Auftrag des Königs Jagd- und Fischreviere in Tirol, dann auch in der 1500 erworbenen Grafschaft Görz besucht, um die nötigen Informationen zu sammeln. Bei den illustrierten Handschriften dürfte es sich um Exemplare Maximilians handeln. Eine nicht bebilderte Abschrift des Jagdbuchs von der Hand Hohenleiters hat sich in Innsbruck (Tiroler Landesarchiv, HS 292) erhalten. Beschreibungen weiterer österreichischer Jagdreviere sind in einer Texthandschrift der Österreichischen Nationalbibliothek (Cod. 8039) überliefert.

Der auf den praktischen Nutzen gerichtete Anspruch der Bände bis hin zu Details der Versorgung des herrschaftlichen Haushalts mit Wildbret und Fisch oder der Eignung einzelner Territorien für repräsentative Jagden der Hofgesellschaft unterscheidet sie von Jagdtraktaten lehrhaften Inhalts (siehe Stoffgruppe 62. Jagdbücher), die im Umfeld Maximilians bekannt waren – so widmet ihm etwa Sebastian Ranck seine Bearbeitung eines Jagdtraktats Heinrich Münsingers (Wien, Cod. 5213, ausgestattet mit vier Deckfarbeninitialen). In den Bildprogrammen spiegelt sich dieser Anspruch in topografisch wiedererkennbaren Landschaften, der detaillierten Darstellung der für den jeweiligen Ort charakteristischen Jagdhandlungen, der Wiedergabe teilweise historisch belegter Jagden Maximilians und in ganzseitigen Wappensuiten, die dem König den eigenen Besitz und den Gebrauch, den er von ihm macht, vor Augen führen. Jagd- und Fischereibuch sind nicht nur Zeugnis der Bedeutung, die Maximilian der Jagd als Herrschaftspraxis zumisst, sondern können auch als Inventar des Landes verstanden werden, was sie in die Nähe der Innsbrucker Zeughausbücher rückt (siehe Untergruppe 39.20., vor allem Nr. 39.20.3., Nr. 39.20.5. , Nr. 39.20.6., Nr. 39.20.7., Nr. 39.20.8., Nr. 39.20.9., Nr. 39.20.10.). Wie dort ist die Zuschreibung der Miniaturen an Jörg Kölderer und seine Innsbrucker Werkstatt weithin akzeptiert (Scheichl [2012] S. 83f.). Die zur Herstellung nötige Ortskenntnis dürfte Kölderer besessen haben, hat er doch seit 1502 mehrfach Landschaften, Städte und Befestigungen für Maximilian gezeichnet. Das um 1508 entstandene Tiroler Burgenbuch (Wien, Cod. 2858) gehört in diesen Zusammenhang.

Editionen:

Transkription Fischereibuch: Mayr (1901a); Jagdbuch: Mayr (1901b).

Literatur zu den Illustrationen:

Niederwolfsgruber (1965); Unterkircher (1983) S. 17–28, Nr. 14–20; Ottner (1996) S. 150–212.

Siehe auch:
  • Nr. 39.20. Illustrierte Zeughausinventare
  • Nr. 62. Jagdbücher