39.20.10. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 10824
Bearbeitet von Rainer Leng
KdiH-Band 4/2
Ca. 1504–1509 (so
Innsbruck.
Vermutlich ursprünglich persönliches Exemplar Maximilians I., nach
1r–399r |
Bartholomäus Freisleben, Altes und neues Kriegszeug, Inventare der Zeughäuser Kaiser Maximilians I.
1r Wappen Maximilians I. mit weiteren Wappen in der Randleiste 1v–8r Register 9r–11r Vorrede von Bartholomäus Freisleben 13r–30v Altes Inventar, Bestände unter Friedrich III. und Erzherzog Sigismund, aufgenommen von Freysleben 1503 32r–129v Neue Zeugbestände unter Maximilian I., aufgenommen von Freisleben ab 1493 155v–209v Zeug in den Erblanden, aufgenommen durch Freisleben ab 1500 215v–269v Zeug in den Äußeren Landen, in Schwaben. Elsaß, etc., aufgenommen durch Freisleben ab 1495 285v– 348r Zeug in Niederösterreich, aufgenommen durch Freisleben ab 1500 348v–399r Zeug in Crain |
Papier und Pergament (nur Blatt 1–6), 3 + 394 + 1 (drei Vorsatzblätter modern foliiert I–III, moderne Bleistiftfoliierung 1–404, springt von 245 auf 256, ein nicht foliiertes Nachsatzblatt), 405 × 280 mm, Textura und Bastarda von einer Hand, wechselnde Zeilenzahl, teils zweispaltig, Schreiber vermutlich Ludwig Stecher (
bairisch-österreichisch.
Insgesamt 216 Seiten mit aquarellierten Federzeichnungen, meist nur eine Zeichnung pro Seite, gelegentlich bei Handbüchsen oder kleinerem Zubehör auch bis zu über 20 Einzelzeichnungen pro Seite; 1r, 13r, 14r, 15v–30v, 32r–41v, 43r–65v, 67r–80r, 85r–94v, 97r–98r, 100r–119r, 120r–129v, 155v, 156rv, 215v, 216r, 285v, 286r, 348v, 349r; alle Illustrationen von Jörg Kölderer und Werkstatt (
Doppelseitig 405 × 560 mm nur 109v/110r, 113v/114r, 114v/115r, 118v/119r, sonst alle Zeichnungen rahmenlos über die ganze Seite mit darüber stehenden kurzen Angaben, gelegentlich auch bis zu acht Zeilen in Versen.
Kapiteleinleitende Wappen in prächtiger Ausführung unter reichlicher Verwendung von Blattgold und Silber; sonst Zeugbestände in einfacher seitlicher Ansicht, Draufsicht oder gelegentlich leicht erhöhter Perspektive, präzise Wiedergabe der Formen einschließlich Gußzier und Geschützinschriften, selten szenische Einbettung durch Hinzufügung von Personen in typischer Landsknechttracht, diese in dynamischen Posen mit feiner und individueller Gesichtszeichnung; kräftig und nahezu deckend koloriert, insbesondere bei den Geschützrohren durch Mischungen und strichelnde Kolorierung abschattiert, Binnenzeichnungen meist nur bei den Geschützrohren zur Wiedergabe der Gußzier sowie bei Holzteilen zur Maserung und bei den Wappendarstellungen, wenig Schraffuren; Darstellung überwiegend von Geschützen in verschiedenen Größen, daneben auch Werkzeug, Steigzeug, Zubehör, Kriegswägen, Handwaffen, Munition, Tartschen, Schilde, Schwerter, Rüstungen, etc; vollständigste erhaltene Fassung der Zeugbücher Maximilians I., entstanden nach Kopien der ältesten Fassung in München, Cod. icon. 222 ([siehe Nr. 39.20.3.], vor Blattverlusten!).
Schwarz, Braun, Blau, Rot, Gelb, Grün, Gold, Silber.
Tabulae 6 (1873) S. 243;
Taf. XXXIIb: 106v. Bartholomäus Freysleben, Altes Inventar, Zeug Maximilians, Zeughausinventare: Heerwagen.