KdiH

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39.20.3. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cod. icon. 222

Bearbeitet von Rainer Leng

KdiH-Band 4/2

Datierung:

1504–1508 nach Boeheim (1892/1894) S. 98, um 1507 (Egg [1961] S. 51); Wasserzeichen übereinstimmend mit Wien, Cod. 10824 (siehe Nr. 39.20.10.), Armbrust im Kreis ähnlich Piccard IX,2, XII, 2387/2389 (Köln 1477/78, Venedig 1471), Anker im Kreis, Typ ähnlich Piccard VI, IV,4 (Innsbruck 1497, dort jedoch kleiner und unregelmäßiger).

Lokalisierung:

Innsbruck.

Besitzgeschichte:

Herkunft unbekannt.

Inhalt:
2r–296v Bartholomäus Freisleben, Altes und neues Kriegszeug, Inventare der Zeughäuser Kaiser Maximilians I.

2r–8v Register

10rv Rohmaterial, Kupfer aus Tauffers und Stangenmaterial aus Eisen; 11r–17v Kartaunen und Tarrasbüchsen; 18rv Mehrfachgeschütze, Orgelgeschütze; 19r–20v Feldschlangen und kleinere Legestücke; 21r–22v Kammerbüchsen; 23rv Zelt, Sattel, Spieße, Zubehör; 24rv Schlangenbüchsen, ungefaßt; 25r Hakenbüchsen, ungefaßt; 25v Mehrfachgeschütze; 26r Totenorgel mit Zubehör; 26v Mörser; 27rv, 28r Große Legestücke, darunter Adler von Tyrol und pfawenschwanz; 29r Handbüchsen; 29v Zug; 30rv Waagen mit Zubehör; 31r–33v Kartaunen unter Maximilian; 34rv Große Legestücke; 35rv Notbüchsen unter Maximilian; 36rv Legestücke Leo und Strauß; 37r–46v Kartaunen, Notbüchsen und Scharfmetzen unter Maximilian; 48rv Legestücke Strauß und Leo auf nachträglich eingebundenem kleineren Pergamentblatt ohne Beischriften; 49r–60r Kartaunen, Notbüchsen, Schlangen; 60v Handbüchsen aus Messing; 62r–63v Eiserne Kammerbüchsen; 65rv, 67r–69v Schlangen, Kammerschlangen; 70r–73v Seile, Ketten, Taschen, Pulversäcke, Truhen, Lanzen, Hellebarden, Hakenbüchsen

74r Titelblatt zum Zeug in den Äußeren Landen, in Schwaben. Elsaß, etc., aufgenommen durch Freysleben ab 1495; 74v Kartaune

76r–78r Teil der Vorrede von Bartholomäus Freisleben; 78v–80v Ältere Hauptstücke Friedrich III. und Erzherzog Sigismund, Zeug zu Montfort

81r Titelblatt Zeug in Niederösterreich, aufgenommen durch Freisleben ab 1500; 81v–89v Hauptstücke und große Legestücke; 91r–147v Listen und Abbildungen zu verschiedenen Zeughäusern aus Niederösterreich mit Einmischungen anderer Bestände

148r Titelblatt Zeug in den Erblanden, aufgenommen durch Freisleben ab 1500; 148v–294v Listen und Abbildungen zu verschiedenen Zeughäusern aus den Erblanden mit Einmischungen anderer Bestände; 295r–296v Nicht kolorierte Entwürfe auf Pergament: Hakenbüchsen, Seile, Ketten Taschen, Truhen, Pulversäcke

I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament (2–8, 11–30, 34, 48, 295, 296) und Papier, 2 + 276 Blätter (zwei moderne und nicht foliierte beigebundene Blätter mit Inhaltsangaben und Bemerkungen zur Handschrift aus dem Jahr 1860, ältere Tintenpaginierung mit Bezug zum Register 2r–8v ist auf den Papierseiten noch erkennbar, dazu zahlreiche Blattzählungen innerhalb der Lagen, bei einer Neubindung im 16./17. Jahrhundert in Unordnung geraten, jüngere Tintenfoliierung 1–296, darin fehlen 6, 7, 9, 47, 56, 61, 64, 67, 75, 90, 98, 114, 117, 122, 124, 127, 129, 131, 133, 135, 177, 185, nach 84 ein Blatt 84a gezählt, nach 74 ein Blatt als 71 gezählt und dann mit 75 fortgesetzt), 420 × 285 mm, Textura, Bastarda und Kursive von wenigstens zwei Händen, übereinstimmend mit Wien, Cod. 10824 (siehe Nr. 39.20.10.) und somit evtl. Hans Kugler und Ludwig Stecher (Boeheim [1892/1894] S. 389), zahlreiche Initialen, auf den Titelseiten 2r, 74r, 81r und 148r auch mit figürlichem Schmuck und Rankenwerk.

Schreibsprache:

bairisch.

II. Bildausstattung:

Insgesamt 354 Seiten mit aquarellierten Federzeichnungen, teils mehrere Einzelzeichnungen oder bis zu 20 sachlich zusammengehörige Einzelteile auf einer Seite dargestellt 10r–27v, 28v–49r, 50r–73r, 74v, 78v–79v, 80v, 81v–85–, 86r–89v, 91v–92v, 93v, 94v–96r, 97v, 99v, 100v, 101v–102v, 103v, 104v, 105v, 107v, 108v, 109r, 110r–111v, 112v, 113v, 116v, 118v, 119v, 120r, 121v, 123v, 126v, 128v, 130v–136v, 137v, 140v, 141v, 142v, 143v, 146v, 148v, 149v, 150v, 153v, 154r, 155v–156v, 157v–159v, 160v, 162rv, 163v, 164v, 165v–166v, 167v, 168v, 170v, 171v, 172v, 173v, 174r, 171(2)v, 178v, 179v, 180v–181v, 182v, 184r, 186v, 187v, 188v, 189r, 190r, 191v, 192v, 193v, 194v, 195v, 196v, 198v, 199v, 200v, 201v–202v, 203v, 204v–205v, 209r–224v, 225v, 226v, 227v, 229r, 230rv, 231v, 232v, 233v, 234v, 235v, 236v, 238v, 239v, 240v, 241v–243v, 244v–247v, 248v–256v, 257v–258v, 259v, 260v, 261r, 262r–264r, 266v, 267v, 268v–274r, 275rv, 277v, 279v, 282v, 283v, 285v, 288v, 290v, 291v, 292r, 294v–296v; sämtliche Illustrationen dürften zurückzuführen sein auf die Werkstatt von Jörg Kölderer, signiert sind 40r (J.K. 1502) und 45r, 49r, 54r, 65v (J.K.); zur weiteren Beteiligung siehe Wien, Cod. 10824, wobei der dort in den Rankenornamenten beteiligte Meister hier nicht feststellbar ist; die Zeichnungen gestatten weder eine in allen Fällen präzise Abgrenzung von Meister- und Gesellenarbeiten, noch Abgrenzung der Zahl der beteiligten Hände; Meisterzeichnungen treten jedoch überwiegend im vorderen Teil der Handschrift bis ca. Blatt 100 auf, wo teilweise individuelle und namentlich bekannte Geschütze dargestellt werden; die weiteren Zeichnungen von mehreren sich regelmäßig auch auf demselben Blatt abwechselnden Gesellen, von denen sich einige deutlich anhand der Kolorierung scheiden ließen (strichelnd, flächig, lavierte Übergänge, Randüberlappungen etc.).

Format und Anordnung:

Anfänglich ganzseitig mit ein bis zwei Geschützen auf einer Seite, je nach Bedarf Hoch- oder Querformat, nur teilweise mit Beschriftung (Namen der Geschütze, gelegentlich Verse) im oberen Seitenteil oder in Freiräumen, Zeichnungsgröße schwankend von 60 × 60 mm über ganzseitig bis doppelseitig (nur 71r, Gegenseite fehlt) und einer Ausfalttafel 134rv von 420 × 570 mm; abgesehen von kurzen Beischriften Zeichnungen meist auf eigener Seite, nur 209r–224v auch am Rand neben dem Text und ab Blatt 224 unterhalb des Textes; gelegentlich stehengebliebene Anweisungen zu Beschriftung oder Bildinhalten.

Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Siehe Wien, Cod. 10824; hier liegt ein von Boeheim und Egg als Entwurfscodex bezeichnetes Stück vor; ab 74r dürfte dies im Wesentlichen zutreffen, da hier in ähnlicher Reihenfolge und Ausführung mit Cod. 10824 übereinstimmendes Material vorliegt, das dann auch für die drei großen Zeugbücher (Wien, KK 5074–5076 [siehe Nr. 39.20.5., Nr. 39.20.6., Nr. 39.20.7.]) benutzt wurde (ursprünglich zu Grunde gelegte Systematik noch zu erkennen im Register); die Blätter bis 74 sind jedoch nicht nur kaum mit der geplanten Systematik zusammenzubringen, sondern stellen durch beständigen Themenwechsel und das Vorkommen einzelner Bilder in unterschiedlichen Ausfertigungen eindeutig eine Buchbindersynthese von verschiedenen Entwurfsstadien oder Werkstattrestbeständen dar; insgesamt 34 Blätter mit 63 Zeichnungen, die anhand von Abbildungen und Folioangaben eindeutig dem Cod. icon. 222 zugeordnet werden können, befinden sich in Privatbesitz: H. P. Kraus: Catalogue 50. Fifty select Books. Manuscripts and Autographs. New York 1952, Nr. 26, S. 32, Taf. 9–20 und H. P. Kraus: Rare Books. Volume VII, Nr. 2, New York November 1952 (4 S. unpaginiert).

Farben:

Gelb, Ocker, Blau, Rot, Rosé, Violett, Schwarz, Grün, Braun, Pinselgold.

Literatur:

Boeheim (1892/1894) S. 99–107, Abb. 1 (54r). 2 (61r). 3 (71r). 5 (72r). 6 (73r); Egg (1961) S. 51, Abb. 3 (231r). 5 (60r). 45 (81r); Berninger (2000) S. 76 f., Abb. 13 (36r).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Taf. XXXIIa: 48v. Bartholomäus Freysleben, Altes und neues Kriegszeug, Inventare der Zeughäuser Kaiser Maximilians I.: Großes Legestück ›Leo‹ (nachträglich eingebundener Entwurf).

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Taf. XXXIIa.