KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

86.1. Entwürfe und Vorarbeiten

Bearbeitet von Anja Eisenbeiß

KdiH-Band 9

Charakteristisch für die Maximilianea sind das vom Kaiser entwickelte Gesamtprogramm, seine meist aktive Teilhabe am Entstehungsprozess und die gerade bei den für den Druck konzipierten Werken parallele, oft auf mehrere Orte verteilte Arbeit an Bild und Text. Diese Rahmenbedingungen erklären, dass in der Regel mehrere Personen in die Herstellung der Werke involviert waren: neben Maximilian I. sein Sekretär Marx Treitzsaurwein (um 1450–1527), der Diktate des Kaisers niederschrieb und an der Bild-Text-Redaktion vor allem der autobiografischen Romane beteiligt war, weitere Autoren wie Siegmund von Dietrichstein (1484–1533) und Melchior Pfintzing (1481–1535) beim ›Theuerdank‹ (Untergruppe 86.3.), der bevorzugte Buchdrucker Johann Schönsperger d. Ä. (um 1455–1521) mit den für ihn arbeitenden Holzschneidern sowie zahlreiche Maler und Zeichner, die Entwürfe, Skizzen und Reinzeichnungen zu den Illustrationszyklen lieferten. Die Koordination der Bildherstellung oblag in Augsburg Konrad Peutinger (1465–1547), für Nürnberg übernahmen Willibald Pirckheimer (1470–1530) und Johannes Stabius (um 1468–1522) diese Aufgabe. Der skizzierte Herstellungsprozess bedingte ein hohes Maß an Koordination, das eigene Textsorten hervorbrachte. Werklisten, Bildtitel und Textentwürfe sind in den seit 1502 bis 1515 geführten, unillustrierten Gedenkbüchern (im Einzelnen nachgewiesen bei Müller [1987] Sp. 229) überliefert. Dass eine Reinschrift von Textentwürfen und Bildprogrammen zu den Maximilianea wie Treitzsaurweins hier vorgestellte Handschrift von 1512 (Nr. 86.1.1.) mit ganzseitigen Autorbildern versehen und damit in den Stand eines eigenständigen Werkes erhoben wurde zeigt, wie bedeutsam nicht allein das vollendete gedechtnus-Werk, sondern auch die auf dessen Herstellung verwendete Sorge für Maximilian waren.

Weitere Arbeitscodices, die der Bild-Text-Redaktion dienten und sich einzelnen Werken eindeutig zuordnen lassen, finden sich bei den jeweiligen Untergruppen der Maximilianea. Reine Texthandschriften und zu Lebzeiten Maximilians noch nicht gebundene Zeichnungskonvolute zu ›Weißkunig‹ (Untergruppe 86.4.) und ›Freydal‹ (Untergruppe 86.2.), wie etwa der von Rudolf (1980) publizierte Band in der Vaticana (Cod. Vat. lat. 8570, Digitalisat: https://digi.vatlib.it/view/MSS_Vat.lat.8570), erhalten keine eigenen Katalognummern, werden aber in den Einleitungen der jeweiligen Untergruppen diskutiert.