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73.15. ›Interrogatio Sancti Anselmi de Passione Domini‹, deutsch

Bearbeitet von Kristina Domanski

KdiH-Band 8

Der Anselm von Canterbury zugeschriebene Dialog mit Maria, in dem der Heilige die Muttergottes nach den einzelnen Stationen der Passion, vom Abendmahl bis zur Grablegung, befragt, hat sowohl in gereimter Form wie auch als Prosafassung im deutschen Sprachraum Verbreitung gefunden. Die literaturwissenschaftliche Forschung führt zuweilen die Reimfassungen unter dem Titel ›St. Anselmi Fragen an Maria‹ (http://www.handschriftencensus.de/werke/819), während die Prosafassungen unter dem vermuteten Autorennamen und der Bezeichnung ›Interrogatio Sancti Anselmi de Passione Domini‹ (http://www.handschriftencensus.de/werke/664) versammelt werden. Für die verschiedenen Prosabearbeitungen, die auch zwei Druckausgaben des 15. Jahrhunderts umfassen, konnte die Zahl der handschriftlichen Textzeugen in jüngerer Zeit um einiges vermehrt werden (Schultz-Balluff [2017] S. 320–322). Unter den Manuskripten hat dabei allein das für Herzog Sigmund von Bayern-München angefertigte Exemplar eine bildliche Ausstattung erhalten (Nr. 73.15.1.), deren 21 Deckfarbenminiaturen in einer Nürnberger Werkstatt ausgeführt wurden. In der übrigen handschriftlichen Überlieferung, die meist innerhalb theologischer Sammelhandschriften erfolgt, hat allenfalls der Textbeginn eine Auszeichnung durch eine Initiale erfahren (z. B. Heiligenkreuz, Stiftsbibliothek, Cod. 541, 36r [b1]).

Von den beiden Druckausgaben der Prosafassung, die jeweils nur in fragmentarischen Exemplaren überliefert sind, ist nur für die Ausgabe Johann Schaurs von 1495 die Beigabe einer Holzschnittillustration (Nr. 73.15.b.) nachzuweisen, da dem Überrest der zweiten Ausgabe das erste Blatt und damit eine etwaige Titelillustration fehlt (GW 2042; Basel, Universitätsbibliothek, Wack 562.2).

Die Reimfassung mit 1254 Versen, die neun Handschriften sowohl in mittelniederdeutscher wie auch mainfränkischer Bearbeitung überliefern, erhielt nur in einer niederdeutschen Druckausgabe eine umfangreichere Bildausstattung: Der um 1495 bei Steffen Arndes in Lübeck erschienenen Inkunabel (Nr. 73.15.c.) sind 22 Holzschnitte beigegeben.

Die übrigen niederdeutschen Druckausgaben, die zwischen 1492 und 1514 die Kölner Drucker Johann Koelhoff der Ältere und der Jüngere sowie Heinrich von Neuß herausbrachten, haben außer einem Titelholzschnitt nur vereinzelt weitere Illustrationen erhalten.

Das Themenspektrum reicht dabei von der Kreuzigung wie bei Johann Koelhoff dem Älteren 1492 (Nr. 73.15.a.) und dem Jüngeren 1499 (Nr. 73.15.d.) über den heiligen Anselm wie in der ersten Ausgabe Heinrichs von Neuß von 1509 (Nr. 73.15.e.) bis zur Darstellung Mariens mit dem Jesusknaben wie in einer weiteren Ausgabe von 1514 (Nr. 73.15.f.), der als einzige weitere Illustration ein Bild des Heiligen eingefügt ist.

Editionen:

Für die Reimfassung: Lübben (1876) S. 101–146 (nach Oldenburg, Landesbibliothek, Cim I 74); Cepková (1982). Nach der Druckausgabe Köln, Heinrich von Neuß, 1514: Schade (1854b) S. 237–290.

Link zum jüngsten Forschungsprojekt: https://www.linguistics.rub.de/anselm/project/goals.html