59.4.15. München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 40410; Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. fragm. 88
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 7
Um 1420/30 (
Elsässisch (Umkreis der Werkstatt von 1418?).
Aus dem Bayerischen Nationalmuseum. Zuvor wohl als Makulatur o. ä. verwendet (Knick- und Heftspuren).
Inv.-Nr. 40410 |
Kap. Hie starb moyses … und Wie die heidenschen kúnige … ( |
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Pergament, ein Blattfragment, stark beschnitten, 183 × 250 mm (ursprünglich etwa 380 × 250 mm), zweispaltig, Bastarda, rote Überschriften, Kapitelzahlen als Seitentitel, Strichel, Caput-Zeichen, rote und blaue Lombarden.
elsässisch.
Erhalten ist nur eine kolorierte Federzeichnung (am unteren Rand unvollständig) auf der Recto-Seite des Blattes.
Der Federzeichnung zufolge handelte es sich bei den Illustrationen dieser Handschrift um ca. halbseitige, ungerahmte Federzeichnungen, die mit vorangehender, ebenfalls die gesamte Breite des Schriftspiegels nutzender Bildüberschrift, die gleichzeitig als Kapitelüberschrift fungiert, dem Text eines Kapitels voranging. Ähnlichkeit mit der Gruppe I der Werkstatt von 1418: Einer Vorzeichnung mit dünnem Federstrich folgte in einem späteren Arbeitsgang die Betonung von Kontur und die Herausarbeitung von Mimik und Gestik mit wenigen anschwellenden, weich fließenden Linien; besonders auffallend die Nachbearbeitung in der Gesichtszeichnung, bei der durch horizontale Striche für Augen, Nase und Mund Akzente gesetzt werden. Modelliert wird mit Stricheln und Schraffen sowie Weißaussparungen in der flächigen Lavierung. Bildthema: Grablegung Moses. Gott selbst führt den Spaten, drei Engel begleiten die Handlung. Entspricht dem Darstellungstyp in der Dresdener Historienbibel A 50 (Nr. 59.4.6.), mit der das Münchener Fragment auch Lesarten des Textes teilt. Schmale Palette aus Braun, Grün, Blau, blassem Gelb; Inkarnat nur ganz leicht in Orangerosa.
Taf. IVa: Inv. Nr. 40410. Moses Grablegung.