Das Losbuch mit 21 Fragen ist einzig in der Handschrift Ms. germ. fol. 244 erhalten (Nr. 80.6.1.) und damit frühestens um 1445 belegt. Den 21 Losrichtern sind jeweils 21 Lossprüche zugeordnet, der genaue Losmechanismus des Buches ist jedoch unklar. Zudem sind innerhalb des Losbuchtextes einige Übertragungsfehler festzustellen, die die Verweisstruktur stören (ausführlich hierzu Heiles [2018] S. 77–82). Die Handschrift überliefert keinen Prolog, der Hinweis auf die genaue Funktionsweise des Wahrsagetextes geben könnte. Den Losrichtern und ihren Weissagungen sind jedoch eine systematische Scheibe mit 21 Themen, die den sieben Planeten zugeordnet sind, sowie eine Tabelle mit den Stundenregenten einer Woche vorangestellt, bei denen es sich womöglich um Teile des ehemaligen Losmechanismus handelt. Diese dienten vermutlich der Ermittlung des richtigen Zeitpunkts für die Losbefragung zu einem bestimmten Thema. Unklar bleibt jedoch, wie Losrichter und Losspruch damit ermittelt werden sollten. Laut Speckenbach ist für das Losbuch mit 21 Fragen zudem kein scherzhafter oder geselliger Gebrauch erkennbar (Palmer/Speckenbach [1990] S. 179).
