KdiH

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38.9.13. Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 83.4 Aug. 8º

Bearbeitet von Rainer Leng

KdiH-Band 4/2

Datierung:

1591 (Ir).

Lokalisierung:

Süddeutschland (Nürnberg?).

Besitzgeschichte:

Herkunft unbekannt.

Inhalt:
Ir–116r Anonymus, Fechtbuch

Ir Titel über die ganze Handschrift

›Das Ander Theil Des newen Kunstreichen Fechtbuches darin alle Fürnembste nutzbarliche vnd geheimbte Stücke, so Im Schwerdt, Halben Stangen, Helbart, Tolch, Dosacken, Tolch nehmen Vnd im Ringen vnd Werffen nützlich konnen gebraucht werdenn zubefinden seindt. Anno 1591.‹

1r–19v Fechten mit dem langen Schwert, mit Abbildungen

›Im Schwerdt konnen nachfolgende Stücke nützlich gebrauchet werden vnd seind derselbigen sechs vndt Dreissigk‹ 2r ›N° 1. So balt der ander anfahet‹

21r–37r Fechten mit der halben Stange, mit Abbildungen

›In der halben Stangen konnen nachvolgende Stücke nützlich gebraucht werdenn, deren seindt 31‹ 22r ›N° 1. Wan der ander baussen‹

37r–56v Fechten mit der Hellebarde, mit Abbildungen

›Im Helbarten konnen nachvolgende Stücke nützlich gebraucht werden, deren seindt 38.‹ 38r ›N: 1. Wan der ander langk ligt‹

58r–66v Fechten mit dem Dolch, mit Abbildungen

›Im Tolch allein konnen im Fechten nachvolgende Stücke nützlich gebraucht werden, deren seindt 16‹ 59r ›N° 1. Wan der ander vnden mit dem Tolch stosset‹

68r–73v Verschiedene Stellungen beim Dussackfechten, mit Abbildungen

›Underschiedene entzeln Posturn (!) im Dusacken der seind Zehen‹ 69r ›N° 1. Niederig kurtz Positur‹

75r–85r Fechten mit dem Dussack, mit Abbildungen

›Im Dosacken konnen nachvolgende Stücke nützlich gebraucht werden, deren seindt‹ 76r ›N°1. Man kann sich kurtz legen wan der ander dan aufhebet‹

86r–101v Verteidigung eines Unbewaffneten gegen einen Angriff mit dem Dolch, mit Abbildungen

›Wan sich der ander vnderstehet einem mit einem Tolche zuerstechen, es geschehe solches von vnden auff, nach der Rechten lincken seiten warts, Als dan konnen nachvolgende Stücke dagegen nützlich gebraucht werden, deren seindt 30‹ 87r ›N° 1. Wan der ander von vnden auff stosset‹

102r–105r Verteidigung gegen einen Angriff mit dem Dolch, ohne Abbildungen

›Wan einer beim Tisch sitzet vnd der ander sich vnderstehet mit dem Tolch entweder nach der Rechten oder Lincken seiten zu stossen, so konnen nachvolgende Stücke daregenn nützlich gebraucht werden. Deren seindt 15.‹ 103r ›N° 1. Wan derselbige so da stosset einem zur rechten handt sitzet‹

106r–116r Ringen und Werfen, mit Abbildungen

›Im Ringen vnd Werffen Konnen nachvolgende Stück nützlich gebraucht werden, deren seindt achtzehen‹ 107r ›N° 1. So balt sich der ander vnderstehet‹

I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, I + 116 + I Blätter (alte Foliierung 1–85, Blatt 37 zweimal vergeben, springt von 56 auf 58, ab 86 neuere Foliierung) und 16 Blätter Papier (je ein weiteres Vor- und Nachsatzblatt; nach 20, 56, 67, 74, 85, 101, 105 je zwei leere und nicht foliierte Blätter aus Papier eingebunden), 120 × 180 mm, Textura (Titel) und Kursive (Texte) von einer Hand, einspaltig, 1–5zeilige Bildunterschriften, 103r–105v 12–16 Zeilen, mehrzeilige Initialen mit starken Verschlingungen, Schrift in den Titelseiten goldschattiert, sonst Bildnummern und Initialen mit Goldtinte.

Schreibsprache:

fränkisch-bairisch.

II. Bildausstattung:

199 Deckfarbenmalereien mit nur bei unvollständig kolorierten Bildern erkennbaren feinsten Federvorzeichnungen, von einem Zeichner (89v und 108v mit unfertiger Kolorierung), dazu 67rv leere Rahmen mit abgeteiltem Raum für Zeichnungen.

Format und Anordnung:

Sämtliche Seiten in einem 111 × 170 mm großen Rahmen, davon das untere Drittel für den Text in einem eigenen Rahmen, die beiden oberen Drittel für die 63 × 170 mm hohen Zeichnungen mit Tintenlinie abgeteilt, sämtliche Zeichnungen in den einzelnen Abschnitten mit 1 beginnend durchnumeriert, direkter Textbezug.

Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Jeweils 60–65 mm hohe Kämpferpaare (69r–73v einzelne Kämpfer) in unterschiedlichen Stellungen und mit verschiedenen Waffen, gekleidet jeweils mit Strümpfen, kurzen gepluderten Hosen und Hemden, Westen und Halskrausen, wenig Schraffuren (oft von Gold), aber detaillierte und mit sorgfäliger Kolorierung besonders im Faltenwurf versehene Kleidung, Personen dynamisch agierend vor Horizontlinie mit leicht laviertem Schattenwurf, sämtliche Figuren auffallend schwergewichtig mit nahezu grotesk starken Waden und Unterarmen, tödlicher Ausgang der Kämpfe bzw. schwere Verletzungen regelmäßig vor allem in den ersten Bildfolgen erkennbar; unmittelbare Bildvorlagen sind nicht feststellbar.

Farben:

Blau, Rot, Orange, Gelb, Rosé, Violett, Grün in verschiedenen Mischungen, Braun, Ocker, Malgold.

Literatur:

Heinemann (1903) S. 159 f. – Wierschin (1965) S. 38 f. (Nr. 44); Hils (1985a) S. 131–133 (Nr. 54).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Taf. XVI: 14r. Anonymus, Fechtbuch: Fechten mit dem langen Schwert.

Abb. 66: 87r. Anonymus, Fechtbuch: Verteidigung eines Unbewaffneten gegen einen Angriff mit dem Dolch.

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Taf. XVI.
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Abb. 66.