59.10. Historienbibel VI
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 7
Die mit vier bekannt gewordenen Handschriften wirkungsmächtigste der mitteldeutschen Historienbibelversionen verbindet die Vulgata mit Ergänzungen nach der ›Historia Scholastica‹ des Petrus Comestor. Der Redaktor beginnt ohne Prolog oder Vorrede mit dem Schöpfungsbericht (Got geschuff zcu deme ersten hymel vnd erden …) und folgt den alttestamentlichen Büchern (Genesis bis Rut, die vier Bücher der Königreiche); anschließend, nun fast ausschließlich nach Petrus Comestor, wird ein ausführlicher Bericht über Daniel ergänzt.
Bebildert ist keine der vier Handschriften, jedoch hat die vielleicht jüngste unter ihnen, die Breslauer Handschrift (Nr. 59.10.2.), die den Daniel durch Vulgatafassungen der Bücher Tobias, Judit und Ester ersetzt, Bildräume. Sie verweisen auf ein zur Ausführung vorgesehenes, vielleicht in der Vorlage ausgeführtes Bildprogramm. Wie es konzipiert war, ist, da die Handschrift bis auf weiteres unbenutzbar bleibt, nicht ermittelt. Keine Spuren dieses Bildprogramms verraten die übrigen Handschriften. Nur in der ältesten, 1428 im Erfurter Patriziat entstandenen Handschrift (Nr. 59.10.1.) beinhaltet der Buchschmuck figürliche Elemente, die allerdings mit keinem erkennbaren Textbezug ausgestattet sind.
In Vorbereitung (
Bildthemenliste zu Historienbibel VI kann über die Redaktion angefragt werden.