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59.7. Historienbibel IIIa

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 7

IIIa ist eine kürzende Übersetzung der ›Historia scholastica‹ des Petrus Comestor, sie bietet in ihrer ursprünglichen, wohl um 1400 entstandenen Fassung einen zusammenhängenden, kaum (vor allem aus der Vulgata) interpolierten Auszug aus dieser. Der oder die Verfasser der Historienbibel IIIa benutzten die ›Historia scholastica‹ in lateinischer Sprache, sie strafften ihre Vorlage mit der offenkundigen Absicht, durchgängig auf Profangeschichtliches zu verzichten und eine Konzentration auf die Bibel zu gewährleisten.

Nach einer kurzen, wörtlich auf dem Prolog der ›Historia scholastica‹ basierenden Vorrede (Ain ygleich furst hat in seinem palast drey stett …) beginnt die Alte Ee mit dem Bericht über die Schöpfungsgeschichte (Die heiligen schrifft hebt der heilig weissag vnd prophet moyses an zcu schreiben vnd spricht In principio creauit deus celum et terram etc. In dem aneuankch hat got geschepht hymel vnd erden …). Es hat sich gezeigt, dass im Laufe der Überlieferung diese »Urfassung« (zunächst bis zum Buch Rut, später bis Mkk II reichend) in mehreren Schritten bearbeitet, d. h. im wesentlichen um den ›Hiob‹ des Österreichischen Bibelübersetzers und den ›Prophetenauszug‹ erweitert wurde, bis sie von einem besonders eigenständigen Redaktor grunderneuert wurde; seine Bearbeitung bildet den Ausgangspunkt der Historienbibel IIIb. Einen neutestamentlichen Teil besitzt die Historienbibel IIIa nicht.

Die Überlieferung dieser Bibelfassung konzentriert sich – mit einer einzigen Ausnahme (München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 232, bairisch) – im österreichischen Raum und endet um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Von zehn bekannten Handschriften (Zusammenstellung bei Kornrumpf [1991]) sind nur zwei durchillustriert, beide sind nach Wien zu lokalisieren. Dabei könnte der Codex discissus (Nr. 59.7.1.) schon wegen seiner äußerst üppigen Bebilderung vorausweisen auf die Historienbibel IIIb, während der qualitätvolle, aber im Umfang des Bildprogramms eher zurückhaltende Wiener Kodex (Nr. 59.7.3.) einen ganz eigenen Ausstattungsmodus wählt. Zu diesen beiden Bilderhandschriften tritt die vielleicht für ein niederösterreichisches Adelshaus angefertigte Handschrift von 1445 (Nr. 59.7.2.). Ihre Initialmalereien bleiben weitestgehend dekorativ. Zwischen den drei Handschriften gibt es bislang keine erkennbaren Bezüge.

Editionen:

Hans Vollmer: Eine deutsche Schulbibel des 15. Jahrhunderts. Historia Scholastica des Petrus Comestor in deutschem Auszug mit lateinischem Paralleltext. Berlin 1925–1927 (Materialien zur Bibelgeschichte und religiösen Volkskunde des Mittelalters II,1–2); ders.: Ein deutscher glossierter Auszug des 15. Jahrhunderts aus den alttestamentlichen Propheten. Berlin 1927 (Materialien zur Bibelgeschichte und religiösen Volkskunde des Mittelalters III).

Bildthemenliste zu Historienbibel IIIa kann über die Redaktion angefragt werden.