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59.9. Historienbibel IV

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 7

In den Handschriften wird diese Bearbeitung als kurczer auszug usz der bybel bezeichnet bzw. als bibel der alten Ee, die in kurczen worten gemacht sei. Die Vorlage muss lateinisch gewesen sein, darüber hinaus ist über die Textfassung wenig bekannt. Sie bietet in Kurzfassung eine eher eigenwillige Auswahl und Folge der Bücher des Alten Testaments: den Büchern Genesis bis Rut folgt Daniel, anschließend eine Prophetenabbreviatur, die ersten drei Bücher der Königreiche sind ergänzt um die Weisheitsbücher (Sprüche, Prediger und Hoheslied), den Schluss bilden Ijob, Tobias und Ester.

Aus der schmalen Überlieferung – vier Textzeugen sind bekannt – ist lediglich die Entstehung um die Mitte des 15. Jahrhunderts im Schwäbischen, vielleicht Nordschwäbischen, abzuleiten.

Besonders auffallend an der Bibelbearbeitung ist der Prolog, der nach dem Initium An dem anfang disz buͦchs ist zu mercken was die bybelin der alten Ee sy […] versatzstückhaft drei Episoden aus den Büchern Genesis und Numeri bietet (Gn 39: Josef und Potifars Weib; Nm 22–24: Bileam und der Engel; Nm 25: Pinhas tötet Simri). Was Vollmer als nicht hierher gehörend (Vollmer [1912] S. 176 zu Heidelberg Cod. Pal. germ. 60) bzw. als Inhaltsverzeichnis (ebd. S. 181 zu München, Universitätsbibliothek, 2º Cod. ms. 688) missverstand, muss jedoch integraler Bestandteil des Textes gewesen sein. Bereits in diesem Vorspann ist von figuren die Rede: […] was die bybelin der alten Ee sy vnd sprechent es uß kurczen worten vnd hept sich allso an In principio creauit deus celum et terram vnd da statt gemalet die figur (nach Heidelberg, Cod. Pal. germ. 60, 1ra; München, 2o Cod. ms. 688, 142ra, hat hier einen recht entstellten Text, setzt aber nach figur fort: der gelben [?] geschöpft von adam vnd eua vnd ouch sunst vil anders dings geschriben vnd gemaullet des ersten von dem Joseph …). Dies dürfte auf eine bebilderte Vorlage schließen lassen. Dennoch ist die Bildausstattung in den erhaltenen Handschriften sehr unterschiedlich; nur die Heidelberger Handschrift (Nr. 59.9.1.) versieht den Vorspann mit Bildern und illustriert auch den anschließenden Text durchgehend, wenn auch diskontinuierlich; München, Cgm 523 (Nr. 59.9.2.) setzt das Bildmedium sehr selektiv ein, und München, Universitätsbibliothek, 2º Cod. ms. 688 (59.9.3.), die als einzige der drei Handschriften von einem professionellen Zeichner ausgestattet wurde, bebildert lediglich den Salomo-Bericht. Ob die wenigen Fragmente in Heidelberg, Universitätsbibliothek, Sal. XII 16 aus einer Texthandschrift stammen oder doch aus einer ähnlich selektiv bebilderten Handschrift, muss deshalb offen bleiben.

Bildthemenliste zu Historienbibel IV kann über die Redaktion angefragt werden.