37.1.7. Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Cod. Y 22
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 4/1
Mitte 15. Jahrhundert (Wasserzeichen Ochsenkopf mit einkonturiger Stange, darüber Kreuz mit schrägem Balken, ähnlich
Schwaben.
Im 17. Jahrhundert in der Bibliothek des Augustinerchorherrenstifts Kreuzlingen bei Konstanz.
1. | 3r–107v |
Ulrich Boner, ›Der Edelstein‹
Hs. Fr (Bestandsklasse III) |
2. | 107v–108r |
Gebet Ach herr ich ston vor dir als ain schuldiger mensch …
vgl. |
118v | Nachtrag: Mariengebet Die frow von hymell ryff ich an |
Papier, 120 Blätter (Blatt 3 fehlt zur Hälfte; 199r–120v unbeschrieben), 227 × 153 mm, einspaltig, 25–26 Zeilen (mit Silberstift vorliniert, die Zeilenenden punktiert, wobei die regelmäßige Punktierung beim Linieren nicht immer beachtet wurde und so ein unregelmäßiges Schriftbild entstand), ein Schreiber, spitze, meist schleifenlose Bastarda, nicht rubriziert, ohne Überschriften, texteinleitende und -gliedernde Lombarden über zwei Zeilen vorgesehen, aber nicht ausgeführt, ebensowenig die Eingangsinitiale 3r über acht Zeilen. Der Nachtrag 118v von anderer Hand.
schwäbisch.
ca. 90 Illustrationen vorgesehen, nicht ausgeführt (Blattangaben siehe Einleitung zur Untergruppe 37.1.).
Freiräume vor Fabelbeginn sehen Streifenbilder über eine Höhe von durchschnittlich ca. fünf bis zehn, oft aber auch weniger Zeilen vor. Da die Punktierung jedoch durchgehend ist, da ferner die Leerräume am Seitenende gelegentlich nur ca. zwei Zeilen umfassen, ist es durchaus nicht zweifelsfrei, ob diese Freiräume wirklich für Bildbeigaben oder nur für Überschriften vorgesehen waren. Für die Nutzung als Bildräume spricht ihre in den meisten Fällen jedoch eindeutige Größe ( 88r ist vor Fabel Nr. 79 [Prahlender Affe] nach vier Textzeilen nahezu eine ganze Seite freigehalten), ferner die Tatsache, daß eindeutige Freiräume – sehr gelegentlich zwar nur – auch zwischen dem Text für eine zweite (Nr. 37 [Fuchs und Storch]: 39r und 39v; Nr. 49 [Habicht und Krähe]: 54r und 55v) oder weitere Fabelillustrationen angelegt sind (Nr. 52 [Mann, Sohn und Esel]: 57v, 58r, 58v, 59r).