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67.5. Dirc van Delft,
›Tafel van den kersten ghelove‹ (moselfränkische Bearbeitung)

Bearbeitet von Christine Stöllinger-Löser

KdiH-Band 7

Der Autor der niederländischen ›Tafel van den kersten ghelove‹ wurde um 1365 geboren; späteste Lebensspur ist das Dedikationsexemplar dieses Werkes aus dem Jahr 1404 (Baltimore, The Walters Art Museum, Ms. W.171), gerichtet an den Auftraggeber Herzog Albrecht von Bayern, Graf von Holland und Seeland (1336–1404).

Zu Person und Werk Dircs vgl. Frits Pieter van Oostrom: Het woord van eer. Literatuur aan het Hollandse hof omstreeks 1400. Amsterdam 1987, S. 180–224 (englische Übersetzung von Arnold J. Pomerans: Court and Culture. Dutch Literature, 1350–1450. Berkeley u. a. 1992, S. 172–218).

Dirc trat als Novize in das Dominikanerkloster Utrecht ein und studierte wahrscheinlich in Paris, danach in Erfurt (1396) und Köln (1397). Er war Hofkaplan in Den Haag bei dem genannten Herzog Albrecht. 1399 wurde er Vikar aller Klöster der dominikanischen Ordensprovinz Flandern und als solcher mit der Klosterreform beauftragt. 1403 wurde ein M. Theodericus de Delf ord. Pred. in die theologische Fakultät in Köln aufgenommen, bei dem es sich um den Autor handeln dürfte.

Die ›Tafel van den kersten ghelove‹, eine enzyklopädische Lehrschrift zur christlichen Heilslehre und Weltsicht für gebildete Laien und speziell für seinen fürstlichen Auftraggeber verfasst, ist in insgesamt 27 Handschriften und Fragmenten sowie einem Inkunabeldruck überliefert (vgl. Daniëls [1939] S. 62–121). Sie basiert neben der Bibel vor allem auf lateinischen dominikanischen Quellen wie Hugo Ripelin von Straßburg (siehe Stoffgruppe 27.), Thomas’ von Aquin ›Summa theologica‹, Ludolfs von Sachsen ›Vita Jesu Christi‹, den ›Sentenzen‹ des Petrus Lombardus, der ›Legenda aurea‹ des Jacobus a Voragine u. a. (vgl. Daniëls [1939] S. 29–45 und Quellenregister S. 222–245). Inhaltlich umspannt das Werk katechetische Belehrung in den christlichen Grundwahrheiten, Gottes- bzw. Trinitätslehre, Heilsgeschichte von der Schöpfung und Erlösung bis zum Weltende, in den kirchlichen Gebetsformen, Sakramenten, Geboten, Tugend- und Sündenlehren. Sein Anspruch geht aber über einfache Katechese hinaus, es enthält Anleitungen zur Meditation der Passion Christi, erbauliche und erzählende Texte wie z. B. Exempelgeschichten aus dem Leben der Altväter, aber auch weltliche Lebens- und Weisheitslehren für einen Fürsten, es informiert über Kaiserkrönung und Ständeordnung und schließt mit der legendarischen Disputation zwischen Papst Sylvester und den Juden über den Glauben. Das Werk, das aus zwei in den Handschriften jeweils getrennt überlieferten Teilen besteht (winterstuc, 57 Kapitel; somerstuc, 53 Kapitel und ein ungezähltes Zusatzkapitel in der Ausgabe Daniëls [1939]), ist bereits in den frühen niederländischen Pergamenthandschriften mit reicher Illuminierung versehen worden (Winterteil: Baltimore, The Walters Art Museum, Ms. W.171 [35 figurierte Initialen]; London, The British Library, Add. 22288 [69 figurierte Initialen]. Sommerteil: New York, The Morgan Library, MS M.691 [24 figurierte Initialen]; vgl. Daniëls [1939] S. 72–76, 79–81, 82–90, Abb. 5, 6, 8; Rickert [1949]; Die goldene Zeit der holländischen Buchmalerei [1990] Nr. 4 f., Taf. I 4, I 5, Abb. 6 und 7).

Im deutschen Sprachraum existiert eine moselfränkische Bearbeitung, die wohl in der Trierer Gegend entstanden ist; erhalten ist jedoch lediglich der Sommerteil. Die deutsche Version behielt den ursprünglichen Titel bei (dye tafel vain dem kristen gelaufe und leven, Darmstadt, Hs 2667 [Nr. 67.5.2.], 1r), veränderte jedoch den Textbestand erheblich, teilweise auch die Abfolge und die Zählung der Kapitel: Die neun Anfangskapitel (mit dem Hauptthema der Passion Christi) sind ganz weggelassen, andererseits wurde das Werk um 20 einzeln dazwischen geschobene Kapitel erweitert, sodass es nun neben einem Prolog, der aus dem Prolog des niederländischen Winterteils umgearbeitet wurde, 64 Kapitel umfasst. Die Zusätze verstärken zum einen die katechetische Didaxe (z. B. durch Belehrungen über die Heiligenverehrung, über Gnade, Ablass und Sündenvergebung usw.), teils sind sie meditativ-mystischen Inhalts, wie die Auszüge aus Heinrich Seuses ›Horologium‹ und aus Gerards van Vliederhoven ›Cordiale de quatuor novissimis‹, auch ein Dialog zwischen Seele und Leib (eine freie Bearbeitung der ›Visio Philiberti‹; vgl. Nigel F. Palmer: ›Visio Philiberti‹. In: 2VL 10 [1999], Sp. 412–418, hier Sp. 417; siehe auch Stoffgruppe 62a. Jenseitsvisionen) und die mystisch-allegorische Versdichtung ›Die geistliche Minnejagd‹ (712 Verse; mit einem Prosaanhang in brautmystischer Terminologie). Zum anderen wird aber durch eingeschobene weltlich-didaktische Texte die rechtliche und moralische Unterweisung eines Regenten im Sinne eines Fürstenspiegels verstärkt: Hinzu getreten sind u. a. einige Kapitel aus dem ›Sachsenspiegel‹ Eikes von Repgow (vgl. Stoffgruppe 106. Rechtsspiegel); ferner Weisheitslehren wie Ps.-Seneca, ›De remediis fortuitorum‹, der anonyme Dialog zwischen Kaiser Hadrian und dem Philosophen Secundus (›Secundus‹) und der Brief des Ps.-Aristoteles an Alexander den Großen (›Secretum secretorum‹); vgl. neuerdings Warnar (2012). Auffallend ist, dass mehrere der Zusatztexte in Dialogform gefasst sind.

Diese deutsche Sommerteil-Kompilation ist in zwei Handschriften erhalten, die textlich nahe miteinander verwandt sind. Die 64 Kapitel sind in Darmstadt, Landesbibliothek, Hs 2667 (Nr. 67.5.2.) auf fünf Traktate verteilt, in Berleburg, Schlossbibliothek, Ms. RT 2/2 (Nr. 67.5.1.) dagegen auf vier (die Kapitel von Traktat IV und V sind hier zusammengefasst). Traktat I behandelt, beginnend mit Jesu Auferstehung, die Glaubensthemen entsprechend den liturgischen Zeiten von Ostern bis Advent; Traktat II die Kirche mit ihren Geboten, den Werken der Barmherzigkeit und den Sakramenten; Traktat III den inneren Menschen, Gewissen, Sterbelehre, die ›Geistliche Minnejagd‹; Traktat IV umfasst weltliche Lehren für Fürsten und gemeine Leute (Ständeordnung; Land- und Lehenrecht; Schachallegorie; über Kaiser Konstantin und die Kirche sowie der Disput zwischen Papst Sylvester und den Juden); Traktat V thematisiert nach einem Zusatzkapitel mit dem Brief des Rabbi Samuel die letzten Dinge (Antichrist/Weltende, Jüngstes Gericht, Hölle, Fegefeuer und Himmel). Vgl. die detaillierten Angaben zur Darmstädter Handschrift bei Staub/Sänger (1991) S. 124–128 (S. 124 Abgleich mit der abweichenden Kapitelzählung in der niederländischen Ausgabe von Daniëls); Konkordanz der Texte in den beiden deutschen Handschriften mit Angabe der Kapitelzählung der niederländischen Ausgabe bei Roth (2001) S. 296f.

Beide Handschriften dürften im Umkreis der lothringischen Herren von Rodemachern (heute Rodemack in Lothringen) entstanden oder in Auftrag gegeben und vielleicht in Trier angefertigt worden sein (Warnar [2012]); die Berleburger Handschrift befand sich nachweislich im Besitz der Margarete von Rodemachern (1425–90), Gemahlin des Gerhard von Rodemachern (gest. 1458). Ihr Schwiegervater, Johann von Rodemachern, war Lehensmann des Herzogs von Luxemburg; diesen Herzogstitel erwarb der Sohn des oben genannten Herzogs Albrecht von Bayern, Holland und Seeland, Johann (1372–1425), durch seine Heirat mit der luxemburgischen Erbin Elisabeth von Görlitz, womit eine Verbindung der Familie Rodemachern zu Dirc van Delft gegeben war. Warnar (2012 und mündlich) nimmt mit guten Gründen an, dass der Autor Dirc auch an der Konzeption der erweiternden Bearbeitung beteiligt war, die ursprünglich niederländisch gewesen sein dürfte, und die dann die Vorlage der deutschen Version bildete.

Die beiden deutschen Textzeugen sind zu Beginn der einzelnen Kapitel mit historisierten Initialen ausgestattet, die sich jeweils auf deren Inhalt beziehen und dem Text oft auch in speziellen Einzelheiten folgen. Diese Form der Illustrierung durch prächtige Initialen mit Figurenszenen im Binnenraum (sämtliche des Buchstabens D) findet sich bereits in den frühen niederländischen Handschriften des Werkes. Ein Vergleich mit dem wesentlich feiner und kostbarer gestalteten MS M.691 der Morgan Library in New York (ca. 1405–10) ergibt weitgehende Parallelen auch des Bildprogramms nach Bestand, Inhalt und Reihenfolge, soweit angesichts der starken Veränderungen des Textes entsprechende Bilder vorhanden sind (die New Yorker Handschrift enthält nur 24 Kapitel des Sommerteils; vgl. Daniëls [1939] S. 85–87; alle Bildseiten sind online zugänglich unter ica.themorgan.org). Allerdings gibt es einige augenfällige Unterschiede, zudem differieren die Handschriften deutlich in Bildgestaltung und inhaltlichen Details: Auffallend ist z. B. bei den auf Goldgrund gearbeiteten New Yorker Bildern zu den einzelnen Sakramenten (Kap. XXXII–XXXVIII der Edition Daniëls [entspricht Kap. 30–36 der deutschen Bearbeitung]) die jeweilige zentrale Darstellung des Kruzifixus, dessen Blut auf die Sakramentsempfänger herabfließt, ein Motiv, das in den beiden deutschen Handschriften fehlt; die Darmstädter Handschrift übernimmt immerhin ein ähnliches Motiv (Christus in der Kelter) im vorausgehenden Kap. XXXI (= 29), außerdem findet sich in beiden deutschen Handschriften im Kapitel ohne Zählung (nach Kap. 6; über Gnade und Sündenvergebung) ein vergleichbares Bildthema. Bei einigen Bildern, die sich inhaltlich in den drei Handschriften unterscheiden, ist eine wechselnde Nähe der New Yorker zu jeweils einer der deutschen Handschriften festzustellen. – Eine Parallele zum Prologbild der Darmstädter Handschrift bietet die niederländische Winterteil-Handschrift Brüssel, Königliche Bibliothek, Ms. 21974 (G; datiert 1442), mit der Darstellung von Auftraggeber und Autor; vgl. Daniëls (1939) S. 76, 112; Rickert (1949) S. 102–104; Warnar (2012) S. 58 Anm. 28.

Die Bildthemen der beiden nahe verwandten deutschen Handschriften sind in der Ausführung oft ähnlich, trotzdem sind die Darstellungen im Detail voneinander unabhängig. In einigen Fällen wird zum selben Thema sogar eine gänzlich andere inhaltliche Darstellung gewählt; vgl. bes. die Bilder zu den Kapiteln 17, 29, 40, 41, 47, 48 und 58. Häufig werden Lehrsituationen evoziert (zwischen Christus und einem Menschen, Lehrer und Schüler, Prediger und Zuhörer, Beichtvater und reuigem Sünder, Philosophen oder Rechtsgelehrten und Kaiser bzw. König); gelegentlich tauchen erklärende Spruchbänder auf.

Die Protagonisten der Bilder sind, dem Inhalt der verschiedenen Teile entsprechend, zum einen biblische Gestalten (vor allem Christus, Maria, die Apostel und weitere Heilige, Engel und Teufel), zum anderen kirchliche Personen in ihren Ämtern und Funktionen (Papst, Bischof, Priester, Mönch, Prediger, Beichtvater) und gläubige Laien, die in Gebetshaltung, bei der Beichte, bei Ausübung oder Missachtung der Gebote usw. gezeigt werden; in den weltlichen Teilen über Fürstenlehre, Ständeordnung, Gesetzgebung ist es anderes Personal (Kaiser, König, Ratgeber, Diener), darunter konkrete historische oder legendarische Personen (Salomon, Alexander der Große, Hadrian, Trajan, Karl der Große, Konstantin der Große, seine Mutter Helena, die Philosophen Aristoteles, Seneca und Secundus sowie jüdische Gelehrte). Eine Besonderheit der Textzusätze in der deutschen Bearbeitung ist die Darstellung allegorischer Figuren (die Seele als kleines Kind [Kap. 38], als Jägerin mit dem Einhorn [Kap. 42]; personifizierte Tugenden [Kap. 48]); aber auch schon im ursprünglichen Text erscheinen die personifizierten Tugenden und Laster in Kap. 49.

Bildthemen der Handschriften Berleburg (B), Darmstadt (D) und New York (N):

Die Angaben der Kapitelnummern entsprechen der Zählung der Tabula, die in beiden deutschen Handschriften vorangestellt ist (Berleburg, *4r–*7v; Darmstadt, 1v–4v). Diese Tabula zählt die Kapitel von 1–64 durch; die Zählungen in den Texten selbst sind in einigen Fällen durch zusätzliche Unterteilung oder irrtümlich voneinander abweichend. Bei den Kapiteln, die aus der ursprünglichen niederländischen Kompilation Dircs van Delft stammen, wird im Folgenden jeweils auch die betreffende römische Kapitelnummer der niederländischen Ausgabe genannt (mit „=“ und vorangestelltem „D.“ [für Daniëls]); die Kapitel ohne diese Angabe sind Zusätze der deutschen Bearbeitung. Eingeklammerte Blattangaben bezeichnen Blattverlust.

Kapitel Text-, Bildthema 67.5.1. Berleburg (B) 67.5.2. Darmstadt (D) New York (N)
Prolog Auftraggeber und Autor (*2) 1r
Kap. 1 = D. X Auferstehung Jesu 1r (vor 5)
Kap. 2 = D. XI Jesus und seine Mutter Maria 11v 11r
Kap. 3 = D. XII Jesus und Maria Magdalena nach der Auferstehung im Garten 16r 14r
Kap. 4 = D. XIII Auferstandener Jesus und Apostel 22r 18r
Kap. 5 = D. XIV Kirchliche Zeremonien, Prozessionen 27v 22r
Kap. 6 Heiligen- bzw. Reliquienverehrung (35) 27r
Kap. ohne Zählung Über Gnade, Ablass, Sündenvergebung 43r 32v
Kap. 7 = D. XV Himmelfahrt Jesu 50v 38r
Kap. 8 = D. XVI Pfingsten 62r 45v
Kap. 9 = D. XVII Ratsversammlung der Apostel zur Erstellung des ›Symbolum‹ 80r 56r
Kap. 10 = D. XVIII Predigtmission der Apostel (92) 64r
Kap. 11 Marienverehrung 104r 71r
Kap. 12 Johannes Evangelista und Johannes Baptista (120) 80r
Kap. 13 Petrus und Paulus 134r 85r
Kap. 14 Erhebung Maria Magdalenas in den Himmel (141) 91r
Kap. 15 Vier Arten von Heiligen im Himmel 148v 95r
Kap. 16 Gebete zur Ablassgewinnung (Gregormesse) 155r 100r
Kap. 17 = D. XIX Kirche und Prälaten 168v 109v
Kap. 18 = D. XX Lehrer (Prediger) und Studenten (174) 113r
Kap. 19 = D. XXI Prediger und Volkspredigt 180v 117v
Kap. 20 = D. XXII 1. Werk der Barmherzigkeit: Hungrige speisen 183r 119r
Kap. 21 = D. XXIII 2. Werk der Barmherzigkeit: Fremde beherbergen 186r 121r
Kap. 22 = D. XXIV 3. Werk der Barmherzigkeit: Nackte kleiden 189r 123r
Kap. 23 = D. XXV 4. Werk der Barmherzigkeit: Kranke pflegen (191) 124v
Kap. 24 = D. XXVI 5. Werk der Barmherzigkeit: Gefangene trösten 193v 126r
Kap. 25 = D. XXVII 6. Werk der Barmherzigkeit: Tote begraben 196r 128r
Kap. 26 = D. XXVIII Kirchweih und sieben Tagzeiten 199r 130r
Kap. 27 = D. XXIX Stiftung und Weihe von Altären (207) 135v
Kap. 28 = D. XXX Gottesdienst und Tagzeiten (212) 139r
Kap. 29 = D. XXXI Sieben Sakramente / sie fließen aus der Kelter von Christi Blut 218v 143r 5r
Kap. 30 = D. XXXII 1. Sakrament: Taufe 223r 146r 12r
Kap. 31 = D. XXXIII 2. Sakrament: Firmung (227) 149r 18r
Kap. 32 = D. XXXIV 3. Sakrament: Priesterweihe (231) 152r 25r
Kap. 33 = D. XXXV 4. Sakrament: Buße/Beichte 235v 154v 30v
Kap. 34 = D. XXXVI 5. Sakrament: Eucharistie (241) 158r 38v
Kap. 35 = D. XXVII 6. Sakrament: Ehe (247) 162r 47v
Kap. 36 = D. XXVIII 7. Sakrament: Krankenölung 251r 165v 55v
Kap. 37 Meditation über den Tod (Sterbelehre aus Seuses ›Horologium sapientiae‹, deutsch) (256) 169v
Kap. 38 Gespräch zwischen Seele und Leib (nach der ›Visio Philiberti‹) (267) 176v
Kap. 39 Vision der vier letzten Dinge (aus Gerards van Vliederhoven ›Cordiale de quatuor novissimis‹, deutsch) (274) 181v
Kap. 40 = D. XXXIX Belehrung über Regeln der Beichte 317v 209v 63r
Kap. 41 = D. XL Vier besondere Zeiten im Kirchenjahr 322r 212v 70v
Kap. 42 Jägerin jagt Einhorn (›Geistliche Minnejagd‹) (328) 217v
Kap. 43 = D. XLIV Eremiten (Exempel aus ›Leben der Altväter‹) 337v 224v 106v
Kap. 44 Belehrung durch gelehrten Mann (aus Ps.-Seneca, ›De remediis fortuitorum‹) 346r 230v
Kap. 45 = D. XLVIII Morgengespräch zwischen Christus und einem Sünder (354) 236r 171r
Kap. 46 Gespräch zwischen inwendigem Menschen und vernünftiger Seele (360) 240v
Kap. 47 = D. XLI Heidnische Exempelgeschichten über die vier Kardinaltugenden 369r 246v 81r
Kap. 48 = D. XLII Bilder heidnischer Tugendlehren (aus ›Fulgentius metaforalis‹) 374v 250v 90r
Kap. 49 = D. XLIII Kampf zwischen Tugenden und Lastern (379) 254r 98v
Kap. 50 = D. XLVII Salomo und die Königin von Saba 384v 257r 148r
Kap. 51 Kaiser Hadrian und Secundus 391r 262r
Kap. 52 Fürstenbelehrung über rechtes Regieren 400v 267v
Kap. 53 Aristoteles belehrt Alexander den Großen (Fürstenlehre aus dem Brief des Ps.-Aristoteles an Alexander) 417r 278v
Kap. 54 Kaiser als Gesetzgeber (›Sachsenspiegel‹, Auszug) 430v 287r
Kap. 55 Papst und Kaiser (›Sachsenspiegel‹-Lehnrecht, Auszug) (451) 299v
Kap. 56 Kaiserwahl, -krönung und Ständeordnung 473v 313v 119r
Kap. 57 = D. XLVI Schachspiel 481v 319r 131v
Kap. 58 = D. ohne Zählung, S. 674–688 Disput zwischen Papst Sylvester und den Juden / über Kaiser Konstantin 491r 326r 160r
Kap. 59 Brief des Rabbi Samuel an Rabbi Isaak (497) 331r
Kap. 60 = D. XLXIX Antichrist und seine Anhänger 507r 337r 180v
Kap. 61 = D. L Jüngstes Gericht 512r 340v 189r
Kap. 62 = D. LI Peinigung der Verdammten in der Hölle 519r 345r 200v
Kap. 63 = D. LII Errettung der Seelen aus dem Fegefeuer 523v 348r 207r
Kap. 64 = D. LIII Himmel mit Krönung Mariens 528v 351r 214v
Editionen:

Niederländischer Text: Ludovicus M. F. Daniëls: Meester Dirc van Delf, O. P., Tafel van den Kersten Ghelove. Bd. 1: Einleitung und Register. Bd. 2: Winterteil. Bd. 3, A–B: Sommerteil. Antwerpen u. a. 1937–39 (Textuitgaven van Ons Geestelijk Eerf IV–VII).

Eine Ausgabe des deutschen Textes fehlt. Teileditionen aus der Darmstädter Handschrift: Hermann Wasserschleben: Mittheilungen über ein in dem Codex 2667 der Großherzogl. Bibliothek zu Darmstadt enthaltenes, für die Rechts- und Kunstgeschichte interessantes Werk. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abtheilung 2 (1881), S. 131–150 (Abdruck der Sachsenspiegel-Auszüge). – Gunhild Roth / Volker Honemann: Die ›Geistliche Minnejagd‹. Eine niederdeutsche geistliche Minneallegorie. In: Magister et amicus. Festschrift für Kurt Gärtner zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Václav Bok und Frank Shaw. Wien 2003, S. 175–239 (S. 195–235 synoptischer Abdruck der Fassungen Jena, Universitäts- und Landesbibliothek, Ms. Sag. o. 4, 181r–193v, und Darmstadt, Landes- und Hochschulbibliothek, Hs 2667).

Literatur zu den Illustrationen:

Margaret Rickert: The Illuminated Manuscripts of Meester Dirc van Delf’s Tafel van den kersten ghelove. The Journal of The Walters Art Gallery 12 (1949), S. 78–108. – Die goldene Zeit der holländischen Buchmalerei [Ausstellungskatalog Utrecht u. a.]. Katalogbeiträge von Henri L. M. Defoer, Anne S. Korteweg und Wilhelmina C. M. Wüstefeld. Stuttgart / Zürich 1990, Kat.-Nr. 4 (zu Baltimore, Ms. W.171) und 5 (zu New York, MS M.691), Taf. I 4, I 5, Abb. 6 und 7. – Gunhild Roth: Die ›Tafel vom christlichen Glauben und Leben‹. Die westdeutsche Bearbeitung von Dircs van Delft ›Tafel van dem Kersten Ghelove‹. ZfdA 130 (2001), S. 291–297. – Gunhild Roth: Dirk van Delft. In: 2VL 11 (2004), Sp. 364–369. – Geert Warnar: The Dominican, the Duke and the Book. The Authority of the Written Word in Dirc van Delft’s Tafel van den kersten gelove (ca. 1400). In: The Authority of the Word. Reflecting on Image and Text in Northern Europe, 1400–1700. Hrsg. von Celeste Brusati, Karl A. E. Enenkel und Walter S. Melion. Leiden / Boston 2012 (Intersections 20), S. 49–74.