KdiH

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67.11. ›Nürnberger Bilderkatechismus‹

Bearbeitet von Christine Stöllinger-Löser

KdiH-Band 7

Katechetisch-moralische Lehren und Ermahnungen in Prosa, zum Teil in Versen, in Form knapper Über- oder Beischriften zu ganzseitigen Bildern, die nur einmal in einer Pergamenthandschrift überliefert sind. Inc. Das ist diesser jungling do daz ewangely von sagt der zu seiner sel sprach Mein sel yß vnd trinck […]. Der Mensch, der der Welt zugewandt das Leben genießen will, wird an Tod und Vergänglichkeit erinnert und aufgefordert, sich Gott und guten Werken zuzuwenden; vor allem werden ihm drastisch die drohenden Höllenstrafen vor Augen geführt. Spruchbänder in den Bildern enthalten meist Text in direkter Rede, zum Beispiel einen kurzen Dialog zwischen Mensch und Engel bzw. Teufel oder eine Klage der Seele über ihre Verdammnis. Gelegentlich werden zwei Szenen mit gegensätzlichen Positionen (frommer Mensch / Sünder) kontrastiv nacheinander gesetzt. Hauptthemen sind Tod, Sünden und vor allem die Sündenstrafen, die Zehn Gebote, Hilfswerke für die Seelen im Fegefeuer, anschließend die Werke der Barmherzigkeit und das Apostolische Glaubensbekenntnis; die beiden letztgenannten Texte (im Folgenden als Nr. 5 und 6 getrennt gezählt, wie bei Schneider [1965]) fügen sich ohne sichtbare Zäsur in die vorangehenden Text-Bild-Ensembles.

Die moralischen Empfehlungen oder Warnungen werden bei aller Kürze der Texte, die keine Berufung auf Autoritäten enthalten, detailgenau vorgeführt. So wird z. B. die Gabe von Almosen empfohlen, wobei je nach dem Zeitpunkt der Spende deren Wert vor Gott unterschiedlich beurteilt wird (bei Gesundheit, in Krankheit oder erst am Totenbett des Spenders [107r, 108r, 109v]; in den Bildern als Gold-, Silber- bzw. Kupfermünze symbolisiert). Bei den als Hilfswerke für die armen Seelen im Fegefeuer empfohlenen Werken fallen die beiden ungewöhnlichen Empfehlungen, bedürftigen Schülern mit Brot zu helfen und Studenten an der hohen Schule finanziell zu unterstützen, auf (133v und 134r).

Die von einer Hand geschriebene und von einem Zeichner illustrierte Nürnberger Pergamenthandschrift kombiniert diese Lehren mit einer Bilderbibel und weiteren Texten und bietet so ein breitgefächertes Ensemble der Unterweisung in Glaubens- und Sittenfragen, das vorwiegend auf bildlichen Informationen basiert.